Sonntag, 28. August 2011

HÖRIGKEIT 1: Mächtige Werkzeuge

I
Das Ideal der Ehe/Ist eine sehr zivilisierte Wilde/Die ins Leere beißt/Mit dem Gesicht eines Mannes/, Dessen Augen durch zwei weibliche Genitalien gebildet sind.

II
Über dem Bauch schlängeln sich goldgeprägte Lederbändchen/In einer albernen Solidarität mit der Asexualität/Unter der es gar pfiffig blinzelt.

III
Der emanzipierte Zuschauer fragt,/ wie wir die Widersprüche einer Welt lösen wollen/Deren Eleganz die einer verkniffenen Marie ist.

„Was man aber jetzt die Natur der Frauen nennt ist etwas ganz und gar künstlich erzeugtes.“

IV
Eine Schule der Gewissenhaftigkeit/Wie beim Bau der Atombombe/Bestimme das zukünftige Verhältnis der Geschlechter.

V
Aber sobald einer die drei Lustpunkte entdeckt/Breite er sachte die Karten aus wie ein Feldherr/Vor der letzten Rasur.

VI
Eine „Politik der Lust“ erfordert/ Eine Szene wie beim Gynäkologen/ Jedoch in anderem Rhythmus:/Als letzte Versuchung.

„Frauen waren mächtige Werkzeuge für die Bekehrung der nordischen Eroberer zum Christentum, einem Glauben, der den Frauen so viel günstiger war als alle früheren.“

VII
Jetzt wirkt die Herrin entspannter/Da dem Fleisch das Wort erteilt ist/ Und der Vater ruft aus seiner kleinen Festung:

VIII
„Nonnenfürzchen“  - wie eine echte Dame/ So wurde die väterliche Sorge in Unfähigkeit gewandelt/Und pirschte sich fort.

VIV
Die Schlachten auf den Schirmen dauern an,/ Wenn nach dem Zusammenbruch von Sinn und Sinnlichkeit/ Frauen Auto fahren und Apparate Bewegungen melden.

X
So machen wir eine gute Partie/ Vor der uns Gott bewahre/ Und heften die gerahmten Familienbilder, / An die Wände der Bahnhofstoiletten.


„Jede Beschränkung der freien Bewegung eines ihrer Mitmenschen...trocknet pro tanto den Hauptquell der menschlichen Glückseligkeit aus und macht die Menschheit in sehr beträchtlichem Grade ärmer an allem, was dem einzelnen Menschen das Leben wertvoll und lebenswert erscheinen lässt.“

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