Sonntag, 27. Februar 2011

GEHEGE-GESTALTUNG: DESIGN-TRENDS

Besonders wichtig ist es, die Gehege-Gestaltung der Altersentwicklung anzupassen. Wenn die räumlichen Verhältnisse es zulassen, kann durchaus zu einer Auslagerung in Kellerräume oder Seitengebäude geraten werden. Das entschärft auch mögliche Konflikte durch Geruchs- und Lärmbelästigung.

Als überflüssig und überteuert hat sich der Trend zur Gestaltung aufwändiger Themen- und Erlebniswelten herausgestellt. Die Adoleszenten sind durchaus mit gebrauchtem Mobiliar und Spielgerät zufrieden. Viel wichtiger erscheint aus pädagogischer Sicht, die Bewohner bei der Gestaltung einzubeziehen und sie ihre Selbstwirksamkeit erfahren zu lassen.

Selbstgestaltetes Gehege mit Sportgeräten
 Die selbstgestalteten und - gepflegten Gehege mögen in Ausstattung und Erhaltungszustand nicht immer den Ansprüchen der Betreuer genügen, dies ist jedoch mit Blick auf die Entwicklung der Sozial- und Personalkompetenz hinzunehmen, die nur durch eigenverantwortliches Handeln gestärkt werden können. Immer wieder wird die Wahl der Spiel- und Unterhaltungsgeräte für Irritationen sorgen. Umfragen haben jedoch ergeben, dass die Ausstattung mit mindestens zwei TV-Geräten (siehe Bild) von einer Mehrzahl der Bewohner gewünscht wird.  

TV-Geräte zur Einübung von
Multi-Tasking-Kompetenzen
Das in der modernen Arbeitswelt vielfach geforderte Multitasking wird hier auf spielerische Weise eingeübt. Während mittels des einen Gerätes sozial interagiert wird (X-Box-Spiele, Beispiel: Batman Arkham Asylum), können mit Hilfe des anderen zeitgleich aktuelle Themen (Beispiel: Sex and Gender; Two and a half man) bearbeitet werden.

Darüber hinaus ist auf eine artgerechte Versorgung mit Hygieneprodukten (derzeit im Trend: Dark Temptation), Getränken (Magic man, Schöffehofer Hefeweizen Grapefruit) und Essen (Tacos, Döner, Chips, Chips, Chips) zu achten.

Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass eine artgerechte Gestaltung des Geheges eine große Anziehungskraft auch für Außenstehende entwickelt. Die Nutzung des Geheges beschränkt sich dann schon bald nicht mehr auf die eigene Brut. Überfüllung und vorschnelle Abnutzung können die Folge sein.

Letztlich müssen zwischen Betreuern und Bewohnern die Konditionen der Nutzung des Geheges, so zeigt die Erfahrung, stets neu verhandelt werden.


Februar 2011 (Haltungstipps)


3 Kommentare:

  1. Feine Sache, so ein Trainingslager für die Heranwachsenden. Und wie überaus diskret das Wachhuhn im Regal!

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  2. Köstlicher Beitrag. Ich habe herzlich gelacht. Danke! :)

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  3. @Wachhuhn - das taucht im ersten Blog-Beitrag, den ich schrieb, schon einmal auf (alles ist hier miteinander verwoben). Ein "echtes" ausgestopftes Huhn. Geklaut. Doch die Sache ist verjährt.

    Danke auch an Amazing, der mir die Erlaubnis zum Fotografieren gab und den Text redigierte.

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