"Nägel mit Köpfen" Ein Beitrag von BenHuRum |
"Und?"
"Sie stimmten nicht zu. Sie wählten das zufriedene Schwein."
"Eine Fiktion. In Wahrheit..."
"Ich war froh darüber."
"Dass sie Schweine sein wollten?"
"Dass sie das Glück nicht verachteten. Und den Dreck."
"Das Glück. Entschuldige, aber das kann ich unmöglich für ein Glück nehmen."
"Man kann das Glück nicht nehmen wie einen Besitz. Man nimmt es an wie eine Schuld."
"Ich höre dich nicht gerne von ´man´ reden. So erzählst du die Lügen, denen du glauben willst."
Sie war ertappt. Aber sie fühlte sich nicht so. Sie spürte die Güte, die von diesem letzten Satz ausging.
"Verachtest du die Lügner?"
"Es ist mir unmöglich, einen gütigen Menschen zu verachten."
"Es ist allein die Verachtung, die verächtlich macht."
"Davor müssen wir uns hüten."
"Wie Hütehunde ihre Schafe. Einander."
"Es ist nicht leicht, sich die Verachtung gegen die Nichtlobredner zu versagen."
"Die Unglücklichen fallen ihr oft anheim. Es gefällt stets nur das Gefallen."
"Und doch: Verachtung ist der wahre Tod."
"Kommst du mit Schiller?"
"Ich mühe mich um ein gnädiges Strahlen. Das dennoch grausam ist, weil es die Verächter außen vorlässt."
"Das macht ihnen nichts. Sie sind schon verfallen. Aber: Die Grausamkeit des Satzes vom Tumor ist mir erst jetzt aufgefallen."
"Der Tod geht uns nichts an."
"Darauf können wir uns nicht berufen."
"Komm mir jetzt bloß nicht mit: ´Mitten unter uns.´"
"Ich werde mich hüten. Vor deiner Gleichgültigkeit. Und meiner Naivität."
"Wir müssen das mit einem Lachen beenden."
"Auf Befehl?"
"Mit der Leere, aus der jede Idee kommt."
"Hohle Nuss."
(Text: M.B./J.S.P.)
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