der dünkel nahm mich ein:
ich glaubt es könte mir kaum einer gleiche sein.
Andreas Gryphius
Eine jede hat den ihren. Wir müssen uns nicht jedermann anheim und hingeben. Wer auf sich hält und was von sich, der sucht sich aus, mit wem er um- oder abgeht:
„Alles fließt ..., wie wir wikipedianischen Lateiner besonders gerne an den Kontaktbörsen des Elitischen, nenne ich's mal Ökonomisierung der Liebe, zum besten zu geben bereit sind — dem Ende zu. (Bevor die Elite-Partnerschaft aufkam, textete die PH-Absolventin in Annoncen der FAZ oder der Zeit: «aus Paritätsgründen Akademiker bevorzugt», was in etwa hieß: nicht unter 100.000 p. a. ...)
Sie lassen sich nicht ein und keinen rein, der nichts dar- und vorstellt bzw. in der Tasche hat. Wo die Liebe hinfällt, steht im Rahmen abgezirkelter Feldversuche schon mal fest. Es kann ja trotzdem alles schief gehen, weiß die Expertise. Unter den Wohlgebildeten und –situierten tummeln sich durchschnittlich viele Arschlöcher.
„Jetzt mach mal halblang. Hoffärtig rümpfst auch du dein Näschen über die Blöden der Welt.“
„Die Käuflichen. Und allerdings werde ich keinen Obolus für die Abschiedsfeier vom P. entrichten.“
„Weil er zur Hautpschule ging? Weil er All-Inclusive-Urlaub gebucht hat? Weil er sich im Schritt kratzt?“
„Weil er ein Steuerhinterzieher, Versicherungsbetrüger und korrupt ist.“
„Das macht doch jeder.“
„Sagen die Bestechlichen.“
„Jeder hat seinen Preis.“
„Ich pflege meinen Dünkel.“
„Unseresgleichen willst du nicht sein.“
„Weil ich was Besseres bin.“
„Dein Dünkel geht auf Stelzen.“
„Solange ich mich halten kann.“
Schlussfolgerung
Zu deinem Besten: Betreibe Dünkel-Pflege.
(meinen Söhnen gewidmet)
bereits das zweite Gryphius Zitat, das mir heute hier in der bloggenden Welt über den Weg läuft. Ist denn dieser Tag so barock? Und damit niemand das falsch versteht; ich verehre Gryphius sehr.
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