Sonntag, 8. August 2010

Worte des Tages extra: Das Prinzip Hoffnung

FREUNDSCHAFT

"Alle Kinder werden allein geboren, aber stets miteinander groß. Gerade die frühesten Menschen lebten gesellig, machten eine Gruppe aus. Der Einzelne war hier der Ausgestoßene, das bedeutete in den Zeiten der vollkommenen Wildnis: der Untergehende. Der Stamm war der Halt des Leibs, der Inhalt des schwach entwickelten Ichs. Folglich steht zwar am organischen Anfang ein auf sich bezogenes Leib-Ich, aber am geschichtlichen Anfang steht die Gemeinschaft. Und zu ihr gehen in Zeiten, wo sie bedroht ist, ebenso heiße Wünsche wie zur Einsamkeit. Wünsche der Geborgenheit, die dann nicht einmal im Widerspruch zur Einsamkeit zu stehen brauchen, sondern sie einbeziehen, mindestens in den kleinen, warmen Kreis von Freundschaft. Diese ist zugleich das wichtigste Stück einer auf Dauer und Gewohnheit angelegten Liebe..."

(Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung)

Der erste Freund

11 Kommentare:

  1. 4U BArBy: http://www.youtube.com/watch?v=rV6W3ocJRoQ

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  2. Ich fand vorgestern einen Schuber mit eben jenen Bänden in der Gartenbibliothek meiner Eltern. Er ist schon ziemlich angegilbt, auch befanden sich diverse tote Kleinstlebewesen zwischen den Bänden. (Die Gartenbibliothek ist nicht dazu angetan, die Lebenserwartung von Büchern zu verlängern, Tiere und Feuchtigkeit dringen dort ein)
    "Hast Du den Bloch gelesen damals?"
    "Ja, während des Studiums."
    "Darf ich ihn mitnehmen?"
    "Klar."
    Ich tat es dann nicht, weil mein "Zu lesen" -Stapel eh schon viel so hoch ist. Nun, zwei Tage später, komme ich hierher zu Ihnen und da isser wieder, der Bloch. Scheint, als würde ich doch nicht um ihn herumkommen.
    Ups!
    Hab's mir eben anders überlegt. Ich weigere mich. Manchmal genügt auch ein Häppchen.

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  3. @Quiet heart

    Who said love was dead?
    Stranded at low tide
    Where the river bends
    Wouldn't you know it
    That's how life ends
    Lucky at cards
    That's an old lie
    Lucky in love
    That's how life ends

    The Wrong Road, Liberty Belle and the Black Diamond Express

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  4. @Phyllis Ehrlich gesagt, ich habe auch nur Auszüge (wieder-)gelesen, nachdem Herbst Zitate auf seine Seite gestellt hatte (vor 2 Monaten?). War von einigen Stellen aber doch sehr fasziniert.

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  5. "@ Quiet heart. Listening to Grant is always full of joy and sadness. "Wrong road" - he wrote this when Amanda left to live in NY.

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  6. @Melusine
    Das war auch nicht so pampig gemeint, wie es klingt. Ich muss nur manchmal auf den Tisch hauen, wenn ich ihn mir mal wieder zu voll geladen habe. Manchmal kracht dann einer der "Muss ich unbedingt noch lesen" - Stapel zu Boden. Ein äußerst befreiender Moment ; )

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  7. Habe ich auch gar nicht als pampig wahrgenommen :) Bei mir stapelt sich auch immer alles. Staubfänger. Aber ich bin sowieso ein Chaot. Da macht es nicht so viel...:)

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  8. Liebe Melusine,
    „Jede Reise muss freiwillig sein, um zu vergnügen. Sie braucht dazu eine Lage, die gern, zumindest nicht unlustig, verlassen wird. Das erste Gefühl im Wagen oder Zug, wenn er endlich abfährt, entscheidet über das Kommende. Ist Reisen erzwungen oder Beruf, also nicht abbrechend-glücklich, so ist es keines.“
    Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung (Reiz der Reise, Schöne Fremde)
    Wir können ja hier noch ein Seminar zu Bloch aufmachen.
    Aléa

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  9. @ Barby :) Here´s what Amanda wrote the day after Grants death in Brisbane:
    I would like to say some true things about Grant.
    As a musician and songwriter, he was articulate, thoughtful, emotional and poetic. His songs are distinguished by beautiful, yearning melodies and lyrics which were literate and free from cliche. The esteem in which he was held by people like R.E.M. and Franz Ferdinand reflect the high calibre of his artistic output. Grant's songs captured an Australia that was influenced by his love for contemporary American writers like Cormac Macarthy, Richard Ford and Raymond Carver and songwriters such as Bob Dylan, Bruce Springsteen and Patti Smith. These writers inform his images of Australia, which range from the landscapes tinged with nostalgia and loss (Cattle and Cane and Bye Bye Pride), suburban life (Streets of Your Town), epic narratives (The Wrong Road, Black Mule) and of course, exquisite love songs like Quiet Heart, Stones for You, and Bachelor Kisses.
    Grant was gentle and even tempered, intelligent and quixotic. Sometimes his bravado could mask an private inner life that was marked by melancholy and loss. His father died when he was very young, and he was sent to boarding school in Brisbane at a young age.
    Grant and I were lovers and friends, sharing a world of music, travelling, books, film and art. We influenced each other in a mutually profound and creatively vibrant way, and we lived intensely and happily together for several years. We met recently in Sydney, after a prolonged absence from each others lives. It meant a lot to me to be reunited again, and seems particularly precious now. I will miss him more than I can say.
    Amanda Brown

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  10. Liebe Aléa,
    in Ihrem Blog erwähnte ich ihn schon, den Viel-Reisenden Bruce Chatwin und er schreibt:
    "Actual journeys are more effective, economic and instructive than faked ones. We should tread the steps of Hesiod up Mount Helicon and hear the Muses. They are certain to appear if we listen carefully. We should follow the Taoist sages, Han Shan up Cold Mountain in his little hut, watching the seasons go by, or the great LI Po - ´You asked me what is my reason for lodging in the grey hills: I smiled but made no reply for my thoughts were idling on their own; like the flowers of the peach tree, they had sauntered off to other climes, to other lands that are not of the world of men.´" - Wir reisen immer (mindestens im Kopf).
    Melusine

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  11. @ Quiet heart They knew what friendship is: Doing something together you couldn´t do on your own or that feels even better together with a beloved friend.
    http://www.youtube.com/watch?v=TF_iyC8DsFA&feature=related

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