Freitag, 11. November 2011

Böses Benehmen

"During lunch David felt that he had perhaps pushed his disdain for middle-class prudery a little to far. Even at the bar of the Cavalry and Guards Club one couldn´t boast about homosexual, paedophiliac incest with any confidence of a favourable reception. Who could he tell that he had raped his five-year old son? He could not think of a single person who would not prefer to change the subject - and some would behave far worse than that. The experience itself had been short and brutish, but not altogether nasty. He smiled at Yvette, and how ravenous he was and helped himself to lamb and flageolets."

Edwad St. Aubyn: Some Hope

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Ich hatte Mühe hineinzufinden in dieses Buch. Eine "bessere Gesellschaft" aus Adel und Geldadel, zusammengesetzt aus erbärmlich angepassten Aufsteigern, verachtenswerten Versagern, Fixern und Trinkern, Sadisten und Masochisten, die sich nur Mühe geben, kein "bore" zu sein. Aber es ist eine großartige Roman-Trilogie. Der Tanz geht langsam los und dann dreht es sich immer schneller: rasante Perspektivwechsel, die Blicke aufreißen unter die ausstaffierte Staffage. Die hier beschrieben werden, sind, obwohl sie zu den "Oberen Zehntausend" gehören, ganz unten. Das löst Widerwillen aus. Und erst nach und nach eine Faszination. Weil es dann doch kein menschenfeindliches Buch ist, sondern ein Kampf ums Überleben, aber nicht um jeden Preis.

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