Heute ziehe ich ein Freilos. Freilos bedeutet: Ich schreibe einfach kurz auf, was mir durch den Kopf geht, ohne Rücksicht auf Sinn und Verstand und Form. Das Freilos brauche ich, weil ich arbeiten muss und zwar auf verschiedenen Baustellen: im Brotberuf , an der Baader-Meinhof-Zwergwerfer-Geschichte (aus der ich Ulrike, glaube ich, jetzt einfach rausschmeiße), an den 1000 Worten im Manifest für "Der Andere", an der Körper-Sprache-Kolumne (bei der ich diesmal „auf das Auge blicke“) und über das „Bilderverbot“ (im Zusammenhang eines west-östlichen Blickwechsels). Das alles ist unfertig. Und ich habe ja alle Zeit der Welt. (Abgesehen davon, dass ich auch noch für das Abendessen einkaufen und kochen muss; die Zeit muss ich von „aller Zeit“ abziehen.)
Deshalb wird heute der Rüde befriedigt. Gestern Abend stieß ich nämlich auf diesen Beitrag:"Wer auch immer seinen Hund mit der Hand befriedigt", findet zum Erstaunen des Betreibers auf den Blog "Beton-Blog". Das ließ mich gar nicht mehr los. Auf „Gleisbauarbeiten“ verirren sich auch mal google-Sucher, z.B. welche, die nach Gleisbaumaschinen suchen und in dem Zusammenhang vielleicht nach Kolben oder Achsen. Sie merken aber sofort, dass ihnen hier nichts (an-)geboten wird. Ich hatte auch schon welche, die nach „Schleim“ und „Ekel“ suchten, die wurden vielleicht schon eher fündig. „Nasse Fotzen“-Sucher waren es bisher zwei, was mir gar nicht einleuchtet, weil ich das F-Wort, meiner Kenntnis nach noch nie benutzt habe. (Bei Guido Rohm indessen tummeln sich die „Fellatio" und "Cunnilungus"- Sucher.)
Aber die Sache mit dem Hund, den sein Besitzer mit der Hand befriedigen will und der (also der Besitzer, nicht der Hund, nehme ich an) dann dafür Anleitung im Netz sucht, die finde ich ungleich interessanter. Mein erster Gedanke war (und er ist entlarvend, nämlich für mich): Kann der das nicht selbst machen? (der Hund, meine ich). Aber das leuchtet sogar mir ein: Die Hunde-Pfote eignet sich hierfür nicht (ein weiterer Aspekt, der die Bedeutung der Hand als Universalwerkzeug für das „Wesen des Menschen“ einsichtig macht, der aber in der einschlägigen Anthropologie vielleicht noch nicht hinreichend berücksichtigt wurde). Ich dachte an die Schnauze, das ginge vielleicht anatomisch bei einigen Hunde-Rassen (so gut kenne ich mich nicht aus und ich habe jetzt auch keine Zeit, meinerseits differenzierend zu googeln), dass der Hund (also der Rüde) da ran kommt. Andererseits steht dem möglicherweise ein genetisches Selbsterhaltungsprogramm entgegen, weil es eventuell zu bleibenden Verletzungen kommen könnte. Was weiß ich. Jedenfalls habe ich jetzt alles getan, damit Netznutzer, die sich für Ekel, Schleim, „bleibende Verletzungen“, Kolben und onanierende Hunde interessieren, zu mir finden. Das ist genau mein Zielpublikum. Herzlich Willkommmen!
Ich weiß natürlich nicht, ob Sie's so beabsichtigt hatten: Wenn man aus dem Beitragstitel das Kolon gedanklich entfernt, verändert sich - durchaus bedenkenswert - einiges...
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Klar war das Absicht. Alles um meine Zielgruppe anzulocken:) Hilft aber nichts. Heute morgen hatte ich einen, der suchte "keine Jungfrau mehr" ???
AntwortenLöschenSchreckensbleich muss ich feststellen, welche Wirkung dieser Post hat - und wüsste doch lieber nicht, dass auch in "Anstalten öffentlichen Rechts" (bzw. von deren Servern aus) nach "Hund mit der Hand befriedigen" gesucht wird. Und jetzt finden sie mich...
AntwortenLöschenUnd es wirkt: gerade eben verirrt sich wieder jemand mit der Suchanfrage "Wie kann ich meinen Rüden befriedigen" auf diese Seite. :)
AntwortenLöschenEs kommt noch besser: Heute googelte einer "Hilferuf Schleim nach dem Onanieren" (Ja, was erwartet der denn?) Und dann verschlägt´s den Armen hierher. Tja, Pech gehabt.
AntwortenLöschenAu weia, jetzt wird meine Seite noch wichtiger bei dem Thema... Vielleicht könnten wir hier gemeinsam das Thema "besetzen".
AntwortenLöschenWäre ja auch ein Beitrag zur Volksbildung: Leute, die so schnöde Sachen wie "den Hund mit der Hand befriedigen" suchen, werden plötzlich mit den hiesigen kulturkritischen Notizen konfrontiert und stürzen sich in das Erkenntnisabenteuer der Aufklärung...
Wir "besetzen" es und begreifen es als Bildungsauftrag. Ein hehres Ziel. Es müsste strategisch angegangen werden. Ein Absatz, der die Angelockten bindet -und dann zuschlagen mit Kant zum Beispiel Oder so. Nur der erste Absatz und der Übergang: das wird eine Herausforderung...Dialektik der Aufklärung sozusagen. (Vielleicht könnte man jedem philosophischen Text eine Aktzeichnung voranstellen...) Nein, das ist noch unausgereift...
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