Mittwoch, 11. August 2010

CHOLERIKERIN?

TEMPERAMENTENLEHRE

Gestern habe ich zweimal behauptet, ich sei Cholerikerin (bei Tainted talents und bei ocularium). Da ist was dran. Meine Familie könnte das bestätigen. Besonders der Widerstand der Dingwelt lässt mich ausrasten: streikende Drucker, auslaufende Waschmaschinen, verschwundene Schlüssel. Da fliegt schon mal was durch die Luft oder gegen die Wand. Oder so: Hingestreckte Jung-Männer auf dem Sofa ruhend während die Frau Mama Einkaufstüten hereinschleppt: "Was gibt´s heute zu essen?" "Ratatouille." "Kannst du auch mal was Vernünftiges kochen?" Da wird´s schon mal lauter, als gut ist. 

Manchmal höre oder sehe ich mich selbst während eines solchen Ausrasters von Außen, was für eine Figur ich da abgebe: Das Herumgefuchtel, die wilden Flüche, das Gestampfe und Gezeter. Ich wirke, stelle ich mir vor, keineswegs furchterregend in meiner Wut, sondern einfach lächerlich. Bescheuert, Madam. Sage ich mir. Nützt aber gar nichts. Stoppen kann ich den Anfall trotzdem nicht. Vor Gericht hielte diese Aussage aber nicht stand. Es kann nämlich nachgewiesen werden, dass diese Anfälle ausschließlich im häuslichen Umfeld auftreten. Was beweist, dass ich mich sehr wohl beherrschen kann. Und es meist auch tue. Daher glaubt auch kaum jemand, dass ich so bin, so sein kann. Einer Freundin, die mich seit mehr als 20 Jahren gut kennt, blieb der Mund offen stehen, als ich kürzlich in ihrem Wohnzimmer erstmals die Beherrschung verlor und mein Mobilfon in die Ecke feuerte. (Es ist neu und ich komme überhaupt nicht mit dem Touchscreen zurecht. Dauernd lösen meine Fingerkuppen Funktionen aus, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gibt.). Nach dem ersten Schreck musste auch sie herzlich lachen. Es war halt skurril. Slapstick pur. (Ich habe versucht, in meinem Romanprojekt eine solche Szene zu beschreiben: HAUS AM SEE (Let it go by) Keine Missverständnisse, bitte. Das ist keine Autobiographie. Ich verwende aber eigene und beobachtete Erfahrungen und Gefühle, selbstverständlich.)

Nun, ich wollte es genau wissen, ob man mich als "Cholerikerin" bezeichnen kann, und machte den Temperamente-Test. Hier ist das Ergebnis:

72 % sanguinisch
83 % melancholisch
53 % cholerisch
3 %   phlegmatisch


(* Es geht um den Grad der Übereinstimmung mit dem Typus, nicht um die Zusammensetzung der Gesamtpersönlichkeit, daher werden es mehr als 100%.)

Das entspricht im Großen und Ganzen meiner Selbstwahrnehmung. Die Fremdwahrnehmung ist natürlich immer anders. 

Ich war auch schon immer so: Widersprüchlich. 


3 Kommentare:

  1. Ich konnte natürlich nicht umhin, mich dem Test anzuschließen. Stelle aber irritiert fest, ich bin ein Wolpertinger!

    23% sanguinisch
    49% melancholisch
    35% cholerisch
    33% phlegmatisch

    Na gut...

    AntwortenLöschen
  2. Er sagt: "Phlegmatisch bist du gar nicht, das stimmt." Aber sanguinisch und melancholisch und cholerisch - das sieht er ungefähr gleich gewichtet. :) Die Jungs geben auf Nachfrage keine Antwort. Die sagen: "Spinnst du?"

    AntwortenLöschen