Montag, 16. Mai 2011

WILLIGE SKLAVEN: Altes gegen das Bildungsbürgertum

"In der Zukunft ist eine freie Kunst diejenige, die all die neuen Konditionierungstechniken beherrschen und ausnutzen würde. Außerhalb dieser Perspektive gibt es nur die Sklaverei der künstlich wiedererlebten Vergangenheit und des Kommerz." (Constant, S.I. 1)


VIEL mehr ist über Kunst und Literatur im Netz nicht zu sagen. Alles andere ist Restauration oder Boulevard. Wer nicht favt, ist Metternich. Wer keinen Facebook-Account hat, fordert wahrscheinlich auch den historischen Roman über die DDR. Wer nicht twittert, ist Kulturpessimist. Konditioniere die Technik, technisiere deine Kondition. Gegen die Roboter hilft nicht die Zensur, sondern die Kryptomanie. Maybe.

2 Kommentare:

  1. ich seh' das anders. das war damals genauso, als video plötzlich funktionierte für alle. da haben alle irgendwelche blöden filme gedreht, nur, damit es "ein video" war. und fanden sich toll. /es ist zunächst immer die technik, die fasziniert, da braucht es noch gar keine inhalte. die inhalte aber verändern sich nicht, sie werden es nie tun. wenn beamen irgendwann geht, dann werden sich alle künstler erstmal beamen. viel interessanter aber wird dann ein historischer roman über das beamen sein, geschrieben vielleicht von einer friseurin oder einem städtischen angestellten.

    /aber ich glaub', Sie sehen das ähnlich, hm? ;)

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  2. Ja, ich freue mich wahnsinnig auf den gebeamten Roman von der Friseurin. (Es gibt ganz wenig relativ Fremde, die eine so glücklich oder unglücklich machen können wie die...)

    Im Ernst: Es stimmt natürlich - es geht immer um Liebe und Tod, nicht wahr? In meinem Umfeld allerdings werden alle neuen Medien als Risikodrogen betrachtet. Das ist dumm. Es ging den Situationisten nicht, glaube ich, um die Faszination an der Technik (ein bisschen auch vielleicht, stimmt). Aber man muss mit dem arbeiten, was da ist. Die Themen bleiben. Man kann auch Twitter-Romane schreiben. Möglicherweise. Es geht immer darum, das zum Kippen zu bringen, was da ist. Jetzt wahrscheinlich Apps. (Ich verstehe gar nix davon und kann nicht mal mein eigenes Mobile ordentlich bedienen.)
    Soweit die Theorie. In der Praxis bin ich gegen alle Fest-Schriften. Und gegen die Mani-Feste. Außer gegen die handgeschriebenen natürlich. ;-)
    16. Mai 2011 08:57

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