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Donnerstag, 8. Oktober 2015

PERNIS UND ARMUR (Entwurf)

Er flog und suchte
unter den Wolken
Sie schlängelte sich
Über den Boden

Die weiten Schwingen
Ausgebreitet noch
Vor dem Abstürzen
In ihre Tiefen

Glänzende Schuppen
Räkelt sie im Sand
Aus dem Schatten sich
Ins sonnige Licht

Es stößt der Jäger
Herab aus der Höh´
Auf seine Beute
Plötzlich sich zu ihr

Den stumpfen Kopf
Ihm entgegen hebt
Das flache Getier
In letztem Feuer

Ich bin die Natter
Und du der Vogel
Verendet an dir
Beiss ich dir den Tod.
Doch raubst du mich nicht
Fort, beiß ich nicht an.



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Samstag, 5. Juli 2014

HEIMWERKERIN (Entwurf)

Runder Kopf, hier.
- Sargnagel -
Und diesen Schlag versetzt
unter Tausenden?

Mein Herz, stich!
- Mutterleib -
Nun fällt die reife Frucht
und rollt sich fort.

Glänzet weiß, dort?
- Leinentuch -
Wie sich selbst ertrinken
sehen, zuletzt.

 - Schleusentod -


Sonntag, 26. Januar 2014

Romantische Liebe

So stumm dein Blick
ohne die Gläser
in schlierende Weite

Wie auch dein Herz
unter der Kette
nur ein Klumpen Blut.




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Verdammt. Romantisch. (Eine Polemik)
Troubled Heart of Heterosexuality

Mittwoch, 22. Januar 2014

SO NICHT? (West-östlich ohne Divan)


Geduldet


       
„Wie irrig wähntest du,
dass dein Begehren ihn dir einverleibe
Und schmeichelst dir nun gar mit Blicken,
die er gut auf sich verwendet.“

Der Maler


„Ich bin zufrieden, wie sie schaut.
Mir diene zur Entschuldigung:
Liebe ist freiwillige Gabe,
Schmeichelei Huldigung.“


***
Das war ja jetzt ...

Keine, keine Duldung.

Außerdem (Ich hasse Sätze, die mit „außerdem“ anfangen.) hätte ich dir gern:

Wie sollen Gedichte entstehen, wenn keine/r verliebt ist?



Montag, 27. Mai 2013

Eiserne Hoch-Zeit


Trugst du nicht
Das Eisenzeichen
Trug ich nicht
Dich fort
Wohin ich
Nicht leben kann
Was ich heute weiß:
Will ich nicht sterben.

Trugst du nicht?
Das Eisenzeichen
Trug ich nicht.
Dich fort ,
Wohin ich
Nicht leben kann.
Was ich heute weiß?
Will ich nicht sterben?

Trugst du, nicht
Das Eisenzeichen,
Trug ich, nicht
Dich fort:
Wohin ich
Nicht leben kann?
Was ich heute weiß,
Will ich nicht sterben.

Mein Eisenmann.
Dein Mensch. 

Und wer
spricht uns?

Samstag, 23. März 2013

ASHERA (Entwurf)


Reicht nicht hin der Blick? 
Der eine oder KEINER
Solange ich nicht sehe! 
Mich in der Mutter wieder, 
in ihrem Namen 
und gegen sie vergehe, 
wird keiner meiner Söhne, 
sich bilden

Ich halte in meinen Händen
das Glied und den Willen,
doch bleibe ich stumm, 
die Lippen verschlossen. 
Das muss aus Stein sein und ich,
bis DIE kommt 
und mich die Schrittfolge lehrt. 

Denn: Am Anfang war nicht das WORT,
sondern der Tanz und das Lied. 
Was sie nie schenkt: sich. 
Behalte ihren Namen. 



_____________________

Link-Tipps zum Wochenende:

Nicole von Horst hat Erhellendes zum Thema "Komplimente" und Sexismus geschrieben: complexity of compliments

Antje Schrupp zeigt, warum es gut ist, wenn jetzt manche zum ersten Mal merken, dass man(n) nicht überall sagen kann, was man(n) will (was immer so war und ist, nur eben für bestimmte Leute unauffällig blieb, weil sie sich ausschließlich da bewegten und bewegen konnten, wo ihre Grenzen gültig waren und respektiert wurden): "Offene Orte, an denen alles gesagt werden kann, gibt es nicht"

Jan Kuhlbrodt hat ein spannendes Projekt online gestellt, an dem ich mich auch (siehe oben) ein wenig beteilige: Nachschöpfung. genesis 2013

Freitag, 25. Januar 2013

Gnadenlos: END-ZEIT (Kein Lied. Keine Weih-Nacht.)

da ist am ende
einer Spreu 
keine Endung
abzusehen
der Weizen steht 
und endlich
die Böcke 
was am ende
geschieden
von den Schafen
aller tage
der zeit ver
endet sei

das ist das
schallen vom
endlichen 
Lied, dass die 
Posaunen
erklingen
voraus dir 
und niemals
warst du
der Zeit
doch hier
kommet

am
Ende

der
Zeit

deine 
Braut.


***
Nicht.
Wahr.

________________________________
(Wer sich verabschiedet und wiederkehrt...
"Diese Menschen sind nicht wie wir.")


Montag, 26. November 2012

MEIN AUGAPFEL (Regieanweisung)


Um am Auge zu saugen
Die Verbeugung vor ihr:
Blick in die leere Höhle

Um die Kugel auszuspucken
Wird das Blut abgeleckt -
Welche plastische Wendung

„Das Auge eines Stieres.“
Dachtest du, dass die Frau
ihr Augenlicht für die Kunst

OPFERT?



Freitag, 19. Oktober 2012

Rosen SCHATTEN Rosen

Für C. (1994)



Rosen Schatten Rosen
Im Schatten unter den Rosen
Zwischen den Dornen:
Mein Feuersalamander

Jenseits der Schatten
Über allen Wipfeln
In Deiner Stille
Siehst Du ihn nie

Ohne die Schatten
Unter der Sonne
Auf Deinen Gipfeln
Findet er Dich nicht

Abseits der Steine
Jenseits der Rosen
Über den Wipfeln
Schwebe ich nie

Unter den Rosen
Zwischen den Dornen:
Nicht Dein Feuersalamander,
Mein Feuersalamander

Bin ich.

Sonntag, 23. September 2012

KEINE (Der Mutter Namen)


Keiner einen
Ist der Name
Wurde Deine
Wie Keine

Schlafend hausen
Dornig Rosen
Briefe schwören
Ew´ger Liebe

TROST

Keiner Eine
Blieb dir nicht
Hold wie diese
KEINER

EINE

Blieb.

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Freitag, 21. September 2012

WEST-ÖSTLICH OHNE DIVAN (10): Pfänderspiele vice versa

von BenHuRum



Pfänderspiele vice versa

               
Einer holden Elbin gleich  
Macht sie schöne Männer reich
Wärmt sie deren weiße Brust
Schürt ihr Feuer, ihre Lust,
Führt sie von den Sorgen fort
An der Träume holden Hort,
Wenn das eingravierte Wort
Ihm von ihrer Liebe schwärmet
Und ihr Pfand sein Herz erwärmet,
Mag es sein, dass er vergisst,
Was er an ihr stets vermisst.
Denn den Mann, der auf sich hält,
und sich nicht verdrießlich stellt,
weil ihr Funkeln seinen Tag erhellt,
hat der Stein, den sie ihm zugedacht,
schon im Fenster leuchtend angelacht –
und er nimmt aus ihrer Hand
ungeniert und froh den Diamant.

(M.B./J.S.P.) (aus der Serie: WEST-ÖSTLICHE OHNE DIVAN)

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Samstag, 28. Juli 2012

HÖRIGKEIT (7): Körper- und Leserschaft


Man entwirft uns idyllische Bilder liebender Autorität von der einen, liebender Unterwerfung von der anderen Seite, von erhabener Weisheit, die alle Dinge zum höchsten Glücke für die Untergebenen ordnet, welche mit Lächeln und Anbetung zu ihr aufblicken.

I. Aus der Vogelperspektive laufen die Projektionen parallel/ und dennoch müssen Geschichte und Autobiographie/ und Biographie und alles/ erst kommen und sich ergießen.

II. Aber das Bedürfnis nach Einkanal-Videos/ überschreitet natürlich die Identität/, die nach Erinnerungen dürstet/, um sich existent zu machen.

III. Mein absoluter Respekt dafür,/ wie viel ein Mensch aushalten kann,/ obwohl und weil Zeit und Identität nicht existieren/, solange der Schöpfer am Werk ist.

Lebten die Frauen in einem anderen Lande als die Männer und hätten sie nie eine ihrer Schriften gelesen, so würden sie auch eine eigene Literatur gehabt haben.

V. Mein Begehren sucht einen Gegenstand/ seines Strebens, eine filmische Tugend,/ bevor die Zweifel hervortreten/ in Gestalt einer Leserschaft.

VI. Als wolle ich mich selbst trösten/, um das, was du mir raubst/, durch unendliche Banalität und unvorstellbaren Schrecken/ und die ewige Wiederholung der Schau.

VII. So hat mein Leben/ viele helle, lichte Punkte gesehen:/ die Wahrheiten der Erfindung,/ die innigsten Berührungen/ und die Sterne am Firmament.

Wo die wenigste Freiheit ist, da ist die Leidenschaft für die Macht am brennendsten und gewissenlosten.

VIII. Deshalb: Zieh dich an,/ farbenfroh und schwerelos,/ denn die Freiheit hat keinen psychologischen Inhalt,/ In ihrer ungezügelten Sinnlichkeit .

IX. Den Körpern auf der politischen Spur/, versuchen wir im Gleis zu bleiben/, doch kann eine Geschichte Literatur sein,/ die eine solche Last trägt?

X. In Zagheit Mut,  In Freiheit doch gefangen/ wird einmal erzählt werden,/ was eine jede über irgend etwas,/ was geschehen kann,/ auf irgendeine Weise zu erzählen hat.

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Freitag, 25. Mai 2012

20.40 Uhr (Aus der Serie: Das ist kein Gedicht!)



Wollen wir nicht  -
Mal wieder Figurenpinkeln?
Jeder sucht doch
Eine Eskimodecke
Von oben und unten.

Ok. Ok. –
Das war  nicht geschlechtsneutral
So sacht vertraut
Statt das ewig Weibliche
Rundherum gut und fest
Komm nackt, sei nackt.

Oh doch du bist
Es mit Haaren vor der Brust
Nicht im Gespräch
Nur Du eine Ekstase
Wie in Trotzkis Arbeitszimmer
Glänze, Schöner!

Donnerstag, 3. Mai 2012

WEST-ÖSTLICH OHNE DIVAN (9): Digitale Unglücklich-Glückliche


Nicht mehr aufs weiße Blatt
Schreib ich gereimte Verse,
Nicht mehr fass ich in Schrift meine Lieb´
Der Wolke droben, der unsteten
Send ich bewegte Worte zu
Auf deren virtuelle Kraft ich baue
Alles strahlt von keiner Mitte her
Die Erden sind verstreut im All
Kein Schiff kommt aus den Fernen
Kein Liebender betrifft den Boden
Wir zucken weiter auf unseren Lagern
Wie Tiere und sehnen uns nicht fort
Aber nacheinander und ruhen nicht
Unglücklich-glückliche bleiben wir
Unter und zwischen den Masten
Die unsere Chatprotokolle leiten
Weiter als wir rufen können:
„Ich liebte dich, war deine Herberge,
Schmückte deine Spuren aus,
O, Du, Geliebter, so bleibst du?“

Dienstag, 20. März 2012

SCHWUPPDIWUPP - DER SPASS FÄNGT AN (Well...)

Ein Beitrag von BenHuRum

Roboter vom Himmel im Märzen?
Grüne Hügel, stetes Mühen.


(Hey, ich bin immer noch unfruchtbar, scharf und billig.)


Wie ein keusches Ein-Mann-Universum?
Scheue Mägde, sanftes Glühen.


(Echter Freundlichkeit begegne ich kaum.)


An der Spitze der Infraroten?
Grüne Wiesen, holdes Blühen.


(Wer will mich aufhalten?)


(Da war die Presse.
Da war das Parlament.
Da waren sonst keine Probleme.)


Spart weder Arbeit, noch Mühe, noch Fleiß!




(Text: M.B./J.S.P.)


Aus der Serie: Als wir Pop-Poetinnen waren (Wer es nicht verstehen will, kann hier anfangen oder hier oder hier.)





Sonntag, 5. Februar 2012

HÖRIGKEIT 6: Kluge Gehirne und geile Freunde

Die Erfahrung kann nicht zwischen zwei Wegen entscheiden, solange überhaupt nur über den einen Erfahrung zu sammeln möglich war.

I. Aufgerichtet in ewig blühender, leuchtender, feuriger Klarheit/ bis in die Himmelhöh der Cherubim/spendest du deinem ehelichen Alter Ego Applaus.

II. Dann lässt dir die große Furcht/vor den unnahbaren, asexuellen Primadonnen/ in der Oper das Herz beben.

III.  Und wieder weißt du:/ Mit dem man sein Leben verbringen möchte,/ dem kann man nicht schreiben.

Es steht fest, dass es Frauen gibt, deren Gehirn ebenso groß ist wie das irgendeines Mannes.

IV.  So geht sie, die Jungfrau ist/ und sich in ihre Jungfräulichkeit hüllt/ in ihren geliebten Röcken/ Jahr um Jahr mit Ausdauer dahin,

V. Wo ihre Ohren zu Marmor werden/ Und ihre geilen Freunde/ in wahllosen Verwandlungen  Rechtschaffenheit fordern.

VI.  Sie ist ungelehrt wie immer,/ verstehet aber, was kluge Männer sagen!

Das Leben der Männer ist häuslicher geworden.

VII.  Oh selige Gottesferne,/ welch liebenswerte Fessel bist du mir, /der aus Luzifers Herzen geborenen!

VIII.  Noch stellt trübe/ die biologische Kategorie des Sexus/ mir entzweiende Zeugnisse aus. Doch

IX.  der cartesianische Feminismus/ wird geboren aus der Zwangslage/ des modernen Subjekts und

X. nur vielbehäutete Köpfe/ können es lächerlich finden,/ wenn Alte noch wollen wie Junge.



(Dieses Buch ist dreifaltig und verweist allein auf mich.*)

*Wäre Acta bereits ratifiziert, stellte die Veröffentlichung dieses Textes eine kriminelle Handlung dar. 


Freitag, 9. Dezember 2011

HÖRIGKEIT 5: Schnee im Dampfbad

Weil nun gewisse Zweige in dieser heißen Atmosphäre und bei sorglicher Pflege und Bewässerung üppig emporschießen und prächtig entwickelt werden, während andere, welche derselben Wurzel entstammen, aber draußen dem Winterfrost preisgegeben und recht absichtlich in Schnee und Eis vergraben sind, sich nur kümmerlich entwickeln und noch andere in ihren ersten Ansätzen abgebrannt und gänzlich vernichtet sind, glauben die Menschen mit jener Unfähigkeit, ihr eigenes Werk zu erkennen, der Baum wachse von selber so, wie sie ihn zu wachsen gezwungen haben, und er würde ausgehen, wenn er nicht zur Hälfte in ein Dampfbad gehalten, zur Hälfte in Schnee gesteckt würde.

I Mythologische Signaturen folgend,/versehen mit einer skeptischen Note,/wolltet ihr euer Weibchen schinden/ auf einer Sandbank.

II Zwischen orientalischen Kulissen/ erklang ein unpassender Sirenengesang,/ der noch  die Schneelöwen lockte/aus tundrischen Breiten.

III Nomadenfänger, in einer vagen Berührung/ von Tradition und Moderne,/zerschlugen Schädel wie Porzellantassen/ an diesem Strand.

IV Wie eine Krone wuchs/ aus deren Schopfe/ der befangene Eros/als eine Wunderlichkeit/ gleich später nachfolgenden Moden.

V Eine süße Bitternis/ machte es ihr zu höchsten Religion/ andere Frauen zu schonen/ in ihrem kolossalen Leiden.

Betrachtet man die Frauen, wie die Erfahrung sie kennen lehrt, so darf man wohl mit mehr Wahrheit, als sonst die meisten allgemeinen  Behauptungen über dieses Thema für sich haben, sagen: die Richtung ihres Talentes gehe im allgemeinen auf das Praktische.

VI Das Salz der See benetzte die Blüten/ als perlender Tau,/ denn die Liebenswürdigkeit/ erwuchs  ihr nicht aus Weltklugheit.

VII Keine staubige Schönheit mehr,/ wand sie sich / unter euch Steuermännern/ und hörte den Chor eurer Segenswünsche.

VIII Es war an Bord kein Mangel/an gemeinen Unverständigen/mit Fallstricken gebunden/ an sumpfige Balken.

IX Ein Leuchter eurer Seele/sungen euch schon die Alten/ von uns Meermenschen/ ihr schütteres Lied,  meine Herren.

X Dem Meeresgrund entgegensinkend, /in zweifellos idyllischem Stil/, werdet ihr dieses Tieres würdig/ euch noch erweisen.

Die Vergeudung der Hilfsquellen und der wohlwollenden Gefühle, die Böses stiftet, wo sie Gutes tun will, wird unendlich durch die Beiträge der Frauen vermehrt und durch ihren Einfluss immer mehr angeregt.

Sonntag, 6. November 2011

NOVEMBER-SONN-TAG (südlich)


In der fetten November-Sonne tauchte
Kein Siedestab hitzig ins Teewasser
Frankenweine in bockigen Flaschen
Von Kellermeistern und ihrem Gespons
Freudig ausgeschenkt an Ureinwohner
Des Nordens in dicken Wanderstiefeln
Unbeschnitten hingen die letzten Trauben
Verdorrt im Geäst, no vine, no more
Wo kurvig aus den Niederungen
Sich Hirn bunt in den Himmel wand
Strahlte blau wie nicht im August
Von der Burg der Vögel herab
Die vergoldete Spur des Laubs
Ins barocke Tal des Flusses.
Den Feigensenf stehen gelassen

(Enten sahen wir keine. Schwäne verendeten zwei. Im Norden, wo wir nicht waren.)

(Sonntags-Replik an e.a.richter, s. hier: oder auch: Die Reise nach V.)


Samstag, 8. Oktober 2011

Bloß 1


Wie deine Augen                                                                       Dass du ich
Ein Blickbrand                                                                           Sein willst
Unter der Schwelle                                                                     Und doch

Gib dein bei
Und mich
Dazu.

Aus deiner Hüfte                                                                        Dass ich dich
Der Abschwung                                                                         Nicht mehr
Gegen die Wände                                                                       Aus kann


Hält kein Schwein
Dir hier
Noch vor.

Vor meinen Füßen                                                                        Dass du mir
Eine Welt                                                                                      Das Licht
Ohne Traumprämie                                                                       Aus knippst


Wird niemand
Von dir
Erwarten.



Sonntag, 2. Oktober 2011

HÖRIGKEIT 4: Willkürherrschaft

An Stelle der Apotheose der Vernunft haben wir die des Instinkts gesetzt, und Instinkt nennen wir alle Regungen in uns, wofür wir keine vernünftigen Beweggründe aufzufinden vermögen.

I
Sie trank unmäßig von dem Nektarbecher/Den das Geschöpf der Illusion/ Ihr aus der Hässlichkeit des Alltags reichte.

II
Und Martern stand sie aus,/ Weil sie ihr blutiges Herz vergab,/ aus Eitelkeit und mit Entzücken.

III
Gut aufgehoben war sie/ Zwischen Deinen Pranken./ Und starb sich selig/ Wie ein pochend Wild an Dir.

IV
Denn wo auch der See lockte,/ Senkte sie sonntäglich das Haupt/ Und hielt den Frieden im Herzen und stockte das Blut.

V
Sie trat zurück hinter den Spiegel/ und spazierte das Kabinett deiner Frauengeschichten entlang,/ ein endloser Minnehandel.

Ich gebe sehr gerne zu, dass die Frau, wenn sie auch keinen offenen Widerstand zu leisten vermag, doch Wiedervergeltung üben und dem Manne das Leben unsäglich verbittern kann und auf diese Weise die Macht hat, vieles durchzusetzen, was sie will, und vieles zu hintertreiben, was sie nicht will.


VI
Der allmächtige Gott der Zweigeschlechtlichkeit,/ erschien dir lächerlich/ als sie deiner Geliebten/ den Krug zum Mund führte.

VII
Und also sprach sie:/ Das leibeigene Fleisch sei verflucht, /Dich aber befreie ich von  den Ketten/ Und schiffe dich durch die Meere.

VIII
Sie tranken vom Paradiese die Gifte;/ Weib von deinem Weib/ Und lagen ruhig, Seele und Leib vereint/ Unter den Bäumen.

VIV
Kein Fegefeuer verbrennt ihre Wollust,/ Wenn sie sich strecken/ Und ihre Flut talwärts schießt/ ohne deine Gnade.

Es ist der sittlichen Natur weniger schädlich, unterdrückt zu werden, und sei dies selbst durch Willkürherrschaft, als diese Willkürherrschaft selbst ausüben zu dürfen.