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(Und gestern war auch so ein Tag: Provinz-Bourgeoisie ohne Charme beim Sterne-Koch. Brate alles scharf in Erdnussbutter! Backpapier in der Pfanne schützt vor Anbraten. Sellerie-Pürree sieht auch ganz leicht aus und schmeckt prima. Ich verzichte dafür sogar auf die Kalbsbäckchen, die eh kein Metzger vorrätig hat. Immer noch warte ich vergeblich auf die erste Begegnung mit einer Frau, die eine edle Perle im Ohr trägt, und trotzdem interessant und/oder erotisch ist. Dasselbe gilt für Menschen, die SUVs fahren, über das Entwicklungspotential von Golfplätzen sprechen und/oder die Frage stellen: "Was machen Sie denn so?" und damit ganz offensichtlich meinen: "Wieviel?" Dennoch schockt es mich immer wieder, wie schnell ich vollständig verstumme, wie total es mir die Sprache verschlägt in "gewissen Kreisen". Hysterie wirkt auch nur unterhalb eines Jahreseinkommens von 80.000 € noch irgendwie süß.
Später waren wir in der Mato-Fabrik in Offenbach, wo die Künstler ihre Ateliers ein letztes Mal zu einem Tag der offenen Tür öffneten. Da fand ich irgendwie sogar die Sprache wieder, obwohl mir eigentlich zu Bildern und so erstmal immer gar nix einfällt. Vom romantischen Gucken etc. ward abgeraten. Es ist eh falsch, immer wieder die alten Widerstandskämpfe zu reproduzieren, gelle?)
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