Mittwoch, 10. Juli 2013

SCHÖNE EXZENTRIKERINNEN: Happy birthday, ALICE MUNRO!

"Few people, very few, have a treasure, and if you do you must hang onto it. You must not let yourself be waylaid, and have it taken from you.”


Alice Munro



Alice Munro wird heute 82 Jahre alt. Vor Kurzem hat sie angekündigt, dass sie in den Ruhestand geht, d.h. keine weiteren Texte mehr schreiben wird. Für Leserinnen heißt das: Ein umfangreiches, ein in seiner Art einzigartiges Werk ist abgeschlossen - und immer wieder neu zu entdecken.

Ich habe in diesem Blog schon mehrfach behauptet, dass Alice Munro für mich die bedeutendste lebende Autorin (deren Werk ich kenne; eine wichtige Einschränkung, denn gar zu vieles, vor allem außereuropäisches und außeramerikanisches kenne ich eben nicht) ist. Alice Munros erzählte Welten sind in gewisser Weise kalt; ihre Erzählungen sind so meisterlich konzipiert, dass sie jede schlichte Identifikation mit einer Figur, auch mit den Ich-Erzählerinnen, unmöglich machen. 

Es geht mir bei der Lektüre von Munros Texten ähnlich, wie es Viriginia Woolf mit Jane Austen erging: Die sprachliche und kompositorische Meisterschaft ist unverkennbar und nötigt Respekt, ja mehr als das: sogar Verbeugung ab. Doch das Herz (oder welches innere Organ immer für diese Erregung zuständig sein mag) von Woolf wurde von Anne Brontë bewegt. 

Ich verneige mich vor Alice Munro. Keine lebende Autorin (die ich kenne) reicht an ihre Meisterschaft heran. (Wer statt ihrer unter den Lebenden mein Herz heftiger in Wallungen bringt, davon ein andermal mehr.)

Herzlichen Glückwunsch, Alice Munro!

Die Aufforderung bleibt: 
Lesen Sie Alice Munro!


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