Freitag, 2. September 2011

MIT BEISSHEMMUNG (dokumentarisch)

Sokrates, erzählt man, hatte ein zänkisches Weib, das aber davon absah, ihn zu beißen. Bloß mit Worten traktierte sie ihn, bis er das Haus verließ, um auf den Gassen und Plätzen seine Weisheit feil zu bieten. Denn das Weib, als solches und im Speziellen, huldigt der Vernunft nicht und stürzt sich lieber kopfüber in den Schmerz des Hirns, was ist: die Migräne. Die jault durch sie hindurch wie eine Hyäne, wen wundert´s, dass die Herrlichkeit des Denkers auf Flucht sinnt und sei´s in den Schlaf. Die Bosheit des Weibs jedoch bringt nur die schlaffe Bestie zum Verstummen, erst jammerts und dauerts, dann dunkelts und klingelts hinweg, bestenfalls. Meine Drachin faucht heute wieder und speit Feuer. Unfriedlich ziehe ich die Vorhänge zu und harre auf Beute, der ich mein Unwohlsein vor die Füße kotzen kann.

Vgl.: Ohne Beißhemmung (fiktiv)

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