Schöne neue Welt - Philosophische Reihe -
Ist das gute Leben Queer?
„Queer“ ist inzwischen ein wichtiger Begriff in feministischen Diskussionen, aber nicht immer ist ganz klar, was damit gemeint ist. Wie unterscheidet sich „Queer-Feminismus“ von den Theorien der 1970er Jahre? Was ist mit Begriffen wie Heteronormativität, LGTBQ oder Performanz gemeint? Wo tragen diese Theorien zu einer Politik für das „gute Leben aller“ bei – und wo vielleicht auch nicht? Jutta Piveckova und Antje Schrupp erläutern die Grundlinien dieses Denkens und laden – auch anhand von praktischen Übungen – zur gemeinsamen Diskussion ein
Referentin: Antje Schrupp, Jutta Piveckova
Leitung: Angelika Förg
Ort: EVA, Saalgasse 15
Kosten: 7 €, 5 €, 3 € nach Selbsteinschätzung
Zeit: 19.00 - 21.00 UhrLeitung: Angelika Förg
Ort: EVA, Saalgasse 15
Kosten: 7 €, 5 €, 3 € nach Selbsteinschätzung
Leserinnen aus dem Rhein-Main-Gebiet sind herzlich eingeladen!
Ich freue mich auf eine spannende Diskussion.
Die Veranstaltung hört sich echt gut an, ist aber leider zu weit weg. Wird es im Nachhinein soetwas wie einen Rückblick auf die Veranstaltung geben bzw. ein Fazit? (Also irgendwie online) Fände ich echt toll, da das Thema so interessant klingt!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Miria
Schade, dass du nicht dabei sein konntest. Ich fand, es war ein spannender Abend mit eifriger Diskussion. Schwierig, die Inhalte kurz zu wiederzugeben, da wir keine Referate gehalten haben, sondern versucht, Ideen aus der Queer-Theorie (z.B. die Veränderungen der Verwendung von ´queer´ selbst, Transgender, Intersexuxalität, Heteronormativität, Intersektionalität) aus dem akademischen Diskurs zu ´entführen´, um sie auf ihre Anschlussfähigkeit an Erfahrungen der Teilnehmerinnen und ihre Brauchbarkeit für die Gestaltung eines ´guten Lebens´zu überprüfen.
LöschenViele der Diskussionen drehten sich um die Frage, wie viel Empowerment bzw. wie viel Einschränkung in den Kategorien ´männlich´bzw. ´weiblich´ für die Einzelne und gesellschaftlich steckt/stecken kann. Antje Schrupp hat etwas wie ein ´Fazit´gezogen am Ende: Nämlich, dass ihr (und dem schließlich ich mich an) am Differenzfeminismus gefalle, dass er die Einübung in die Wahrnehmung von Differenz überhaupt fördert. Das Schlimmste, aus unserer (?) Sicht wäre ein Sprechen, das für sich die Statthalterposition einnimmt: für "den Menschen" oder "die Menschheit", das also auf Vereinheitlichung drängt und auf endgültige "wahre" Aussagen (Natürlich kann man innerhalb logischer Sprachspiele wie der Mathematik logisch wahre Aussagen treffen, die aber nicht Welt beschreibend sind. Alle anderen Aussagen, die also ´Realität´ abbilden wollen, können einen Anspruch auf Wahrheit immer nur vorläufig erheben, nämlich solange sie empirisch nicht widerlegt sind. Für die Frage nach dem ´guten Leben´ spielt dies jedoch keine Rolle, da es hier ohnehin nicht um Wahrheit geht, sondern das, was ´sein soll´, was ohnehin nicht aus dem Bestehenden hergeleitet werden kann.)
Das ist jetzt alles sehr verkürzt, sorry, und spiegelt auch nicht wieder, was die unterschiedlichen Frauen in die Diskussionen eingebracht haben. Ich habe jedenfalls noch mal dazu gelernt und es hat mir Freude gemacht.
Herzliche Grüße