tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post5594685081766984903..comments2023-12-20T14:02:16.419+01:00Comments on Gleisbauarbeiten: "UNVERBRAUCHTE WORTE". Das Geschenk der Sprache annehmenMelusineBarbyhttp://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comBlogger9125tag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-85357536151416538822014-01-08T10:47:57.323+01:002014-01-08T10:47:57.323+01:00Danke für die ausführliche Antwort und wir werden ...Danke für die ausführliche Antwort und wir werden uns in diesem Punkt nicht einigen können, das ist wahr, aber nicht schlimm. Ich finde es interessant und spannend die Dinge mal durch eine ganz andere Brille zu betrachten. Solange man sich nicht über modischen Schnick, der schönsten Brillen in die Haare bekommt, kann soetwas nur berreichernd sein...<br /><br />einen schönen Tag<br />FrauWFrauWunderhttp://rebelliondertraumer.blogspot.de/noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-10940474493012159272014-01-08T08:59:17.844+01:002014-01-08T08:59:17.844+01:00Da werden wir uns nicht einigen können, Frau Wunde...Da werden wir uns nicht einigen können, Frau Wunder :-). Was wir ja, zum Glück, auch nicht müssen. Es ist schlicht so, dass ich mich für "unisex" nicht so sehr interessiere und das ich "Menschlichkeit" nicht als geschlechtsneutral wahrnehme, weder bei mir noch bei anderen - und vor allem: Nach einem solchen Standpunkt (dem geschlechtsneutralen) keinerlei Begehren verspüre. Aber ich nehme wahr, dass andere dies Begehren haben. <br /><br />Wichtig ist mir drauf hinzuweisen, dass es hier an keiner Stelle um "gut" (= Frauen) und "schlecht" (=Männer) geht. Das ist ein Missverständnis, das leider immer wieder auftaucht, sobald das Patriarchat als Denk- und Sprechweise kritisiert wird. Dass Männer unter dieser Denk- und Sprechweise auch leiden, ist völlig klar. Ich persönlich halte es aber für einen Fehler (auch eines großen Teil des Feminismus), von der Leidensposition auszugehen. Es gilt vielmehr, die Stärken des eigenen "Andersseins" auszuloten, das Potential das drin steckt. Sich z.B. n i c h t mit der Erwerbstätigkeit und über sie zu identifizieren (Das wäre aus meiner Sicht etwas, was in der ehemaligen DDR sogar noch forciert und auf Frauen übertragen wurde, also Emanzipation als "Teilhabe" an der Erwerbswelt. Aber es stimmt natürlich, dass mir diese Erfahrung in einer anderen Kultur fehlt. Als angenehmer habe ich immer den Umgang mit Sexualität "im Osten" empfunden, vor allem das Fehlen einer durchsexualisierten Werbewelt, in der Frauen heute mehr sogar als in den 70er und 80er Jahren dauernd als käufliche Objekte eingesetzt werden.)<br /><br />Und: Ja, die "sprachmächtigen" Frauen gab und gibt es. Deshalb lese ich ja so gern und so viel. Weil sie mich anziehen und ich mich nach ihren Stimmen sehne. Momentan u.a. das tolle Buch von Barbara Vinken über Mode und die Geschichten von Katherine Mansfield. Manchmal lese ich selbstverständlich auch männliche Autoren. Jetzt werde ich z.B. wieder mal Uwe Johnson lesen. Freue ich mich drauf. Und Männer-Filme und -Serien (wie "Mad Men") gucke ich besonders gern, obwohl ich zuletzt "Top of the Lake" von Jane Campion geschaut habe. Ich bin da ganz offen. Aber ich lese und schaue alles als Frau.<br /><br />(Eine Wölfin kann ja auch keine Löwin sein, obwohl beide Carnivoren sind. ;-) )MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-20584041872636751502014-01-07T21:54:28.450+01:002014-01-07T21:54:28.450+01:00Ich gehe ja mit der Aussage, dass Männersprech Wei...Ich gehe ja mit der Aussage, dass Männersprech Weib definieren kann, mit. Umgekehrt ist das aber auch so. Nur mit dem Unterschied, dass männlichen Aussagen in vielfältiger Weise die Deutungshoheit in weiten Bereichen der Öffentlichkeit haben. Und Frauensprache über Männer; "Er verdient nicht genug", "Nie ist er da, wenn ich ihn brauche"; "Benimm dich wie ein Mann" ist in vielfältiger Weise; eher eine passive Zustandsbeschreibung, ja fast ein Hilferuf. Setzt sich das Aktive gegenüber dem Passiven durch? Oder der Wolf gegenüber der Giraffe? Zwei Brüste gut; ein Penis schlecht? So einfach möchte ich mir das nicht machen.<br /><br /> Selbstbewusste, tatkräftige Frauen sprachen schon immer eine verbindende Sprache.Eine Wortgewaltige die Gehör fand. Immer schon und überall. Selbstbewusste Männer auch. <br />Möglicherweise sehe ich das so, da ich ossig sozialisiert wurde. In meiner Welt hatten Frauen Wortmacht, in allen Lebensbereichen. Frauenworte hatten Alltagsmacht, und wahren von unverzichtbarer Wichtigkeit nicht nur im häuslichen Umfeld. Mit diesem Selbstverständnis sind wir aufgewachsen, Frauen und Männer prägten meine Gedankenwelt ich fühle mich bei Becket genau so mitgemeint wie bei Virgina Woolf.<br /> <br />"Ich wünsche mir, dass keine und keiner sich mehr anmaßt, den "menschlichen" Standpunkt zu vertreten oder "Wahrheiten" zu verkünden, sondern dass jede und jeder seine/ihre Begrenztheit und Relativität einsieht und ins Gespräch einfließen lässt: ..."das sehe ich genauso, nur verläuft die Grenze nicht zwischen männlichen und weiblichen Menschen, sondern zwischen Individuen oder Gruppen. Grenzen gibt es zwischen aggressiven Frauen und passiv-. aggressiven Herren, genauso wie zwischen wie Fahradfahrern und Autotouristen, zwischen Gemüsekauern und Fleischfressern, zwischen alpha und omega Menschen... Die Grenzen und Beschränkungen sind so vielfälltig wie die Menschen selbst, ein Festschreiben auf Gruppenzugehörigkeit hilft da nicht weiter, denn so groß die Unterschiede auch seien mögen es gibt verbindende Elemente. <br />Und Sprache, der Glaube an ein gutes Gespräch, ja Kommunikation ist so ein Element. Ich glaube das einzige was wir haben. Es ist Brücke zum Gegenüber, zum Anderen. Und es ist NICHT NEU. <br /><br />Und das nenne ich Menschlichkeit. Mögen die Ausgangspunkte unterschiedlich sein, das Verbindende ist das menschliche und das ist universal und unisex...<br />FrauWunderhttp://rebelliondertraumer.blogspot.de/noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-4389148811910135412014-01-07T20:18:49.422+01:002014-01-07T20:18:49.422+01:00Dass viele Männer um die Bedeutung des Gesprächs u...Dass viele Männer um die Bedeutung des Gesprächs und den Sinn der Sprache wissen, steht außer Frage. Sonst wäre es für Chiara Zamboni ja auch gar nicht interessant, sich mit männlichen Autoren und Denkern wie Walter Benjamin, Heidegger, Ghandi u.a. auseinandersetzen. <br /><br />Dennoch denke ich, dass weibliches und männliches "Sein in der Sprache" und damit auch ihr Sprechen sich voneinander unterscheiden als Ergebnis eines unterschiedlichen Ausgangspunktes und einer unterschiedlichen Sozialisation. Das finde ich spannend. In der "männlichen" Kultur (damit ist nicht eine Kultur "der Männer" gemeint, sondern eine patriarchale Denk-und Sprechweise) lässt sich beobachten, wie "die Frau"als Symbol für bestimmte Formen der Selbstverständigung des Menschen-Mannes mit sich selbst eingesetzt wird. Es lässt sich immer wieder zeigen, wie "die Frau" in den kanonisierten Texten als das Andere zum "Menschen" gesetzt wird (was er besitzt, begehrt, entbehrt). Eng mit dieser Selbstinszenierung des Menschen als Mann ist verbunden, dass die Gebürtigkeit und die Rolle der (symbolischen) Mutter weg gedacht und geschrieben werden müssen, damit die Idee des unabhängigen, freie, nackten, "in die Welt geworfene" Menschen-Mann entstehen kann. Frauen also, wenn sie sich selbst in dieser Kultur und Sprache denken, müssen von sich als "dem Anderen" lesen/hören und sollen sich zugleich mit dem angeblichen "Ganzen", dem Menschen, identifizieren. Queer-feministische Ansätze betrachten diese Position des weißen, heterosexuellen Mannes als ein Privileg (was es faktisch natürlich auch häufig ist). Ein differenzfeministischer Ansatz dagegen dreht die Wertung um: Es ist nun eher eine "Benachteiligung" des weißen Mannes, dass er die Partikularität und Parteilichkeit seines eigenen Standpunktes kaum je wahrnimmt und also seine Meinungen als Wahrheiten verkündet. ;-). Um es zu vereinfachen: Eine Frau wird auf ihr Frausein in professionellen Zusammenhängen häufig hingewiesen: "Du als Frau..." oder "Dass ausgerechnet du als Frau..." oder "Das ist doch toll für eine Frau..." (Ähnlich geht es Schwarzen, aber in Deutschland z.B. auch Türken. Wenn ein Türke sich zum Beispiel zum Essen äußert, wird bestimmt irgendjemand sagen: "Du als Türke...") Ein weißer Mann erlebt das eher nicht. Dass er weiß ist und ein Mann wird ihm selten "vorgehalten", weder bewundernd noch diskriminierend. Das erspart ihm sicher einiges, weswegen er sich häufig ganz wohl in seiner Haut und mit seinen bei anderen weißen Männern angelesenen Positionen fühlt. Eigentlich ist er aber doch arm dran: Denn alle anderen (die Frauen, die Nicht-Weißen, die Nicht-Heterosexuellen etc.) wissen, was immer sie sagen, dass sie nicht "für alle" sprechen, dass ihr Standpunkt parteiisch und ihre Aussagen relativ sind. "Er" weiß das nicht (und bildet sich darauf am Ende sogar noch was ein). Aus meiner Sicht ist "er" damit eindeutig im Nachteil, besonders jetzt, da das Patriarchat am Ende ist und seine Ordnung zerfällt. Viele hoffen darauf, dass irgendwann einmal auch Frauen, Schwarze oder Homosexuelle nicht mehr mit ihrer "Gruppe" identifiziert werden, sondern "als Menschen" sprechen können. Ich wünsche mir dagegen etwas anderes: Ich wünsche mir, dass keine und keiner sich mehr anmaßt, den "menschlichen" Standpunkt zu vertreten oder "Wahrheiten" zu verkünden, sondern dass jede und jeder seine/ihre Begrenztheit und Relativität einsieht und ins Gespräch einfließen lässt: als Ausgangspunkt für Veränderungen, dafür, dass wirklich etwas in Bewegung kommen kann, nicht weil man hofft, dass die "rationalste" oder die "richtige" Sichtweise sich argumentativ durchsetzt, sondern weil man "das Andere" als Bereicherung erlebt und annimmt.MelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-23943919794977291962014-01-07T14:24:46.525+01:002014-01-07T14:24:46.525+01:00entschuldigung erst einmal für mein gestammel im v...entschuldigung erst einmal für mein gestammel im vorherigen post( ich hatte den schon mal getippt; gelöscht und dann in eile erneut getippt) ich hoffe es wird trotzallem ersichtlich auf was ich verweisen möchte. gelingende kommunikation ist auch mein thema. und ich sehe leider auch sehr viel gewaltpotential in der sprache; im offenen abwerten im beweisen und zuweisen, im dozieren und immer und immer wieder im irrlichternden glauben an das letzte wort.<br /><br />ein gutes gespräch wie ein geschenk zu betrachten finde ich angenehm ja geradezu logisch. es geht um offenheit, einlassen können, zuhören und das nachfragen...<br /><br />ich las es erst letztens wieder; wer fragt führt...<br />alles dies kenn ich aus verschieden zusammenhängen, aus der arbeit mit und am menschen, dies ist dort standard und arbeitsgrundlage. gelingende kommunikation ist keine hexerei.<br /><br />zur männlich weiblichen differenz in diesen zusammenhängen weiß ich nichts, da auch männer (vll nur reflektierte männer) um die großartigkeit eines guten gesprächs wissen...FrauWunderhttp://rebelliondertraumer.blogspot.de/noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-5520085330323065632014-01-07T11:43:51.516+01:002014-01-07T11:43:51.516+01:00„Es scheint im männlichen Denken eine Art Zwang zu... „Es scheint im männlichen Denken eine Art Zwang zu geben, sich in den Gegensatz zwischen subjektiv-überflüssig und objektiv-notwendig zu verorten. Ein interessanter Gedanke und gerade hier im Netz tummelt sich eine große Schar Subjektabspalter die auch immer den passenden philosophen zur Untermauerung ihrer Objekt (Text) anbeterei herhalten. Ja, es stimmt ich entdeckte Neigungen dieser Art auch auschließlich bei Männeren. Aber es fällt mir schwer an eine Differenz zwischen männlich weiblichem Denken, Sprechen und Schreiben anzuerkennen....<br />Das Abspalten des Subjektes in Sprache und anderen Kontexten hat für mich eher einen psychopathologischen denn typisch männlichen Anstrich... <br />Die Macht des Unbewussten, die Macht der Mutter, die Macht der frühen Bindung; macht das nicht ähnliches mit Männern und Frauen?<br /><br />"Bei einem kleinen Kind wächst im Rahmen der Beziehung zur Mutter die Bindung an Dinge zusammen mit der Bindung an Menschen und umgekehrt - oder beides wird beschädigt und bleibt daher gefährdet und brüchig." Zitat aus Pressestimmen zum Buch; evangelische Fraueninfo ..... FrauWunderhttp://rebelliondertraumer.blogspot.de/noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-75375861945013301332014-01-05T19:42:25.324+01:002014-01-05T19:42:25.324+01:00Uff, vielen Dank, hab es sofort bestellt und kann ...Uff, vielen Dank, hab es sofort bestellt und kann jetzt ruhig schlafen. Eigentlich hatte ich mich sofort an die Buchhändlerin meines Vertrauens gewandt, aber die hatte es nicht mal im Sortiment. Dann bleibt das Buch wohl ein Insiderinnentipp.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-63085458021822198152014-01-05T19:33:26.492+01:002014-01-05T19:33:26.492+01:00Der Link, den ich gesetzt habe, führt direkt zum V...Der Link, den ich gesetzt habe, führt direkt zum Verlag Christel Göttert (auf die roten Angaben unten zum Buch klicken). Dort ist es zu bestellen. Und - wie ich den Verlag kenne - ist es wenige Tage später da! :-) LGMelusineBarbyhttps://www.blogger.com/profile/10027460752254735542noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-7205476841594642623.post-38051582997342979112014-01-05T19:11:35.023+01:002014-01-05T19:11:35.023+01:00Ja, ganz toll. Erst les ich das alles, dann krieg ...Ja, ganz toll. Erst les ich das alles, dann krieg ich Lust drauf und dann stell ich fest, dass das Buch vergriffen und im Antiquariat nicht aufzufinden ist. Aber ich geb nicht auf. <br />Hat jemand Tipps, wo es noch rumliegen könnte?Anonymousnoreply@blogger.com