Samstag, 19. Januar 2013

Exzellente Frau an Spülbecken und Schreibmaschine: BARBARA PYM

"My thoughts went round and round and it occurred to me that if I ever wrote a novel it would be of the 'stream of consciousness' type and deal with an hour in the life of a woman at the sink."


Barbara Pym: Excellent Women



Vor vielen Jahren, in meinen Zwanzigern, habe ich die Romane von Barbara Pym gelesen, einen nach dem anderen. Für einige Monate war ich völlig in eine Barbara Pym-Welt eingesponnen. Damals las ich sie in deutscher Übersetzung. Jetzt - ich erwähnte es schon mal - entdecke ich sie wieder. Diesmal in der englischen Version. Und: Es ist, wie nicht anders zu erwarten, ´the real McCoy´. Also: Ich bin versunken. Gerade in "Excellent Women", aber "Quartett in Autumn" habe ich mir auch schon bestellt :-). 

2 Kommentare:

  1. "After all, life was like that for most of us – the small unpleasantnesses rather than the great tragedies; the little useless longings rather than the great renunciations and dramatic love affairs of history or fiction."

    Mir gefällt am obigen Zitat, dass ich nur von barbara.pym.org über die Zwischenablage hierher transferiert habe, gar nicht unbedingt die Aussage, in der sich der eine oder andere wiederzuerkennen vermag, als der englische Sprachstil an sich. Das klingt so verdammt gut. Ich kenne nichts von ihr und vermutlich hätte ich bis mir der Löffel am Spülbecken aus der Hand fällt, nicht einmal den Namen gehört. Diese Art Aufmerksamkeit beim anderen wecken zu können, dafür sind Blogs doch da.

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    1. Genau. Dafür sind (literarische) Blogs da. Ja, das Zitat oben, das Sie eingestellt haben, gefällt mir gut. Die von Pym mit so scharfem Blick und spitzer Zunge beschriebene "kleine Welt" der Kirchgänger, Pfarrer, Witwen und Jungfern, der kleinen Büroangestellten und ehemaligen "gentlewoman und - men", die sich nach WW II in einer veränderten Welt wie Aliens gestrandet wiederfinden, ist von heute aus betrachtet fast so fern, wie Jane Austens "2 oder 3 Familien auf dem Land" im frühen 19. Jahrhundert.

      Mit Austen ist Pym oft verglichen worden. Sie gehört zu jenen von mir so sehr geschätzten englischsprachigen Autorinnen, deren Romane und Erzählungen wenig Handlung (Plot) haben - wie auch Janet Frame, Alice Munro, Ivy Compton-Burnet oder Jean Rhys (so unterschiedlich diese dann wieder voneinander sind), die ganz aus der Konzentration auf ihre Figuren, die Situationen und die Dialoge leben. "Ziseliert" wäre vielleicht ein Wort dafür.

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