tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post1856782624676540748..comments2023-12-20T14:02:16.419+01:00Comments on Gleisbauarbeiten: FOR CREATION IS MOVEMENT. Janet Frame: towards another summerMelusineBarbyhttp://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-54776594577734142972011-03-11T23:35:27.351+01:002011-03-11T23:35:27.351+01:00"Dass es eine Sensibilität des Schreibens&quo..."Dass es eine Sensibilität des Schreibens" (die "Autorschaft" lasse ich bewusst weg, weil ich das "Fass" jetzt nicht aufmachen möchte) gibt jenseits der Geschlechtlichkeit, glaube ich auch. Dennoch möchte ich nicht darauf verzichten, ja ich kann es auch nicht, wahrzunehmen, was eine weibliche Perspektive in einem Text ist. Mir liegt viel daran, die Differenz wahrzunehmen, ohne sie zu werten. Ich lese nicht als Neutrum, weder kann noch will ich das. Und je älter ich werde, desto wichtiger werden für mich die Stimmen anderer Frauen. Anders ausgedrückt: Meine Sehnsucht nach Harmonie der Geschlechter hat abgenommen, mein Bewusstsein von der Differenz zugenommen. Das hängt zweifellos damit zusammen, dass mir Männer und Männlichkeit (nicht im Speziellen, aber im Allgemeinen) sehr viel unwichtiger geworden sind als Maßstab.<br /><br />Es gibt, glaube ich, meistens in fiktionalen Texten eine "Kongruenz" zwischen den Figuren und dem Autor/der Autorin, manchmal offensichtlicher, manchmal weniger offensichtlich. Aber ich würde mich immer dagegen verwahren, dass jemand - wie es in der Sendung geschah - Aussagen über meine Psyche treffen möchte, der meine Texte liest. Für mich ist Janet Frame eine Stimme, kein Mensch. Ich werde sie nie kennen. Sie ist nicht Grace Cleave. Über Grace Cleave, wie der Text sie entwirft, kann ich etwas sagen. Über Janet Frame nicht mehr als die Fakten, die sie preisgab. Ich lese viele Biographien. Aber ich finde es immer anmaßend zu glauben, man (er-)kenne eine Autorin, einen Songwriter oder eine Malerin über deren Werk. Es ist dies, glaube ich, sogar ein Thema dieses Romans: Grace weiß, dass sich die Menschen, denen sie begegnet ein Bild gemacht haben von der Autorin, deren Bücher sie gelesen haben - und sie weiß, dass sie diesem Bild nicht entspricht. Sie kann dies Auseinanderfallen von Selbst- und Fremdwahrnehmung (das in abgeschwächter Form wohl jede/r kennt) nicht überspielen. Darin liegt ein Teil der Mitteilungs- und Ausdrucksschwierigkeiten, um die es auch geht.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-36610930496825157872011-03-11T23:17:12.132+01:002011-03-11T23:17:12.132+01:00Sie haben sicher recht, dass man bei einem fiktive...Sie haben sicher recht, dass man bei einem fiktiven Text den Autor nie mit dem(r) Ich-Erzähler(in) gleichsetzen sollte. Ich habe das Buch auch nicht gelesen und kann also nicht wirklich sachkundig Stellung nehmen. (Wie schön man doch merkt, dass jetzt ein "Aber" kommen müsste).<br />Die Kongruenz Janet Frame / Grace Cleave muss dennoch sehr groß sein. Neuseeland als Heimat, die Mutter hieß auch Lottie usw. Was mir an der obigen Diskussion am Schluß so gut gefallen hat, war die von Herrn Zweifel postulierte Aufhebung der geschlechtsspezifischen Begriffe Autor/Autorin zugunsten einer über der ständig zwischen weiblicher und männlicher Schreibweise streng unterscheidenden Literaturbetrachtung. Es gipfelte in der schon oben erwähnten, mich an ein Gedicht von Bolaño erinnernden Aussage, dass es eine Sensibilität des Schreibens und der Autorschaft gäbe, die sich nicht auf das jeweilige Geschlecht begrenzen liesse. Die Metapher des Menschen als Vogel, der fliegt und Freiheit sucht, auch schreibend, gilt für alle Menschen, egal welchen Geschlechts.Der Buecherbloggerhttp://buecherblogger.wordpress.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-54205938777385351672011-03-11T21:13:00.441+01:002011-03-11T21:13:00.441+01:00Vielen Dank für diesen Link. Allerdings hat mich a...Vielen Dank für diesen Link. Allerdings hat mich an dieser Diskussion sehr gestört, dass Ich-Erzählerin Grace Cleave und Autorin Frame gleichgesetzt werden. Wieder mal wurde diskutiert, als handele es sich hier um den unmittelbaren Ausdruck einer weiblichen Psyche.<br /><br />Tatsächlich halte ich meinen Ansatz, mit dem ich versuche den Text zu lesen und zu verstehen (ganz ohne die Hybris ich könne dadurch auch die Autorin verstehen) ganz unbescheiden für den besseren, angemesseneren, richtigeren.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-21825700016511999392011-03-11T10:41:12.781+01:002011-03-11T10:41:12.781+01:00Eine kontroverse Diskussion über das Buch im SF-Li...Eine kontroverse Diskussion über das Buch im SF-Literaturclub, auch über den Begriff Autor/ Autorin und einer "weiblichen" oder "fraulichen" Literatur und Literaturgeschichte. Der mir am besten gefallene Satz kam von Stefan Zweifel:<br />"Wir wollen doch alle Vögel sein..."<br /><br />http://www.videoportal.sf.tv/video?id=1bccef9b-8867-499a-8c73-98586da8e7d1Der Buecherbloggerhttp://buecherblogger.wordpress.comnoreply@blogger.com