Beware of the seagulls, they will steel your food
Die Möwe ließ mich ganz nah ran, bevor sie davon flog. Gestern Nachmittag kreiste ein Royal Navy-Hubschrauber vor dem Fenster. Der Pilot verstand meine Zeichen nicht, ach, wie gerne wäre ich mit ihm auf die Isles of Scilly geflogen. Heute wanderten wir ins Piratennest Mousehole (Mousel gesprochen) und weiter an der Küste entlang nach Lamorna Cove, einem kleinen Weiler am Meer. Ich mag die englischen Wanderwege durch Drehgatter und über Tritte hinweg, schmale Pfade zwischen Hecken entlang.
Es ist atemberaubend schön hier. Wenn ich zwischendurch Luft holte, korrigierte ich einen Text, an dem ich immer mal wieder geschrieben habe, seit mich Phyllis Kiehl (tainted talents) vor Wochen fragte, ob es sich lohne, Hans Henny Jahnn (siehe den Post hier: Fluss ohne Ufer) zu lesen. Ich werde nie über Texte, Musiken, Bilder schreiben, die ich einfach schlecht finde. Das langweilt mich. Etwas anderes ist es mit Kunstwerken, von denen ich weiß, dass sie gut, wirklich gut, sind – und die dennoch etwas in mir, aus mir heraus ablehnt, deren ästhetisches Konzept (oder was immer) mir widerstrebt. Oft sind die Begegnungen mit solchen Werken für mich besonders wichtig gewesen, weil der innere Widerstand, den sie in mir auslösen, zur Auseinandersetzung (mit mir selbst) führt.
CU.
Also jetzt, spätestens, geht kein Weg mehr am Fluss ohne Ufer vorbei - wobei mir schon Ihr einführender Beitrag (danke!) leichten Grusel beschwert. Und dann auch noch "ohne Ufer"!
AntwortenLöschenWei.
Mich quälte es in gewissem Sinne auch, den Jahnn nochmal (zumindest teilweise) zu lesen. Doch hat es sich auch wieder gelohnt. Es hat mir noch einmal einiges über mich selbst klargemacht und mein Verhältnis zu Literatur und Kunst.
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