Das
sind fünf außergewöhnliche und auch außergewöhnlich schöne Frauen, ist das
Erste, was ich denke, als sie herein kommen. Das ist unerwartet. R. ist ein
funkelnder Stern, der singen kann. Sie erfüllt alle positiven Klischees über
die Seele Afrikas, diese große, üppige, bunte Frau aus Berlin. Sie ist tief
verankert und tänzerisch leicht mit allem verbunden. Wenn sie den Kopf in den
Nacken legt und lacht, hüpft das Herz und wenn sie die großen dunklen Augen
aufreißt und auf dich schaut, spürst du zum ersten Mal an diesem Tag, wie es dich
es auch gibt. Daneben steht D. als ein zierlicher Elfenhauch, durchscheinende
Haut und rötliches Haar, ein Wesen aus Phantasie und Licht, schimmernd leicht.
Auch ihre Stimme ist so hell und zart wie erwartet, doch sie spricht starke
Sätze. Ihre Hände flattern durch die Luft, sie hat jetzt etwas vor und legt
los. Mi trägt die Mütze tief in die Stirn gezogen, damit keine gleich merkt, was für
schöne, hellblaue Augen sie hat, die so wach und unversöhnt in die Welt
schauen, die sich nichts vormachen lassen, aber bereit sind sich einzulassen.
Hinter dieser Stirn arbeitet es ununterbrochen, wie es scheint. Sie wird Tattoos stechen, wie sie
noch auf keiner Haut geprangt haben und Punk-Konzerte organisieren, das es
kracht und dann wird Mi eine Frau sein, wie du auch noch keine gesehen hast,
mit einem verletzlichen Körper, der kämpfen kann und muss, weil sie sich
geschworen hat, nicht auszuweichen und sich nichts leicht zu machen. Auf Mi
will man aufpassen, aber die lässt sich nicht festhalten. L. will glücklich
sein, das sieht man nicht sofort, wie sehr die das will und sich davon nicht
abbringen lässt, denn am Anfang wirkt sie verschlossen; mit Gründen
wahrscheinlich, denn L. hat schon was hinter sich und noch viel vor sich. Sie
weiß ganz gut, was ihr nicht passt und will sich nicht passend machen lassen.
Sie ist auf der Suche und vielleicht bleibt sie das auch. Das sind oft die
interessantesten Menschen, die immer Neues probieren. Ma hat glänzende schwarze
Haare und könnte sich überall als Model bewerben, wenn sie zehn Zentimenter
größer wäre. Die Überraschung kommt, als sie über ihren Vater spricht. Mit
Stolz und Liebe hält sie aus dem Stegreif einen Vortrag über das Leben und die
Kulturen, über Hass und Toleranz.
Fünf
außergewöhnliche und außergewöhnlich schöne Frauen haben wir kennengelernt und
es ist schade, dass wir sie so bald nicht wiedersehen werden.
(Und
noch was, Arbeitgeber: Wer die nicht will, ist selber schuld!*)
_____________________________
*Diese fünf jungen Frauen suchen nämlich Ausbildungsplätze als Mediengestalterin, als Immobilienkauffrau, als Bürokauffrau oder...Wenn Sie einen Ausbildungsplatz in der Rhein-Main-Region anzubieten haben, zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen: jusupi11(at)googlemail.com.
Ja, so waren sie. Und wenn ich auch nur einen Hauch mehr Geschäftssinn mitbekommen hätte, würde ich inzwischen ein paar Arbeitsplätze geschaffen haben. Für Frauen wie diese. Grrr.
AntwortenLöschenIn diesem Unternehmen bewerbe ich mich sofort und vorsorglich um die Stelle der Abteilungsleiterin für Hagiographie. "Huldigung und ´tschuldigung". :-).
AntwortenLöschen