Montag, 27. Februar 2012

IM OSTEN DER CAUCASUS ("Zu unseren Häupten wandeln die Wolken")

(Ein Fenster wird geöffnet. Frühes Gezwitscher der Vögel)
"Schau her: In diesem Morgengrauen umarmt mich die Sonne.“
(Gedämpft von unter der Decke)
„Ich badete dich in nächtlicher Kühle.“
„Dort im Osten, weit vor uns,  erstreckt sich eine flache Erde.“
„Wir werden in unsere Vorzeit zieh´n  auf schmalem, rauem Pfad.“
(Eine Decke wird zu Boden geworfen. Nackte Füße auf dem Holzboden)
„Ein König der Ostgothen wärest du geworden, Line.“
„Und du eine Enkelin, Führerin meines zerstreuten Volkes.“
„Ich denke nit, an kühnlich Wesen hinter dir zu bleiben.“
(Leises Lachen. Ein Kuß.)
„Dir vergeb ich die kindische Sprache.“
„Die aus ihres Herzens tiefstem Heiligthume zu dir spricht.“
(Ein zweiter Kuss, tiefrot.)
"Meine Schläfe, Jahr´ umgaukeln,
Sommer, Frühling, Winter kamen."
"Zu unseren Häupten wandeln die Wolken."
(Die Stimmen werden leiser. Eine Tür wird in der Ferne zugeschlagen.)




(Entwurf)


Guten Morgen, Berlin!

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