Dienstag, 13. Juli 2010

Im Spiegel: Selbstbildnis

 ERSCHEINUNG





"Die Breite des menschlichen Charakters verengt sich zugunsten 
des Glanzes der Erscheinung."



 Gottfried Böhm: Bildnis und Indivdiuum. Über den Ursprung der Porträtmalerei in der italienischen Renaissance, Prestel 1985

5 Kommentare:

  1. Kleine Bildinterpration:

    Eine irgendwie ja von einem überirdischen, göttlichen Strahlen überdeckte Person.

    Andy Warhol schaut sich das skeptisch an, während die Muttergottes am unteren Bildrand ihre Göre im Zaum halten muß.

    Dazu appelliert Hogarth an die Moral, es scheint sich also um ein sittenstrenges, aber doch - gut hogarthisch - ironisch-satirisches Milieu zu handeln.

    Außerdem: eine feudale, zumindest großbürgerliche Lokalität, wie die geschweifte Treppe im Hintergrund vermuten läßt. Dazu passt das intellektuell geprägte Schwarz der Kleidung und das modernisierte Zitat des Selbstporträts von Andreas Feininger (das in der hier vorliegenden Version doch gar kein Selbstporträt ist, sondern nur ein Spiegelporträt, das ein Mitteilungsbedürfnis, aber keine Offenheit signalisiert).

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  2. @MelusineB:
    Das ist genial. Ein Selbstbildnis zu erzeugen über die Bildnisse anderer. Sie machen mich neugierig.

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  3. Meine erste Assoziation: zeigt, wie dicht Leuchten/Erleuchtung und Blenden/Verblendung beieinander liegen. Guter Anstoß! Danke.
    LG Iris

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  4. @Betonblog (Ein bisschen merkwürdig kommt mir das schon vor, jemanden so anzusprechen, als Betonblog, meine ich.) Eine gute Interpretation! (Aber bedenken Sie, dass es eine Inszenierung ist, die mit Stilmitteln spielt (großbürgerliches Treppenhaus:). Offenheit - Mitteilungsbedürfnis - das ist schwierig, stimmt.

    @Markus A. Hediger: Oben sagte ich, es sei eine Inszenierung. Stimmt. Aber Zufall spielt auch eine Rolle.

    @Iris So war es gedacht!

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  5. vielschichtig, wir fallen regelrecht in eine bilderwelt hinein und erinnerungen werden erweckt.

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