Montag, 21. März 2011

ARBEITSPLÄTZE (3): IM AMT



Heute: Amtlich unterwegs

5 Kommentare:

  1. Der Ausschnitt

    Eins war sicher, ich war verliebt in die Dame. Beide saßen wir zusammen in dem relativ großen Büro und unsere Schreibtische standen nicht weit auseinander. Heute trug sie wieder so einen Pulli, der einen weiten Ausschnitt hatte. Ein Anziehungspunkt, den das männliche Begehren, also meins, kaum ignorieren konnte. Beugte sie sich etwa sogar mit Absicht herausfordernd nach vorn? Sollte ich wie eine Fliege meiner Lust auf den Leim gehen? Oder war nur meine Phantasie ständig dabei, von der Hose in den Kopf zu steigen. Es half nichts, ich konnte mich dem Magnetismus des weiblichen Oberteils nicht entziehen. Beiläufig unauffällig schaute ich natürlich rein zufällig immer in ihre Richtung, wenn sie sich nach vorn beugte. Unwiderstehlich was dort in diesen zarten Rundungen verborgen zu sein schien. Mein Blick versuchte immer tiefer in das leidlich Verhüllte vorzudringen und dabei möglichst nicht erwischt zu werden. Als Lüstling oder Voyeur wollte ich im Ansehen der Kollegen nicht enden. Aber so gut ich es auch zu cachieren versuchte, später klärte mich die Angebetete unmissverständlich darüber auf, dass sich alle anderen im Büro köstlich amüsiert hätten, mit welcher offensichtlichen Hilflosigkeit ich mein verschämtes Verlangen zu verbergen gesucht hatte.

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  2. @ Liebe im Büro? Gar im Amt?
    Darüber weiß sie nichts. Sie war schon vergeben, bevor sie in die (Erwerbs-)Arbeitswelt eintrat. Fürs Leben.

    Ausschnitt: Nichts ist zu sehen. Darauf achtet sie stets. Alles ist Phantasie. Fantastisch. Was weiß sie schon? Über Männer. Und andere Frauen. Fast nichts. So ist die. Warum sie aufgehört hat, weite Hosen und schlamperte Pullover zu tragen? Weil sie begonnen hat, gern eine Frau zu sein. Aber nicht "seine". Sie weiß immer noch kaum, was sie damit meint. Sie betet nicht und keinen mehr an. Das, auch das, hat sie sich unter Schmerzen abgewöhnt. Gern kniete sie und beugte das Haupt. Das lässt sie sein. Jetzt. Doch hilfloser war sie nie. Schamhaft. Ohne Erkennen. Was weiß sie schon? Sie war ein Kind, als sie zu lieben begann. Und blieb es, wenn (M)man(n) so will.

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  3. wunderbar die beiden texte- im einzelnen und beide zusammen, auch in bezug zum bild.

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  4. Da ich demnächst einen neuen Reisepaß benötige, muß auch ich einmal wieder das Amt aufsuchen. Dann schaue ich mal, was Berlin mir im Behördenalltag bietet. Obwohl ich gerne flirte, habe ich auf Ämtern bisher immer Pech gehabt.

    Mein schönster Flirt im letzten Jahr geschah mit einer jungen Polizistin aus einem Zug der Bereitschaft, sie in herrlich martialischer Kampfmontur, bei einem Demoeinsatz in Friedrichshain, wo ich die Photos schoß.

    Dicht an dem Wort "vergeben" liegt "vergebens".

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  5. Ich bin gespannt auf die Darstellung des Flirtversuchs im Amt. Vielleicht als Fotoreportage. Da kann ich sicher was lernen. Denn ich flirte nicht gerne, aber ich flirtete gerne...

    Die Begegnung mit der jungen Polizistin (leider offenbar nicht hoch zu Ross, wie wir sie hier im Stadion samstags haben) wäre sicher auch eine vertiefende Beschreibung wert...Die Erotik der Kampfmontur...

    Von einem übergeordneten Standpunkt her ist ohnedies alles vergeblich...Was kaum eine/n davon abhält. Immer wieder.

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