tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post7761943190160534756..comments2023-12-20T14:02:16.419+01:00Comments on Gleisbauarbeiten: PROUST IN NEW JERSEYMelusineBarbyhttp://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-85651594102311708402010-12-16T21:57:26.325+01:002010-12-16T21:57:26.325+01:00Komplimente sind langweilig, aber ich habe nun ein...Komplimente sind langweilig, aber ich habe nun einige "Morel-Besprechungen" hier gelesen und auch wenn sie von Gegenständen, wie zum Beispiel den "Sopranos" handeln, die ich nicht gesehen habe, bin ich von Ihren Beiträgen ganz einfach schwer beeindruckt. Was Sie vor allem hervorragend können scheint mir eine Destillation des Wesentlichen auf knappem Raum. Da kann man keinen Satz mehr weglassen. Nun aber zu Proust. Vielleicht ist bei dem gewagten Gesellschaftsvergleich Mafia und Adel der Belle Epoque die Soziologie der Dekadenz das Gemeinsame und die Rituale geschlossener Gesellschaften. Der Wandel der Figuren in den unterschiedlichen Zeiten bei Proust haben Sie an Morel gut verdeutlicht. Die Herzogin von Guermantes wäre ein anderes Beispiel, wie sehr wird die anfangs Angebetete zum verspotteten Geschöpf einer verfallenden Gesellschaftsklasse am Ende. Interessant wäre es einmal zu untersuchen, inwieweit sich der Erzähler selbst innerhalb des Romans entwickelt oder ob er statisch bleibt. Aber vermutlich hat das die Sekundärliteratur längst getan. Sie haben also zwei Namensvettern, der Morel aus Adolfo Bioy Casares´ "Erfindung" hat auch Pate gestanden. Aus beidem könnte man ableiten, dass ein Mensch niemals statisch festgehalten werden kann, auch mit keinem holographischen Apparat. Lebendig sein bedeutet Entwicklung, Veränderung. Dass Proust gerade diese zwiespältige Gestalt das Violinstück spielen lässt, das ihm den höchsten Kunstgenuss beschert und er später, man hat es mit der Bibel und dem Judaskuss verglichen, zum Verräter an Baron Charlus wird, zeigt doch wie unschematisch und genau er seine Protagonisten psychologisch beschrieben hat. Er schafft es, nicht nur eine ganze Zeit und Gesellschaft festzuhalten, sondern auch zeitlose elementare menschliche Strukturen.<br />@NO<br />JT adé=ZT parler... Es gibt sogar eine Studie von einem Herrn Eideneier über den Einfluss von Proust auf Arno Schmidt "... das endlos=gezierte Zeug". Wie eine wertvolle Handschrift wurde der geträumte Zettelkasten in meiner Bibliothek im Lesesaal kredenzt, obwohl man ihn doch in keiner Handtasche hätte entwenden können.<br />@Melusine<br />Das Googlen machte mir heute besonderen Spaß mit dem 235. Geburtstagslogo von Jane Austen. Schön, dass Sie meinem alten Text etwas abgewinnen konnten. HERZ-lichen Gruß an Sie.Der Buecherbloggerhttp://buecherblogger.wordpress.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-67069474798203481032010-12-15T22:02:57.866+01:002010-12-15T22:02:57.866+01:00Herzlichen Dank, lieber No, für Ihre freundlichen ...Herzlichen Dank, lieber No, für Ihre freundlichen Worte. Proustleser gehören gerne zu den Happy Few und nehmen dafür ein bisschen Langeweile in Kauf. Das Seltsame - gerade die besonders langweiligen Passagen liest man beim zweiten oder dritten Mal ganz anders. Außerdem dürfen Sie Proust überall aufschlagen und lesen, auch über Politik und Geschichte lernt man dabei Einiges. Und viel Vergnügen beim Träumen in der Lüneburger Heide - hoffentlich haben Sie starke Arme oder einen stabilen Tisch zum Lesen.<br /><br />MorelMorelhttps://www.blogger.com/profile/09943042980654285981noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-49587232934937803602010-12-15T12:50:05.714+01:002010-12-15T12:50:05.714+01:00Lieber NO,
ich freue mich sehr, wieder einmal von...Lieber NO,<br /><br />ich freue mich sehr, wieder einmal von Ihnen zu hören. Richtig vermisst habe ich Ihre Beiträge hier und bei ANH, der Die Dschungel ja (zeitweilig?) stillgelegt hat. Morel wird sich auch freuen, allerdings ist er nicht so andauernd im Netz wie ich. Er sieht mich öfter als die "Gleisbauarbeiten" :-). Daher antworte ich schon einmal.<br /><br />Herzliche Grüße<br />Melusine<br /><br />(Sie lesen "Zettels Traum"? Da können Sie sich - denke ich - bald mit Morel austauschen. Ich finde das schwer zu lesen am SCHtükk!!! Arger Alt-Männer-Wahn-Klotz - Alte Frauen wähnen natürlich auch, einiges!)MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-19142981451795006512010-12-15T10:57:06.867+01:002010-12-15T10:57:06.867+01:00Lieber Morel,
ich danke Ihnen für diese großartig...Lieber Morel,<br /><br />ich danke Ihnen für diese großartige Einführung in die „Recherche“. Bitte mehr!!<br /><br />Seit Jahren besitze ich die gleiche rot-marmorierte Ausgabe des Romans wie Sie. Hin und wieder schaue ich hinein. Es packt mich nämlich nur sehr bedingt. Einmal habe ich ca. 700 Seiten am Stück gelesen, nämlich „Swanns Welt“ und dann noch ein bisschen in den ersten Band der „Mädchenblüte“ hinein. Streckenweise habe ich mich zu Tode gelangweilt (ganz anders übrigens als – überraschend – bei „Zettels Traum“ gerade). Und wenn mich eine (überschaubar kleine) Passage dann doch aus dem Leseschlaf riss (z.B. die schwarzen/blauen Augen der jungen Gilberte in Combray), stellte ich fest, es handelt sich um eine der „berühmten“ Stellen.<br /><br />Ihre Darstellung hier dagegen macht mich wieder neugierig. Das Wiederauftauchen von öden oder Nebenfiguren hunderte von Seiten später in anderer und ggf. tragender Rolle – „issn Dink“, nSTARkes=schtükk! Und Ihre Soprano-Verknüpfung nicht minder!<br /><br />Bitte mehr!!<br /><br />Beste Grüße<br /><br />- auch an Melusine (wenn Sie sie sehen)<br /><br />NOAnonymousnoreply@blogger.com