tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post1675404498737899177..comments2023-12-20T14:02:16.419+01:00Comments on Gleisbauarbeiten: DER HEISSBLÜTIGE BARON IM STÜBCHEN (1979) (Aus der Serie: Auto.Logik.Lüge.Libido)MelusineBarbyhttp://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comBlogger7125tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-31117428211708522902012-09-03T20:57:54.170+02:002012-09-03T20:57:54.170+02:00Danke für das Lob! In diesem Schweigen, dem Tabu, ...Danke für das Lob! In diesem Schweigen, dem Tabu, steckt auch - wie ich oben schon schrieb -neben der Komik ganz viel Tragik, denn diese Frau, die Großmutter, hat sich ja nicht nur das Eingeständnis verkniffen, dass sie solche Romane las, sondern auch das, was da hinter sich verbarg: Ihre Sehnsucht nach körperlicher Nähe und romantischer Liebe und Leidenschaft. Das alles versagte sie sich selbst, gerade so sehr, wie es ihr versagt blieb. MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-56966259551712160432012-09-03T00:52:24.420+02:002012-09-03T00:52:24.420+02:00Eine wahnsinnig gute Erzählung. Wie Großmutter und...Eine wahnsinnig gute Erzählung. Wie Großmutter und Enkelin dieselben Hefte lesen, aber anstatt über die gemeinsame Lektüre zu reden, die Hefte wechselseitig voreinander unter der Spüle verstecken, obwohl beide wissen, dass die jeweils andere es eh auch weiß, und dennoch wird das Cora-Tabu aufrechterhalten – toll. Mit dem Material der Erinnerung zu arbeiten, ohne sich dabei auf Faktentreue verpflichten zu lassen, ist wahrscheinlich der beste Grundsatz für die Textproduktion überhaupt. Andreas Wolfhttp://sichtenundordnen.wordpress.com/noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-55759920795892305382012-09-02T11:29:58.608+02:002012-09-02T11:29:58.608+02:00das ist sehr beziehungsreich erzählt. geschichte u...das ist sehr beziehungsreich erzählt. geschichte und geschichten verweben sich. Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-89964220799753583012012-09-01T19:30:44.907+02:002012-09-01T19:30:44.907+02:00@Der Emil ... Das freut mich sehr, wenn diese Erzä...@Der Emil ... Das freut mich sehr, wenn diese Erzählung eigene Erinnerungen wecken kann... Es gibt vielleicht einige Ähnlichkeit in der (wort-)kargen und nüchternen Art der Mecklenburger und der Oberhessen. Das habe ich auch manches Mal gedacht bei der Lektüre von Uwe Johnsons Romanen.( Besonders der Heinrich Cresspahl, versteht sich, hat es mir angetan, ein Schreiner, wie mein Großvater.) Herzliche Grüße M.B.<br /><br />PS. Nicht alles, was ich schreibe, ist autobiographisch. Die Auto.Logik.Lüge.Libido-Geschichten sind es, aber sie sind dennoch fiktiv. Sie arbeiten mit Erinnerungen, aber sie verpflichten sich nicht auf Faktentreue.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-55563545454036715092012-09-01T18:42:06.623+02:002012-09-01T18:42:06.623+02:00Auch ich erinner mich noch an die Einrichtung bei ...Auch ich erinner mich noch an die Einrichtung bei meinen Großeltern, an die Aufteilung in Stube, Küche und Gute Stube im Erdgeschoß und das Schlafzimmer unterm Reetdach (vom Getreideboden abgetrennt) in Mecklenburg. Und an die Rituale, die Oma und Opa hatten, tagtäglich, und die sich nur wenig änderten, wenn einer von beiden starb. Und an mein Lesen auch der verbotenen Bücher, die zumeist vom jüngsten Bruder meines Vater stammten, der nur etwa 15 Jahre älter ist als ich.<br /><br /><br /><br />Der Emilhttps://www.blogger.com/profile/01473476193086976928noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-34306053017019680582012-09-01T14:34:51.921+02:002012-09-01T14:34:51.921+02:00Neben all der Komik erzählt die Lektüre der Grosch...Neben all der Komik erzählt die Lektüre der Groschenromane und der Sehnsucht, die sich darin ausdrückt, auch von der Vergeudung eines solchen, an der Oberfläche "genügsamen" und lieblos gebliebenen Frauenlebens. Im "richtigen" Leben erzähle ich, wie mir bewusst wird, sehr viel öfter von meinen Großvätern, aber schreibend bin ich, wie Viriginia Woolf es auch über sich gesagt hat, immer "ganz Frau" und interessiert an Frauenleben und Beziehungen von Frauen zueinander. Von beiden Großmüttern habe ich nun Geschichten erzählt und ich spüre, wie sehr die Verbindung zu diesen beiden Frauen (und zu meiner Mutter) mich geprägt hat, auch und vor allem die Erfahrung, wie sie unkenntlich waren und wurden in jener patriarchalen Welt, in die sie sich einfügten, der sie aber auf "untergründige", auch unterminierende Weise etwas abtrotzten: Sehnsüchte, kulinarische Genüsse, Schwesterlichkeit, Träume. Die stärksten und klarsten Bilder, die ich von diesen Frauen erinnere, sind die ohne Männer, wenn die Männer zum Rauchen rausgegangen waren, auf der Arbeit oder in der Kneipe. Die Männer sind im Alltag, so kommt mir das rückblickend vor, vor allem lästige Störfaktoren gewesen. Dennoch hat es (heterosexuelle) Liebe gegeben. Wurde behauptet. Habe ich erlebt. Und Liebesleid. Aber die beständigste Liebe war die zwischen den Frauen - Schwestern, Müttern, Töchtern.<br /><br />Die andere Großmutter-Geschichte: <a href="http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2011/02/namenlos.html" rel="nofollow">Namenlos</a><br /><br />Die von mir so verehrte Alice Munro verwendet den Plot eines typischen Arztromans (junge, ungebundene, oft verwaiste Frau, fast noch ein Mädchen, trifft einsamen, klugen, überlegenen älteren Arzt, der sie verführt und zu seiner Frau macht, "zu sich erhebt") für eine kürzlich im New York erschienene Erzählung: <br /><br /><a href="http://www.newyorker.com/fiction/features/2012/08/27/120827fi_fiction_munro" rel="nofollow">Amundsen</a><br /><br />Und sie endet mit den Worten: "Nothing changes, apparently, about love." - Das ist der Grund, warum "Kitsch" einen ergreift: Weil die Gefühle und Sehnsüchte echt (und also auch "wahr") sind und keine Einsicht (keine "Dekonstruktion") das ändern kann (und soll!).<br />MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-26690643808368459262012-09-01T12:32:50.225+02:002012-09-01T12:32:50.225+02:00haha, das kommt mir nun wahrlich wieder sehr bekan...haha, das kommt mir nun wahrlich wieder sehr bekannt vor... die kittelschuerzen, die waschkommode, die schweren betten, das winzige zimmer, die gerueche, die groschenromane, das lesen unter der bettdecke und die ungleichen schwestern.<br /><br />ich finde es wunderbar, wie du das aus der perspektive einer jungen heranwachsenden geschrieben hast... als waers erst gestern.Anonymousnoreply@blogger.com