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Worüber
sie schrieb: Die Freiheit der Frauen im Krieg. Dass Liebe und Monogamie nicht
miteinander identisch sind. Aber Liebe stets wehtut. Schwerer, einen Mann zu
ertragen, den eine nicht mehr riechen kann, als einen, der sie schlägt. Mary
Wesleys Schreiben kennt keine Korrektheiten des Gefühls. Ihre Protagonistinnen
sind treu, obwohl oder gerade weil sie nicht nur einem Mann angehören. Sie
gehen stur ihren Weg, einen der weder moderne Selbstverwirklichung sucht, noch
Selbstverleugnung notwendig macht. Versprechen, die diese Frauen geben,
halten sie. Aber sie geben nicht allzu viele. Sie stammen aus zerrütteten Verhältnissen und sogenannten
guten Familien. Verwundete Kinderseelen, die zu
Frauen werden, die putzen, kochen, huren, um Geld zu verdienen. Denen die
Unterscheidung zwischen Gabe und Tauschhandel zentral bleibt, die das
bürgerliche Bewusstsein stets verwischt, indem es die Tauschbeziehungen zu
moralischen Schuldverhältnissen auflädt. Die tun, was verlangt wird, aber keine
Gefühle heucheln. Die viel schweigen und wenig preisgeben. Geheimnisvolle
Schattenexistenzen im Dienstleistungsgewerbe oder im Schein-Scheinwerferlicht
des bürgerlichen Lebens.
Mary
Wesley veröffentlichte ihren ersten Roman „Jumping the Queue“ mit 71 Jahren. Sie stammte aus der englischen Oberklasse und
wurde als Mary Mynors Farmar 1912 geboren. In ihrer Kindheit wurde sie von 16
verschiedenen Gouvernanten betreut. Als sie ihre Mutter einmal fragte, warum
die Betreuerinnen so häufig wechselten, antwortete diese: „Weil sie dich alle
nicht leiden können.“ Sie hatte Kinder von drei verschiedenen Vätern, einem
Baron, einem tschechischen Kriegshelden und mit ihrer großen Liebe, dem
versoffenen Schriftsteller Eric Siepmann, den sie kurz nach dem 2. Weltkrieg
heiratete. Siepmann starb
1970 und ließ seine Frau völlig mittellos zurück. Erst nach seinem Tod begann
Wesley ernsthaft zu schreiben. In den 80er und 90er Jahren veröffentlichte
sie kurz hintereinander sieben Romane. (Patrick Marnham hat eine sehr
lesenwerte, noch von Wesley selbst autorisierte Biographie geschrieben: Wild Mary. A Life of Mary Wesley, VintageBooks, London 2006)
Man
hat Mary Wesleys Romane als „Jane Austen
with sex“ bezeichnet, was sie lächerlich fand. Ihre scharfen Beobachtungen
erinnern tatsächlich an Jane Austen. Wenig haben jedoch ihre verschachtelten,
vielschichtigen Plots, die große Zeiträume abdecken und mehrere
simultane Handlungsstränge entwickeln, mit Austens stringenter, zielstrebiger
Handlungsführung zu tun. Auch erweist sich Wesley als sehr zurückhaltend, wenn
es um die Nutzung der Mittel des auktorialen Erzählens geht. Zwar wechselt sie
die personalen Perspektiven, aber sie rückt ihren Figuren nicht auf die Pelle.
Sie spiegelt vielmehr deren Zurückscheuen vor Nähe und Selbstrechtfertigung in der Erzählhaltung wieder. Es gibt kaum Sätze nach dem Muster
von „Sie dachte...“, „Er hoffte,...“. Wesley lässt die Figuren entweder
unmittelbar aussprechen, was sie denken, oder überlässt es den Leserinnen, ihre
eigenen Schlüsse aus deren Handlungen zu ziehen. Die Schärfe der Dialoge
erinnert dabei bisweilen auch in ihrer fast schon sarkastischen Komik an Ivy Compton-Burnetts Romane. Während sich bei Austen stets der Plot wiederholt (ein
paar Familien auf dem Land, Heiratskandidatinnen und –kandidaten, das Finden
des „richtigen“ Paars), durchziehen Wesleys Romane, die ganz unterschiedliche
Geschichten erzählen, sich wiederholende Motive: zwei Männer und eine Frau, dysfunktionale
Familien, unklare Vaterschaft, große Altersunterschiede zwischen Paaren,
Inzest, Abtauchen in beinahe unsichtbare, aber selbstständige Existenzformen
wie Haushaltshilfen, Putzfrauen, Köchinnen. Wesleys Figuren verhalten sich dabei
häufig widersprüchlich, ohne unglaubwürdig zu werden. Es ist möglich einen zu
lieben und dennoch einem anderen zu verfallen. Eine kann an etwas glauben und
dennoch zur selben Zeit etwas anderes für richtig halten. Mary Wesley hat
dieses Denken und Handeln in einem ihrer Roman „contrapuntually“ genannt. Auch und gerade ein Leben, in dem eine sich
um Treue (zu sich selbst und ihren Versprechungen) müht, verläuft nicht
geradlinig. Wesleys Romane erzählen von der Rücksichtslosigkeit der Jugend, der Trauer und den Verlusten des Älterwerdens, den
Veränderungen, die an Menschen und Orten zu beobachten sind, gerade jenen, die
wir am meisten geliebt haben.
Durch
das vergangene Jahr haben mich die Romane Mary Wesleys begleitet. Ich bin
dieser Autorin verfallen, wie nur wenige Male zuvor einer: Jane Austen,
Virginia Woolfe, Barbara Pym, Alice Munro. Es ist vielleicht
kein Zufall, dass alle diese Autorinnen weiblich sind und in englischer Sprache
schreiben. Als der unwiderruflich letzte ihrer Romane von mir „ausgelesen“ war,
fiel ich in ein tiefes Loch, fast wie nach dem Ende einer heftigen und
verzehrenden Liebesleidenschaft. Erst jetzt, ein halbes Jahr später, habe ich
eine Distanz gefunden, die mich über
diese Romane schreiben lässt.
Als
Appetizer ein paar „Klappentexte“ zu ihren Romanen (die der Vielfalt der Erzählebenen und der Ausgestaltung der verschiedenen Figuren sowie den erzählerischen Verschränkungen zwischen den Romanen keineswegs gerecht werden). Die Links führen jeweils zur E-Book-Ausgabe des Romans:
„´That´s were you´re wrong´, said
Polly. We all lived intensly. We did things we never would have done otherwise.
It was a very happy time.´“
Wesleys
erfolgreichster Roman erzählt von den fünf Nichten und Neffen Richard und
Helena Cuthbersons, die sich im Sommer 1939, kurz vor dem Beginn des zweiten
Weltkriegs, ein letztes Mal bei ihrem Onkel und ihrer Tante in Cornwall
treffen. Erst im Jahre 1980 kommen sie zu einer Beerdigung wieder im Landhaus
zusammen. Der Ausbruch des Krieges und das Chaos, das er verursacht,
beschleunigen das Erwachsenwerden der jungen Menschen. Oliver ist hoffnungslos
in seine Cousine Calypso verliebt. Polly liebt die Zwillingssöhne des lokalen
Pastors, der ein deutsch-jüdisches Migrantenpaar aufgenommen hat, dessen Sohn
in einem Konzentrationslager verschwunden ist. Sophy, die jüngste, schwärmt für
Oliver, der sie kaum beachtet. Die Befreiung aus konventionellen Zwängen geht
über Missbrauch, Begehren und Leichen. Die Tante wird sich den deutschen
Musiker als Liebhaber nehmen, Polly schwanger werden und nicht wissen, von
welchem der Zwillinge, Oliver wird desillusioniert aus dem Spanischen
Bürgerkrieg zurückkehren und Calypso wird sich in den gewalttätigen, reichen
Ehemann verlieben, den sie nur um des Geldes willen genommen hat. Am Ende des
Romans stehen Calypso und Sophy in der Küche und öffnen eine Flasche Wein.
Calypso, die Schöne, „looked quite old
but a lot more human since her stroke than the girl on the camomile lawn.“
„´Why do woman always do expect this
one-at-a-time business? It makes no sense.´“
In
die „Bändigung der Pfauen“ steht Hebe im Mittelpunkt, die als Waise bei ihren
Großeltern aufgewachsen ist. Auf Hebes Schwangerschaft reagieren die
Großeltern, Onkeln und Tanten mit Empörung und der Organisation einer
Abtreibung. Hebe verlässt jedoch vorher ihr Zuhause. Zwölf Jahre später lebt
sie allein mit ihrem Sohn Silas im Westen Englands. Um ihrem Sohn den Besuch einer
teuren Privatschule zu ermöglichen, arbeitet Hebe als Köchin in privaten
Haushalten und schläft, um sich zusätzliche Einnahmen zu verschaffen, mit den
Söhnen oder Schwiegersöhnen ihrer Kundinnen. Hebes Privat- und Arbeitsleben sind strikt voneinander
getrennt; die Arbeitgeber kennen ihre Adresse nicht, sie vereinbart Löhne und
Arbeitszeiten stets nur über eine Agentur mit ihnen. Dieses wohlgeordnete Leben
gerät in Gefahr, als sich einer von Hebes Kunden in sie verliebt, ein anderer
sich als Vater eines Schulfreundes ihres Sohnes herausstellt und gleichzeitig
der leibliche Vater des Sohnes beginnt nach Hebe zu suchen. Die Bändigung der
„Pfauen“, jener Männer, die Hebes erotische Dienste gekauft haben, aber
glauben, sich mit diesem Deal auch die Realisierung ihrer gefühligen,
romantischen Ausbruchsträume aus dem bürgerlichen Leben erworben zu haben, wird
für Hebe im Verlauf des Romans immer schwieriger und für die Leserin immer
komischer.
„`I was under the delusion that what I
wanted was a lover, a pleasure man. I thought I might try Victor or Fergus or
both. (...) Stuck under that lorry I realised that it wasn´t just pleasure I
wanted, I want the lot. Right?“
In
diesem Roman geht es, wie der Titel schon sagt, um die Unentschiedenheit der
Poppy Carew. Er beginnt mit dem Tod ihres Vaters, der sich lachend von ihr und
dem Leben verabschiedet, als er hört, dass ihr Freund, den er nie leiden
konnte, sie verlassen hat. Letzter Wunsch des Vaters war es, dass sie eine „lustige“ (fun) Bestattung für ihn organisieren solle. Sie findet ein
seltsames Bestattungsunternehmen mit Pferden und altem Fuhrwerk, dass zwei
junge Männer gerade gegründet haben. Es stellt sich heraus, dass ihr Vater ein
Vermögen hinterlässt (beim Pferderennen und durch Erbschaften von reichen
Liebhaberinnen erworben) und sie ihn kaum gekannt hat. Ihr Ex-Freund versucht
sie zurückzugewinnen, um an das Geld zu kommen. Die beiden Bestatter verlieben
sich in sie und ein junger, von der Liebe enttäuschter Schriftsteller, der
seine Tante Calypso zur Beerdigung begleitet hat, kann Poppy nicht vergessen.
Poppy lässt sich von ihrem Ex-Freund entführen, begleitet ihn auf eine
Geschäftsreise in ein diktatorisch regiertes Land in Nordafrika, wo sie Zeugin
einer Hinrichtung wird. Die meiste
Zeit verbringt sie jedoch im Hotelzimmer, während ihr Ex-Freund mit
seinem Geschäftpartner Bordelle besucht. Schließlich kommt es zu einer
gewaltsamen Auseinandersetzung und Poppy flieht. Der Roman endet mit einem
grässlichen Lastwagen-Unfall und einer Entscheidung.
„So you are married boring old Ned and
are stuck with him and protect him and mother him and defend him from
blackmail.“
Rose
liebt den unvermögenden Mylo Cooper, aber heiratet auf Wunsch ihrer Eltern den
Landbesitzer Ned Peel. Rose liebt den Mann nicht, aber den Landsitz „The
Slepe“, der ihm gehört. 48 Jahre dauert Rose Ehe mit Ned und ihr Verhältnis mit
Mylo. Niemand in Rose Umgebung, nicht einmal das bösartige, inzestuöse
Geschwisterpaar Emily und Nicolas Thornby, ahnt in all den Jahren, dass die
„anständige“ Mrs. Peel stets einen Liebhaber hatte. Ihr Sohn und ihre
Schwiegertochter übernehmen nach Neds Tod „The Slepe“ und Rose verlässt den
Landsitz mit ganz wenigen Besitztümern. In einem Hotelzimmer erinnert sie sich
an die vergangenen Jahre und das Versprechen, das sie Ned in der Hochzeitsnacht
gegeben hat: ihn niemals zu verlassen. Mit 67 ist Rose nun frei, aber sie hat
keine Ahnung, was sie mit dieser Freiheit anfangen soll.
„There was nothing to build on except
imagination.“
Der
zwanzigjährige Claude Bannister schmeißt sein Studium hin und beschließt
Schriftsteller zu werden. Nach einem Konzert wird er der 45jährigen Laura
Thornby vorgestellt. Laura nimmt seine kindlichen Träume ernst, organisiert ihm
eine Bleibe, liest seine Entwürfe, lässt sich von ihm anbeten und verführt ihn.
Dabei bleibt sie stets reserviert, nimmt seine Liebesschwüre scheinbar
ungerührt entgegen. Doch Laura, die bisher immer nur kurze Affären hatte,
beginnt Claude zu lieben. Die Lektüre seiner Romanentwürfe zeigt ihr jedoch,
dass seine weiblichen Hauptfiguren immer weniger ihrem Bild gleichen, dass sie
die „zweite Geige“ wird, und er sich in seiner Imagination längst von ihr
zugunsten einer jüngeren Frau verabschiedet hat. Ihr jedoch gelingt es nicht
mehr, „to reduce Claude to similar,
mangeable size, find a secure cubby-hole for him.“
„In old age Flora would smile,
remembering the child who believed that love was for one person, for ever, for
Happy Ever After.“
Mitte
der zwanziger Jahre verbringen Mr. und Mrs. Trevelyan mit ihrer zehnjährigen
Tochter Flora ihren Urlaub an der bretonischen Küste. Die beiden verbergen
weder vor dem Kind noch vor den anderen Urlaubern, dass sie die Tochter am
liebsten los werden möchten. Sie planen eine Rückkehr nach Indien ohne das
Kind, das sie in irgendeiner bezahlbaren Schule unterzubringen versuchen. Das
kleine Mädchen verliebt sich in seiner Verlassenheit gleich in drei Jungen, die
ebenfalls an der bretonischen Küste Urlaub machen und die sie in den folgenden
Jahren immer einmal wiedersehen wird. Die nächsten sieben Jahre verbringt sie
in einem Internat, mit siebzehn soll sie ihre Eltern in Indien besuchen, taucht
aber unter und wird Hausmädchen in London. Sie führt ein zurückgezogenes, aber
eigenständiges Leben als Hausangestellte und hat über die Jahre mit den drei
Jungen aus der Bretagne bei verschiedenen Gelegenheiten Sex.
„You can love after only one meeting.“
Das
ist einer der düstereren Romane von Mary Wesley. Während des Weltkrieges hat
Henry Tillotson eine unaustehliche Frau geheiratet, die er heimbringt nach
Cotteshaw in Westengland. Später stellt sich heraus, dass sein Vater ihn in einem
Brief gebeten hatte, diese Frau, die in Ägypten festsaß, sicher nach England zu
bringen. Sie macht Henry das Leben zur Hölle, verlässt fast nie ihr Schlafzimmer, außer um ihn vor seinen
Freunden zu blamieren. Henry verliert jedoch niemals die Geduld. Zwei Paare
besuchen in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Cotteshaw. Henry hat Affären
mit beiden Frauen. Das Thema der Ehe, die um der Sicherheit willen geschlossen
wird, durchzieht diesen Roman. Die beiden Paare heiraten aus einer Mischung aus
Anziehungskraft, Machtansprüchen und Versorgungswünschen. Beide Frauen werden
gleichzeitig (wahrscheinlich von Henry) schwanger.
„It´s irrational, it was an obsession.
I hated Giles, hated him, hated him; and Christy I loved. But he had Gile´s
hair, Gile´s eyes, Gile´s mouth, Gile´s expression, his gestures! He was Giles
in miniature. The likeness has grown in my mind until it is monstrous and I
cannot see my little boy any more.“
Julia
Piper hat Mann und Sohn bei einem Autounfall verloren. Später stellt sich
heraus, dass der Ehemann Liebhaber ihrer Mutter war. Julia hat er vergewaltigt
und die Schwangere dann in die Ehe gezwungen. Die Mutter gibt Julia die Schuld
am Verlust ihres Liebhabers und ihres Enkels. Julia arbeitet als Putzfrau in
London. Die Wohnungen putzt sie, wenn ihre Auftrageberinnen nicht anwesend
sind, so dass sie fast keine sozialen Kontakte hat. Einer ihrer Kunden,
Sylvester Wykees, hat Julia auf einer Zugreise zufällig gesehen, ohne zu ahnen,
dass sie seine Wohnung putzt. Er ist fasziniert von ihr und versucht mehr über
die junge Frau herauszufinden. Dabei lernt er einen Stalker kennen, der Julia
mit nächtlichen Anrufen drangsaliert und bedroht.
„´Yes, yes, but she knows and he knows
it was to repair the old ego when her husband strayed -´´And the husband?´´Oh,
I expect he knew, they were all friends.“
Die
17jährige Juno Marlowe ist verliebt in die Brüder Jonty und Francis, bei deren
Familie sie und ihre Mutter nach dem Tod des Vaters Unterschlupf gefunden haben.
Beide werden zu Beginn des 2. Weltkrieges als Soldaten eingezogen. Zum Abschied
haben sie gemeinsam Sex mit Juno, die sie danach einfach in London auf der
Straße stehen lassen. Während eines Luftangriffs findet sie Unterschlupf im
Haus von Evelyn Copplestone. Dieser stirbt an Herzversagen, als sie während des Angriffs bei ihm ist.
Auf sich gestellt reist sie in den Westen Englands zu Evelyns Vater. Dort
arbeitet sie als Erntehelferin und entdeckt schließlich, dass sie schwanger
ist. Trotz des großen Altersunterschieds verlieben sich Julia und Evelyns
Vater. Viele Jahre später trifft sie mit ihrer Familie in einem Restaurant
Francis wieder, der sie einst als „part of the furniture“ bezeichnet hatte
Nach
1997 veröffentlichte Mary Wesley keinen weiteren Roman mehr. Als sie gefragt
wurde, warum sie mit dem Schreiben aufgehört habe, antwortete sie: „If you haven´t got
anything to say, don´t say it.“ Zwischen 1984 und 1997 hatte sie mehr zu sagen,
als die meisten in einem langen Leben. Oder andersrum: Sie hatte sich die glücklichen
und schmerzhaften Erfahrungen eines langen, wilden Lebens aufgespart, um in
diesen wenigen Jahren Romane zu schreiben, die die Fülle ganzer Leben nicht
ausbreiten, sondern aufscheinen lassen: Frauenleben jenseits von Klischees und
Männerphantasien, bürgerlicher Sexualmoral oder ausgestellter
Selbstermächtigungsbehauptungen. Jeder ihrer Romane ist auf diese Weise ein
Plädoyer für weibliche Freiheit.
Mary Wesley starb am 30. Dezember 2002.
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