Dienstag, 6. August 2013

KYRENAISCHE ANTIPODEN: Plädoyer für die Liebe (mit beschränkter Haftung)


Ein Beitrag von BenHuRum


Statt ästhetischer Wahrheit: Stilles Beiwerk der Bastelei

Dermaleinst, wenn viel Gras über das Garagendach und Wasser den Main hinuntergeflossen sein wird, wenn unsereiner das Zeitliche gesegnet und unsere Asche verstreut sein wird, so wagen wir ganz unweiblich unbescheiden vorauszusagen, werden die Serien BLITZGESCHEITE BUSENWUNDER und KYRENAISCHE ANTIPODEN, die allererst in diesem peripheren Blog veröffentlicht wurden, von ganzen Heerscharen beflissener Philologie-, Philosophie- und Kunststudent_innen analysiert und in Doktorarbeiten verwurstet werden (Wir erlauben uns an dieser Stelle den Verweis auf die frühe Arbeit von BenHuRum: "Als du noch in Abrahams Wurstkessel warst"). Denn: Wenn wir auch unerschütterlich die Auffassung vertreten, dass das Bild als Schöpfung des zerlegenden Wortes nicht bedarf (und mithin die Ästhetik als eine Philosophie der Kunst nachrangig und im Grunde, machen wir uns an dieser Stelle mal ehrlich, letztlich gänzlich entbehrlich ist), so wird doch die verbeamtete oder nach Verbeamtung strebende Denkerschaft sich nie nicht entgehen lassen, die sonderbar gedachte Liebesgeschichte, die sich hier halböffentlich anbahnte, zu verfolgen, ihr also "nachzustellen". Denn, selbstverständlich gilt: Die Philosophie, als sie in die Universität eintrat, begab sich der Liebe zum Denken und wurde zur Stalkerin. (Wir erlauben uns an dieser Stelle erneut den Verweis auf das von uns schon früher zum Einsatz gebrachte Zitat Pierre Bourdieus zur Sprache des deutschen Holz-Philosophen: Parodiere Event).

In den vergangenen Wochen, aufmerksame Abonnent_innen der Gleisbauarbeiten haben es bemerkt, spitzte sich das von jeher angespannte Verhältnis zu Prof. Dr. Holzschlag, unserer Beiträgerin zur Serie Kyrenaische Antipoden, zu bis hin zu einer Situation, in der sich Holzschlag nicht entblödete, uns die weitere Mitarbeit unter Vorbringung haltloser Vorwürfe aufzukündigen (Wir erlauben uns an dieser Stelle den Verweis auf den Beitrag: Nippes und Realitätsverlust.) Wir entschuldigen uns bei unseren Leser_innen dafür, dass wir in unserer Darstellung des Zerwürfnisses kryptisch bleiben mussten. Wie schon zu Beginn der Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Martina Holzschlag, die ohne jede Frage einer der profiliertesten, kenntnisreichsten und orginellsten Köpfe auf dem Gebiete der postpostmodernistischen Ästhetik ist, lagen die Probleme im Zwischenmenschlichen, um nicht zu sagen im Zwischenerotischen, in jener Beziehung also, die Holzschlag vordergründig so heftig leugnete und diffamierte, wie sie sie hintergründig herbeisehnte. 

Regelmäßige Leser_innen werden nun ahnen, um was beziehungsweise um wen es geht. So ist es und es gibt ein Happy End: Gestern erreichte uns eine Einladungskarte zur Hochzeit von Prof. Dr. Martina Holzschlag und Dr. Dora Imgrunde. Wir sind entzückt und wollen Ihnen den wunderbar das Denken und Empfinden beider Damen vereint zum Ausdruck bringenden Text auf der Vorderseite der Karte nicht vorenthalten, liebe Leser, liebe Leserinnen, der zugleich - künftige Doktorandinnen, aufgepasst! - ein Statement zur Weiterentwicklung der Ästhetik im 21. Jahrhundert ist.

"Wer in der Liebe ist, bedarf nicht länger des Wahrheitsgehalts einer die reflektierende Immanenz der Werke reflektierenden Philosophie. Sie wird ihm vielmehr stilles Beiwerk all der Bastelei, die nun endlich, endlich ohne Rechtfertigung des Vollbrachten auskommt. Im Sich-zusammen-nehmen beider Teile eines nie gewesenen Ganzen entsteht keinerlei absolutes Wissen, nur Aufnahmebereitschaft. Doch wir, die zueinander fanden, als es nicht möglich erschien, wollen uns durch das Wissen von nichts mehr abhalten lassen. Tanzen Sie mit uns in ein seiendes Leben, dem die Welt kein Gegenstand ist, sondern ein Wunder: Einzig das Lied überm Land heiligt und feiert."

Nun ja, diese Zeilen entbehren, wie kritische Geister mit Recht einwenden werden, weder einer gewissen Komik, noch eines gewissen Kitschgehaltes. Doch nur dem Toren ist die Liebe lächerlich. 

Sie verzeihen uns sicher, liebe Leser_innen, dass wir Ort und Zeit des Festes auf Wunsch der Gastgeberinnen hin geheimhalten.

Freuen Sie sich mit uns auf weitere spannende und facettenreiche Beiträge von Prof. Dr. Holzschlag und Dr. Dora Imgrunde.

Und sowieso: Konzentrieren Sie sich auf Ihre Nasenspitze!

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