Thomas
glaubt nur, was er sieht. Doch wer sehen muss, kann nicht glauben. So entstehen
die „Mountains of Disbelief“. Nachdem Frankfurt in Schutt und Asche gelegt war,
baute Werner Neumann sieben Kirchen in die Stadt, die wieder Halt geben
sollten. Solide Fenster, geometrische Betondurchblicke, Festigung und Farbe.
Das ist der Spiel-Raum. Über dem gewellten Dach versteckt sich: MENSCH. Der
Mai ist gekommen. Die Bäume schlagen aus. Die Geschlagenen verziehen sich nach
nebenan ins Hilfezentrum für Wohnsitzlose. Europas Jugend verarmt und Kunst
bildet: Zeige deine Wunde!
In
der Frankfurter Weißfrauen Diakoniekirche wird Thomas Hartmann einen Pavillon
errichten. Der Raum hat eine ruhige Stimme. Die Frage war: „Barocke Fülle
oder Konstruktion?“ Die Antwort ist eindeutig. Unter der Empore vor der Orgel
finden sich Pappsitzkartons für Kirchentagsbesucher. Die Herde kann aufsitzen. „Wenn
der Regen kommt, quillt der Karton auf und wird zu Matsch.“ Es grünt so grün.
Fang dir einen Fisch unter der Karo-Decke. Eine LKW-Ladung Kunstwerkstoff wird
angeliefert werden. Die Spannung steigt. Bis sieben Meter unter die Decke.
Ausstellungseröffnung am 16. Mai 2012
(Abend vor Christi Himmelfahrt) um
19.00 Uhr
Weißfrauen Diakoniekirche, Gutleutstraße/Ecke
Weserstraße,
Frankfurt am Main
__________________________________
Zum
1. Mai:
...
Und wenn mir die Liebe zur Welt
Wird beschieden, ist es nur
Durch heftige und naive sinnliche
Liebe,
so wie ich einst, als wirrer Jüngling,
sie haßte, wenn das Böse des Bürgerlichen
verletzte den Bürger in mir: nun aber,
da – durch dich – geschieden die Welt,
ist nicht der Teil, der die Macht hat,
Objekt nur des Grolls oder fast
mystischer Verachtung?
Doch deine Strenge fehlt mir noch
immer;
Weil ich nicht wähle. Willenlos leb ich
Seit dem verloschenen Nachkrieg: liebe
die Welt,
die ich hasse – in ihrer Misere
verachtend, verloren – aus einer
unklaren
Schmach des Bewusstseins
....
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