Diß was uns kan ergetzen,
Was wir für ewig schätzen,
Wird als ein leichter Traum vergehn.
Andreas Gryphius
Gedankenwanderung. Aufgebrochen, abgebrochen. (Das entlarvt am meisten: Wie sich wer überschlägt, um auf jedes unvorhersehbare Ereignis genau so zu reagieren, wie es von ihm/ihr zu erwarten ist. Auf Twitter. Und Facebook. In Blogs. In den "Leit-Medien". Überall wie gehabt: Rechte Trolle, linke Schwätzer, wohlmeinende Feministinnen. Ich distanziere mich von den veröffentlichten Meinungen dazu. Vor allem innerlich. Ich verstehe, wem ich nicht vertrauen kann. Nicht bloß den üblichen Verdächtigen, übrigens.) Allerdings: Wer jetzt oder später von "unseren Frauen" spricht, dem brächte ich gern eine Faust zwischen die Eingeweide, tief. (Andererseits: Keine Berührungen!) Dennoch: Schutzparolen sind mir recht/s. Verlinke ich (jetzt) zur Polizeigewerkschaft ? Rhetorische Frage?
(Wie wär´s damit: Geschichten erzählen, keine Statements abgeben. Reim-Los.
Es war einmal ein kleiner Kerl,
der schleckte für sein Leben gern.
Er lernte süße Beredsamkeit
und fügte sich ein ins Gewölb.
Die Flügel wuchsen ihm
und auch die Augen über.
So quoll das Leben und das Leid,
gülden-rot, ihm krass entgegen.
Es schwappte die See
und wölkte der Himmel.
Es zogen die Reiher
und kreischten die Krähen.
Das Leben endet. Stinkend.
Und mehr gibt´s nicht zu sagen,
als dass es weiter geht... )
Ich schätze das Barocke mehr als die unvergängliche Gotik.
(W e n n der HERR was von mir will, soll er mich überbordend betören, statt mir zu drohen.)
(W e n n der HERR was von mir will, soll er mich überbordend betören, statt mir zu drohen.)
Was bilden wir uns ein! was wündschen wir zu haben?
Itzt sindt wir hoch und groß, und morgen schon vergraben:
Itz Blumen, morgen Kot, wir sindt ein Windt, ein Schaum,
Ein Nebel, eine Bach, ein Reiff, ein Tau' ein Schaten.
Itz was und morgen nichts, und was sind unser Thaten?
Als ein mit herber Angst durchaus vermischter Traum.
Andreas Gryphius
Andreas Gryphius
Christliches Menschenbild, Münster Konstanz |
(Ich weiß wohl, dass dies kein Erzählen ist. Sie brauchen Figuren. Plots. Beschreibungen. Ich habe nur Erinnerungen. Gute und... Ach, gute...) Ich spiele mit den Verweisen. Ich wünsche mir Leser_innen, die rot verlinkte Worte klicken und sich verfangen. ... Wie ich mich selbst zurück denken muss, an den Ort, wo die lebendigen Gefühle sind.
Vorsätze für ein neues Jahr: Mehr Lose.
Noch gott-loser leben und mich arbeits-loser machen.
Noch gott-loser leben und mich arbeits-loser machen.
Nostalgia reloaded: Ich bleibe die Mutter zweier wundervoller Knaben.
Der See, die See, wo ich sie/mich/dich immer finden werde.
Wir wanderten Prälatenwege, hörten Chöre, flöteten fromme Lieder. Lausten Affen, spielten Bälle, aßen Felchen.
Und anderswo anders.
Und hat Natur zum Feste
Nur wenig dargebracht:
Die Lust ist stets die beste,
Die man sich selber macht.
(Annette von Droste-Hülshoff: Milde Wintertage)
Es waren gute Tage. Friedliche Rauhnächte. Weitere Rückzüge werden angekündigt (und vollzogen)? Es gärt. Hart drängt. Ich stand zum dritten Mal im Sterbezimmer der Droste. Wie Gespenster im Spiegel schauten wir uns an.
Es bleibt ein Scherz: Jedes gute Leben ein Witz gegen die Wirklichkeit.
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