Mein Bilder-Jahr 2012 begann in Wien; in einer fast leeren Akademie der bildenen Künste die immer wieder verstörende Begegnung mit Hieronymus Boschs „Weltgericht“; Ergänzung und Kontrast dazu: eine Retrospektive auf das "zeige-traurige" Werk Egon Schieles. Auch die Blockbuster-Ausstellung „Wintermärchen“ in Wien war gelungen.
Von Venetiens Kunstschätze
haben wir im Sommer nur einige sehen können. Ich war überrascht von der
Qualität der Arbeiten Pegeen Vails, die ich nicht gekannt hatte und bezaubert
von einem Gemälde Tintorettos: „Der Tempelgang Marias“.
Die Documenta war spannend,
aufwühlend, vielfältig und eröffnete neue Blickweisen jenseits der
ausgetretenen Pfade westlicher, weißer, männlicher Moderne, ohne deren
Erfahrungen zu negieren. Die Installation von William Kentridge „The Refusal of
time“, der Video-Walk von Jane Cardiff und Georges Miller und die Wandteppiche
von Hannah Ryggen waren für mich die Höhepunkte einer unübersichtlichen, aber
immer wieder überraschenden Schau.
In Frankfurt war eine gigantische
Retrospektive zum Werk von Jeff Koons zu sehen, die kontrovers diskutiert wurde. Ich war – ähnlich wie Iris –
begeistert. Schön war auch, dass ich diese geschätzte Bloggerin auf diese
Weise endlich einmal persönlich kennenlernen konnte.
Die wichtigste Ausstellung
des Jahres war zweifellos: „MOUNTAINS OF DISBELIEF“ von Thomas Hartmann in der
Weißfrauen Diakoniekirche. Für die, die sie nicht sehen
konnten: Von Thomas Hartmann aka BenHuRum werden jeden Dienstag Arbeiten auf
Gleisbauarbeiten eingestellt, meistens Collagen.
Einige
Ausstellungen/Konzepte waren auch enttäuschend: So vor allem die
„Hertie-Gartenhallen“ im neuen Städel und auch die Ausstellung „Schwarze
Romantik“. Wunderbar dagegen die Retrospektive zu Pipilotti Rist in Mannheim
(mein Geburtstaggeschenk) und die auf Edvard Munch in der Schirn.
Ansonsten habe ich meine
Serie: „Wir“ fortgesetzt; eine Auseinandersetzung in nicht-kommentierenden und nicht-interpretierenden Texten mit den Arbeiten von Künstlerinnen.
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