Dienstag, 19. Februar 2013

BLITZGESCHEITE BUSENWUNDER (4): Das erste Date (oder: Die Gestalt des Fluchs)


Ein Beitrag von BenHuRum

Unter unseren Leser_innen sind, so wird uns zugetragen, nicht wenige, die ihrerseits der Theorie des Ichs als eines Inbegriffs des Abwehrmechanismus´ in ihrem Schulzendorf ausgeliefert bleiben und also Dienstag für Dienstag gepeinigt von eben jener Ideologie, der sie auf schärfste in Theorie und Praxis sich zu verweigern angetreten sind, unseren „Blitzgescheiten Busenwundern“ und mehr noch den paradoxen erkenntniskritischen Reflexionen unserer Gastautorin Dora Imgrunde entgegen fiebern. Diesen mussten wir unsere negativ-dialektische Anteilnahme und unseren Beitrag in der vergangenen Woche aus bekannten und aktuellen Gründen verwehren. (Denn, wie von einigen beklagt, bekennt sich diese Publikation im Netz zur Produktion kulturindustriellen Schabernacks und zu einer radikalen Differenz gegenüber jenem kritischen Bewusstsein, das den Liberalismus als geistigen Feind sich erkoren hat.) BenHuRums heutigem Beitrag zur Serie „Blitzgescheite Busenwunder“ begegnet der Imgrundsche Geist daher mit einer kleinen Huldigung des nichtidentischen Schicksals:

Von der notwendigen Gestalt des Fluchs

von Dr. Dora Imgrunde (Amorbach)

Ein Mann müsse, so lässt das Sprachrohr des Weltgeistes in Stammtischmanier wissen, sich die Hörner abstoßen, damit er schließlich sich seiner Vertiertheit robust gewahr werde und solchermaßen männlich erläutert sich einer bewusstlosen Gesellschaft in seiner Rohheit frei, leicht und freudig entgegenstellen könne. Jedoch vermag das vorbereitete und zuletzt gegenderte Denken aus dieser Einlassung die Frage nach der Perspektive des Wesens, dass keine Hörner sich abzulaufen, aber einen Busen sich hochzudrücken hat, zu entwickeln. Dieses ungenannte, aber stets mitgemeinte Wesen sei, selbstverständlich, bestätigt sogleich der ungehörnte, aber unerhört sich wendende Schriftgelehrte gleichermaßen der Fetischisierung verfallen. Dem Befunde kann angesichts dessen, was im Bilde als Zeichen und Schrift sich offenbart, keine widersprechen. Es affiziert sich ein Objektives der Subjektivität nur, indem der immanente Verfall der Individualität auf Schärfste vorangetrieben wird. Es bleibt indes dem Apologeten der Nichtigkeit ins Stammbuch zu schreiben: Wer in Differenz und Kritik nicht sich beirren lässt, darf doch nicht sich ins Recht setzen. (Und also eben nicht, führen wir den Gedanken weiter, als ein Hans seiner Grete mit dem Gehstock vor die Füße fahren, sei da kritisch zu sehen, was immer sich dem beschädigten Bürger als reizendes Dekolleté in das Blickfeld stellt.) Jeder ist zu versehrt, um die richtige Welt der falschen vorzuziehen. Jedoch kann sich heute eine jede der falschen Büste um den Preis der falschen Brüste entledigen. Vor dieser Gewissheit erledigt sich die  metaphysische Erfahrung aus der Übersetzung des Denkens in seine offene Lästerung wie von selbst.

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