tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post326867309859053767..comments2023-12-20T14:02:16.419+01:00Comments on Gleisbauarbeiten: DAS WILDE BIESTMelusineBarbyhttp://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comBlogger10125tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-44370672916703839492013-03-23T09:54:53.061+01:002013-03-23T09:54:53.061+01:00Obwohl es schon so lange her ist, möchte ich es je...Obwohl es schon so lange her ist, möchte ich es jetzt doch noch einmal klarstellen: Es gibt keinen seriösen Hinweis darauf, dass Jane Austen an Asperger Syndrom "litt". Diese "Ferndiagnose" ist kompletter Unsinn. Sie verstand im Gegenteil, wie jede Leserin weiß, sehr viel von der Psyche der Menschen und konnte sich sehr gut in andere hineinversetzen.<br /><br />Jane Austen blieb allerdings unverheiratet. Dafür mag es viele Gründe geben. Sie war jedoch Teil einer eng verbundenen Familie. Ihre engste Vertraute, mit der sie ihr ganzes Leben verbrachte und in einem Zimmer wohnte, war ihre Schwester Cassandra. Einer jungen Tante, die später im Kindbett starb, gestand sie in einem Brief, dass sie sich sehr davor fürchte, nach einer Heirat schwanger zu werden und zu sterben. Eine Angst, die viele Frauen ihrer Zeit und aus gutem Grund mit ihr teilten. Klar ist auch, dass Jane Austen - wie so viele andere Autorinnen der "bürgerlichen Epoche" auch - wesentlich mehr Möglichkeiten hatte, ihre literarischen Ambitionen zu verwirklichen, wenn sie unverheiratet und kinderlos blieb. <br /><br />Es ist, wenn ich darüber nachdenke, sicher kein Zufall, wie viele Autorinnen in enger Verbundenheit zu einer anderen Frau gelebt und gearbeitet haben, statt sich auf eine eheliche Gemeinschaft entweder einzulassen oder auf sie zu beschränken. Dabei scheint es keine Rolle gespielt zu haben, ob die Autorinnen heterosexuell oder lesbisch waren. Lesbische Autorinnen konnten nur ihre Sexualität in einer sie stützenden Beziehungen auch ausleben. Dagegen hat sich die häusliche Gemeinschaft mit einem Mann offensichtlich nur sehr selten positiv auf die literarische Tätigkeit einer Frau ausgewirkt (Mir fällt als Beispiel nur Virgina Woolf ein, die aber ihre Sexualität eben woanders ausleben musste/konnte.) Bestenfalls war sie, die Gemeinschaft mit einem (Ehe-)Mann, keine Behinderung der Frau als Autorin. Meistens aber doch. Auch Bettina von Arnim schrieb erst selbst, nachdem Achim von Arnim tot war. Und sie schrieb über und aus den Beziehungen zu Frauen heraus: Die Günderode und Aja Goethe. Barbara Pym lebte mit ihrer Schwester. Nancy Mitford lebte nie mit dem Mann in einer häuslichen Gemeinschaft, den sie liebte. Gertrude Stein hatte Alice B. Toklas. Katherine Mansfield Ida Baker. Und so weiter und so fort.<br /><br />Wenn eine Frau keine heterosexuelle Beziehung, keine Ehe eingeht und/oder keine Kinder hat, wenn eine Frau allein leben will ("a room of down´s one") oder mit einer anderen Frau, die Geliebte sein kann oder "nur" enge Freundin, ist das kein Hinweis auf eine psychische Störung. (Eher könnte eine für das Gegenteil reichlich Argumente sammeln. Die Fixierung auf einen Mann oder Männer hat sich selten positiv auf Leben und Arbeit von Frauen ausgewirkt. Eigentlich nie. Männer eignen sich selten als "Museriche" - und tippen können sie meistens auch nicht so gut.)<br /><br />Musste noch mal gesagt werden, nachdem ich heute von einem Post über Alice Munros "Corrie" auf diesen hier verlinkt habe.<br />MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-76559427419594968172010-09-04T11:59:14.866+02:002010-09-04T11:59:14.866+02:00Vielen Dank für diesen Hinweis und für Ihren schön...Vielen Dank für diesen Hinweis und für Ihren schönen Kommentar. Ja, darum ging es mir: "das wilde Biest", zeitlos, tief empfunden und eingepfercht, in denen, die sich nicht ausdrücken können, dürfen, wollen.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-63140657233106172592010-09-04T00:59:12.753+02:002010-09-04T00:59:12.753+02:00@Emma / Asperger Syndrom
Ich glaube, Sie haben etw...@Emma / Asperger Syndrom<br />Ich glaube, Sie haben etwas missverstanden. Wenn überhaupt verhalten sich die Charaktere Austens manchmal ähnlich dieser psychischen Veranlagung und wenn dann soll eher ihre ältere Schwester Cassandra daran gelitten haben. Was mich grundsätzlich an diesem Ansatz stört ist das Biologistische. Ich habe nichts gegen Literatursoziologie oder Literaturpsychologie, nur keine veraltete Nur-Text-Hermeneutik, aber wenn ich mir vorstelle, die "Recherche" von Proust aus seiner Homosexualität oder seines Asthmas erklären zu wollen, dann halte ich das doch für lediglich einen biographischen Teilaspekt, der über das Werk wenig oder zu wenig aussagt. Ich fände es schade, wenn ein so wunderbarer Beitrag mit dieser biologistischen Diskussion endet. Deshalb zu einem anderen Aspekt: In meiner alten Ausgabe von "Anne Elliot" vergleicht die australische Schriftstellerin Angela Thirkell im Vorwort den sprachlosen, die Hand ausstreckenden Wentworth, (ein Mann der sprechen möchte und es doch nicht kann) mit dem linken Ausschnitt eines Gemäldes von Antoine Watteau, das "Ladenschild des Kunsthändlers Gersaint": <br />http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gersaint.jpg&filetimestamp=20061025112843<br />Ich fand diesen Vergleich nachvollziehbar und nicht uninteressant. Bei aller Diskussion beschreibt dieser Beitrag, dass Liebe ein tief empfundener Augenblick ist, der ewig dauert. Es gibt eben Dinge, die zeitlos sind.Der Buecherbloggerhttp://buecherblogger.wordpress.comnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-17777633950690277812010-08-26T12:00:32.219+02:002010-08-26T12:00:32.219+02:00Diese Informationen habe ich erhalten im Rahmen ei...Diese Informationen habe ich erhalten im Rahmen einer Recherche Arbeit die ich zum Asperger Syndrom zwecks Aufbau einer deutschen Seite bei My Space machte. Es gibt viele berühmte Persönlichkeiten bei denen man im nachhinein erst feststellen konnte das es eindeutig Asperger waren. Menschen zu denen wir wegen ihrer Arbeit aufschauen, die aber in ihrem Alltag sehr viele Probleme hatten und kaum wirkliche soziale Bindungen. Asperger können dies schon in einem gewissen Maße, es kommt immer auf den Stärkegrad ihrer Besonderheit an, doch das sind dann auch nur sehr ausgewählte, vereinzelte und die einzigsten Personen. Und wenn man dann auch nochmals das Leben der Jane Austen betrachtet, dann passt es wie die Faust aufs Auge. Viele amerikanische Seiten berichten darüber, da die mit den Themen offener umgehen als es hier leider getan wird. Vereinzelt auch deutschsprachige. Sie finden darüber aber auch Informationen im Netz, denn zur allgemeinen, fundierten Fachliteratur, ist dies die beste und umfassenste Recherche über dieses Thema finden kann. Schließt aber eine fachliche und zusätzliche Konversation mit Medizinern, Wissenschaftlern und Therapeuten nicht aus. Kommt immer darauf an wie intensiv man sich in die Materie einarbeiten muss oder möchte.Emma Wolffhttps://www.blogger.com/profile/15080662394601334001noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-73278654375967619602010-08-24T22:49:22.421+02:002010-08-24T22:49:22.421+02:00Das habe ich noch nie gelesen, dass Jane Austen As...Das habe ich noch nie gelesen, dass Jane Austen Aspergerin war. Woher stammt diese Information? Das würde mich auch sehr interessieren.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-32494921218218580582010-08-24T22:46:39.021+02:002010-08-24T22:46:39.021+02:00Sie verstand es auf ihre Art und Weise den Leser z...Sie verstand es auf ihre Art und Weise den Leser zu fesseln und in ihren Worten die Liebe für den Leser bildlich zu gestalten ohne auch nur annähernd über die Anziehung im körperlichen Sinne zu schreiben. Man kann mitfühlen und wie hier auch deutlich wird, das die Leidenschaft von innen kommt. Doch vielleicht sollte man bei diesen ganzen Überlegungen mal in betracht ziehen, das sie eine Aspergerin war. Sprich sie hatte eine Wahrnehmungsstörung aus dem Autistischen Spektrum. Selber habe ich dies auch erst vor ein paar Monaten in Erfahrung bringen können, doch es ändert den Blick auf vieles und ich habe mir vorgenommen mir ihre Werke nochmals unter diesen Gesichtspunkten vorzunehmen. Danke für diesen Blog.;o)Emma Wolffhttps://www.blogger.com/profile/15080662394601334001noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-34531442482541962532010-08-24T22:09:51.553+02:002010-08-24T22:09:51.553+02:00Sie haben recht: Für Jane Austen muss man nicht we...Sie haben recht: Für Jane Austen muss man nicht werben. Mir ging es darum, noch einmal von einer anderen Seite (mir selbst?) zu verdeutlichen, dass die Voraussetzung der leidenschaftlichen Liebe darin liegt, im Inneren Druck zu erzeugen. Eine libertinäre Haltung erschöpft die Leidenschaft und treibt sie in eine lächerliche Wiederholungssucht. Fellini zeigt das in seinem Casanova-Film. Zum Beispiel.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-31817650757157046242010-08-24T13:41:14.628+02:002010-08-24T13:41:14.628+02:00In meinem Falle wäre das Plädoyer eh überflüssig; ...In meinem Falle wäre das Plädoyer eh überflüssig; ich hab' Jane Austen verschlungen von vorne bis hinten. Ich mochte die Langsamkeit und die Gefügigkeit, die keine war. Den Wind. Innerhalb der Form die Form unterwandern. Die Courage. Das Beharren. Und tausend andere Dinge. (Bin heute in Fragmenten unterwegs, sorry)Phyllishttp://taintedtalents.twoday.net/noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-58373135973743574612010-08-24T13:14:52.006+02:002010-08-24T13:14:52.006+02:00Ja, es kann alles schief gehen. Wirklich scheitern...Ja, es kann alles schief gehen. Wirklich scheitern. Wer kein Risiko geht, sondern immer schon taktiert, dem kann das nicht passieren. ---Allerdings ist es kein Plädoyer. Höchstens für Jane Austen. Ich glaube nur nicht an die "Emanzipation". Wir befreien uns immer nur in eine andere Beschränkung.<br />Und: Heldinnen in der Literatur können ihren eigenen Gefühlen "trauen". Schlimmer als alles andere, finde ich, ist, dass wir "im richtigen Leben" das nicht können.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-81685029744659029292010-08-24T12:49:33.708+02:002010-08-24T12:49:33.708+02:00Ein Plädoyer für die Unbedingtheit, wie mir schein...Ein Plädoyer für die Unbedingtheit, wie mir scheint. Dorthin gelangen, wo das Taktieren endet. Doch Achtung: den Luftzügen ist, anders als bei Austen, nicht beizukommen. Sie fahren trotzdem weiter.Phyllishttp://taintedtalents.twoday.net/noreply@blogger.com