du bist keck wie ein altes weib.
Georg Rodolph Weckerhin
Auch
Anlaute haben Schicksale, entfremden sich ihrem Ursprung und werden merkwürdig
alt, wenn ihre Verwandtschaft längst ausgestorben ist. Es keckert im „keck“ so
kiebig gegen den harten Gaumen, kkkk---kkkk---kkk, das muss ein schrecklich
Wort sein für Stotterer; das bleibt auch mir erst stecken bis es sich vordrängt unter der Zunge. Keck bringt dem Derben das Spiel und den Tanz bei, den keck ist nicht fein.Tiefer aus der Kehle klingt´s
kecker und quicker, doch ist das heutzutage selten geworden. Keck ist, ganz
keck gekichert, auf meiner Liste der Allzeit-Lieblingsworte vorn.
„Ein
keckes Luder“ und ein „keckes Hütchen“ sind frech und frei, aber nicht gefährlich.
Es detoniert keine Bombe, sondern ein Höllenfözchen, wenn eine keck daher kommt.
Wer keck ist, lebt und ist noch nicht gestorben; keck gibt keine Ruh und lang
noch nicht auf. Keck nimmt nichts ganz ernst, aber pikst wie ein Holzsplitter unter
der Haut. Keck wuchert und sprießt, keck ist nicht gehegt und gepflegt, keck hasst
die Sparsamkeit.
Keck
sind meine drallen Glieder, der fleischige Schwung über meinen Hüften und die
Narbe an meinem Nabel. Keck ist
kein fades Gericht und keine trübe Brühe; keck gewürzt ist halb gewonnen. Keck
traut sich was und hält auf sich, keck spannt die Wadenmuskeln und spitzt die
Zehen.
Schlussfolgerung
Lass
dir das kecke Wohlbehagen nicht verdrießen!
(meinen Söhnen gewidmet)
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