Ich bin klein. (Damit ist sonst noch nix gesagt oder getan). Trotzdem ist es gut, sich mal klein zu denken. "Nur wer sich klein denken kann, wird groß rauskommen." Hihi. Dabei bin ich in Wahrheit gar nicht zum Scherzen aufgelegt. (Täusch dich nicht!) Denn ich bin so klein, dass ich in eine Schachtel passe. So klein, wie ich wirklich bin, passe ich in eine Streichholzschachtel; in der sitze ich mit ausgestreckten Beinen aufrecht da und schaue hinaus. Das geht so, weil die Schachtel, in der ich ganz ruhig und klein und rein in meinem blauweißgestreiften Schlafanzug sitze, zu einem Drittel aufgeschoben ist, so dass ich drin sitze wie in einem Boot oder in so einem Rennwagen, wie die ganz früher einmal waren, die Zigarren genannten wurden, glaube ich, oder Silberpfeile oder wie, die so schmal und schnittig waren. Aber das ist meine Schachtel ja nun mal nicht. Ich will auch gar nicht flitzen. Ich will sitzen und klein sein.
Oder schlüpfen. Und klein bleiben. Ich schlüpfe in die Schachtel hinein, nicht hinaus, versteht sich. Ich lasse mich in die Schachtel gleiten und mache mich dazu erstmal noch kleiner, bis ich mich schließlich ausstrecken kann, in der Schachtel. So klein bin ich nämlich. Jetzt liege ich in der Schachtel wie in einem Bettchen und der Deckel ist meine Zudecke. Am liebsten hätte ich jetzt noch ein Kissen. Meine Schachtel liegt auf einem weiß lackierten Tisch, über dem eine große runde Lampe gelb baumelt. Ich kann die Birne in ihr strahlen sehen, wie ich so liege auf meinem Rücken in meiner Schachtel ganz still.
Oder schlüpfen. Und klein bleiben. Ich schlüpfe in die Schachtel hinein, nicht hinaus, versteht sich. Ich lasse mich in die Schachtel gleiten und mache mich dazu erstmal noch kleiner, bis ich mich schließlich ausstrecken kann, in der Schachtel. So klein bin ich nämlich. Jetzt liege ich in der Schachtel wie in einem Bettchen und der Deckel ist meine Zudecke. Am liebsten hätte ich jetzt noch ein Kissen. Meine Schachtel liegt auf einem weiß lackierten Tisch, über dem eine große runde Lampe gelb baumelt. Ich kann die Birne in ihr strahlen sehen, wie ich so liege auf meinem Rücken in meiner Schachtel ganz still.
Dann geht das los. Dann sitzen vier gute Menschen um meinen Tisch und schauen auf meine Schachtel und sehen meinen strubbeligen dunklen Schopf und ein Stück vom Schlafanzug, denke ich, wie die so rausragen aus der zu einem Drittel aufgezogenen Schachtel. Ich kann die nicht sehen, die Menschen, denn ich liege so flach und bin so klein. "Wie sonst soll auch ein gutes Leben im gar nicht so Falschen möglich sein, wenn alles so klar und traurig ist?" Die schnippen. Die guten Menschen schnippen mit den Fingern an meine Schachtel. Hui, wie das poltert und rumpelt. Dann saust meine Schachtel über den Tisch. Hierhin und dorthin und gute Menschen schnippen sie herum. Das wirbelt mich durcheinander und lässt mich fliegen in meiner Sauseschachtel und rumpelt in meinem Bäuchlein. Da muss ich lachen. Wie Kitzeln ist das, wenn meine Schachtel über den Tisch geschnippt wird und ich so klein bin und darin herumrumpele. Ich lache und brülle und kreische. Erst ist es lustig und herrlich und ich kann nicht genug kriegen. So ein Lachen ist das am Anfang; aber es wird noch anders, wird ein Lachen, das nicht aufhören kann, das eine Qual wird, eine Folterlachen, ich lache und lache, hoho, hihi, haa, haaa, hooo, kann nicht aufhören, kann nicht mehr lachen, muss lachen, lachen, lachen. Die guten Menschen merken nichts. Schnippen. Mein Bäuchlein, mein kleines reines Bäuchlein, so durchgekullert, halte ich vor Schmerzen.
Dann steht das still. Die Finger halten Ruh. Ich lausche. Die guten Menschen schweigen. Ich strecke mich. Der Schmerz. Sitzt links. Nicht mehr im Bauch. Ich bin klein. Ich konzentriere mich auf meinen Atem. Ich halte ein. Ich atme zum Schmerz hin. Ich bin ruhig. Es ist still. Das tut weh.
Dass ich so klein bin, ändert auch nichts.
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