Donnerstag, 9. September 2010

SCHULD IST IMMER DIE MUTTER!


Ein Treffen mit guten Freunden zum letzten Grillen in diesem Sommer. Während wir die Steaks genießen, unterhalten wir uns über Klassiker des Horror-Film-Genres. Wir sind uns schnell einig, dass Splatter-Filme meistens eher komisch wirken und den größten Schrecken verursacht, was man nicht sieht. „´The nigth of the hunter´, der macht mir am meisten Angst.“, sagt G. Das ist das Stichwort. Alle kennen den Film. „Und zum Schluss auch noch die großartige Lilian Gish.“ „Was, die spielt auch mit?“ „Ja, am Ende, die Frau, die die Kinder bei sich aufnimmt. Die so engelsgleich gut ist.“ „Ja, ich erinnere mich.“ „Aber es wird auch gesagt, wisst ihr noch, dass sie ihren eigenen Jungen schlecht behandelte, dass sie von dem nichts wissen wollte.“ „Genau. Und das ist natürlich Robert Mitchum, der Killer.“ „Der so unheimlich ums Haus schleicht.“ „Mitten im Paradies brütete die Hölle.“ „Was für ein Film.“

Die Jung-Männer am anderen Ende des Tisches, nahmen wir an, hatten das Gespräch ignoriert. Filme, die älter als 10 Jahre sind, finden sie uninteressant. Dass es Leute gibt, die freiwillig Schwarzweiß-Filme schauen, erscheint ihnen wunderlich. Um so überraschender am nächsten Tag, als der Mastermind in mein "Büro" (dieser unbeheizbare Arbeitsplatz, den ich mir in der ehemaligen Loggia eingerichtet habe) stürmt und ruft: „Hör mal zu, ich sollte zu dem komischen Bild hier eine Kurzgeschichte schreiben, also die fängt so an: ´Vor dem Haus stand eine Kiste aus Lerchenholz, die....´“ „Ich schreibe grade ein Gutachten. Lass mich den Absatz noch fertig schreiben, ich komm sonst völlig raus.“ „Jetzt hör doch mal zu: ´Vor dem Haus...´“ „Den einen Absatz, bitte...“ Ich bin schon ganz genervt. „Vor dem Haus...“ „Raus jetzt, ja. Ich komm dann zu dir rüber, wenn...“ Und da kommt es. „Du weißt schon“, sagt er in scharfem Ton, „wenn die eigene Mutter so abweisend ist und sich nicht kümmert, ruckzuck wird man dann zum Serienmörder.“ „Was?“ „Wie der Kerl in dem Film, der Kinderkiller, du weißt schon, in „The night of the dingens...“ Zugehört hat er und was gelernt: Die Mutter ist immer schuld. Immer.

September 2010, Fehler und ungelöste Aufgaben

3 Kommentare:

  1. hihi, koestlich.
    den eindruck habe ich sowieso... wenn ich mit dritten ueber den sohn spreche und er das gespraech belauscht- ob freiwillig oder unfreiwillig- nimmt er dinge an und reagiert er positiver, als haette ich ihm etwa sdavon direkt von angesicht zu angesicht gesagt. das geht von hinten durch die brust, wahrscheinlich mit weniger nachdruck. ausserdem gibt ein dritter ja seinen senf dazu, was eine tendenz in der beurteilung von verhalten (darum gehts eh meistens) fuer ihn sichtbar macht. malte sollte oefter heimlich etwas lauter reden. ;)

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  2. Hast du auch einen Sohn? Ich habe zwei. Schön, aber fremdartig. ;-)

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  3. jo, 2 von der nicht so einfachen sorte... beide schon raus, naja, der letzte fast... so gott will

    sorry fuer den buchstabensalat oben ;)

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