Donnerstag, 5. April 2012

DIE FÜNF (Your turn!)


Das sind fünf außergewöhnliche und auch außergewöhnlich schöne Frauen, ist das Erste, was ich denke, als sie herein kommen. Das ist unerwartet. R. ist ein funkelnder Stern, der singen kann. Sie erfüllt alle positiven Klischees über die Seele Afrikas, diese große, üppige, bunte Frau aus Berlin. Sie ist tief verankert und tänzerisch leicht mit allem verbunden. Wenn sie den Kopf in den Nacken legt und lacht, hüpft das Herz und wenn sie die großen dunklen Augen aufreißt und auf dich schaut, spürst du zum ersten Mal an diesem Tag, wie es dich es auch gibt. Daneben steht D. als ein zierlicher Elfenhauch, durchscheinende Haut und rötliches Haar, ein Wesen aus Phantasie und Licht, schimmernd leicht. Auch ihre Stimme ist so hell und zart wie erwartet, doch sie spricht starke Sätze. Ihre Hände flattern durch die Luft, sie hat jetzt etwas vor und legt los. Mi trägt die Mütze tief in die Stirn gezogen, damit keine gleich merkt, was für schöne, hellblaue Augen sie hat, die so wach und unversöhnt in die Welt schauen, die sich nichts vormachen lassen, aber bereit sind sich einzulassen. Hinter dieser Stirn arbeitet es ununterbrochen, wie es scheint. Sie wird Tattoos stechen, wie sie noch auf keiner Haut geprangt haben und Punk-Konzerte organisieren, das es kracht und dann wird Mi eine Frau sein, wie du auch noch keine gesehen hast, mit einem verletzlichen Körper, der kämpfen kann und muss, weil sie sich geschworen hat, nicht auszuweichen und sich nichts leicht zu machen. Auf Mi will man aufpassen, aber die lässt sich nicht festhalten. L. will glücklich sein, das sieht man nicht sofort, wie sehr die das will und sich davon nicht abbringen lässt, denn am Anfang wirkt sie verschlossen; mit Gründen wahrscheinlich, denn L. hat schon was hinter sich und noch viel vor sich. Sie weiß ganz gut, was ihr nicht passt und will sich nicht passend machen lassen. Sie ist auf der Suche und vielleicht bleibt sie das auch. Das sind oft die interessantesten Menschen, die immer Neues probieren. Ma hat glänzende schwarze Haare und könnte sich überall als Model bewerben, wenn sie zehn Zentimenter größer wäre. Die Überraschung kommt, als sie über ihren Vater spricht. Mit Stolz und Liebe hält sie aus dem Stegreif einen Vortrag über das Leben und die Kulturen, über Hass und Toleranz.

Fünf außergewöhnliche und außergewöhnlich schöne Frauen haben wir kennengelernt und es ist schade, dass wir sie so bald nicht wiedersehen werden.

(Und noch was, Arbeitgeber: Wer die nicht will, ist selber schuld!*)

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*Diese fünf jungen Frauen suchen nämlich Ausbildungsplätze als Mediengestalterin, als Immobilienkauffrau, als Bürokauffrau oder...Wenn Sie einen Ausbildungsplatz in der Rhein-Main-Region anzubieten haben, zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen: jusupi11(at)googlemail.com.

2 Kommentare:

  1. Ja, so waren sie. Und wenn ich auch nur einen Hauch mehr Geschäftssinn mitbekommen hätte, würde ich inzwischen ein paar Arbeitsplätze geschaffen haben. Für Frauen wie diese. Grrr.

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  2. In diesem Unternehmen bewerbe ich mich sofort und vorsorglich um die Stelle der Abteilungsleiterin für Hagiographie. "Huldigung und ´tschuldigung". :-).

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