Freitag, 24. Dezember 2010

31 Fragen an Bücherleser:Innen (Folge 6): LAST MINUTE-WEIHNACHTSGESCHENKTIPPS

Fortsetzung der Reihe: 31 Fragen an Bücherleser, die sukzessive von Melusine, Morel und BenHuRum beantwortet werden

Diesmal auch als Last minute-Weihnachtsgeschenk-Ideen geeignet

9. Das erste Buch, das du je gelesen hast (für 3-10jährige)
Wir verstanden die Frage unterschiedlich. Morel nannte das erste Buch, das er selbstständig las, nämlich: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer. Ich weiß, dass ich dieses dicke Buch von Michael Ende auch hatte, aber ich erinnere mich sehr viel deutlicher an die wunderbare Adaption durch die Augsburger Puppekiste.

Mein erstes Buch, zumindest glaube ich das, war „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Es war auch das erste Buch, das ich mit Amazing las, noch vor seinem ersten Geburtstag. Die Lektüre bewies mir, dass mein Erstgeborener ein Genie ist (nichts anderes hatte ich erwartet). Er saß auf meinem Schoß, das kleine Köpfchen gegen meine Brust gelehnt und schlug treffsicher mit der Faust die Pappbuchseiten um, wenn ich die Seite zu Ende gelesen hatte. Ich war überzeugt, dass er alles verstand, was ich las. BenHuRum nannte einen mir unbekannten Titel, der jedoch sehr einprägsam ist: „Mit Spargeln schießt man keine Hasen“ von Gina Ruck-Pauquét.

(leider nur noch antiquarisch, Sie werden es also wahrscheinlich nicht vor Weihnachten auftreiben können, aber vielleicht kennen Sie ja ein Kind, das demnächst Geburtstag hat und sich darüber freuen könnte).


10. Ein Buch von deinem Lieblingsautoren (für gute Freunde)

Morel nennt Irre von Rainald Goetz. Ich erinnere mich, dass unser Freund Electric Slim aufgeregt in die „Bierschwemme“ stürzte und das blaue Buch mit dem gelben Aufdruck schwenkte. „Das ist irre, Leute“, rief er und: „Das müsst ihr lesen.“  Das taten wir und Goetz wurde zu einem Autor, von dem wir in den folgenden Jahren alles lasen, was erschien. Nicht immer waren Morel und ich uns in der Bewertung einig.

Einer meiner Lieblingsautoren ist Uwe Johnson und daher empfehle ich an dieser Stelle Uwe Johnsons: Mutmaßungen über Jakob. Dieser Jakob ist mir nah gekommen wie ein Bruder. Heinrich Cresspahl, der Schreiner, nahm in meiner Phantasie die Gestalt meines Großvaters an. Und Gesine Cresspahl begleitete mich durch die Jahrestage.

BenHuRum musste überlegen, nannte als Lieblingsautor dann Kafka und von dem Das Schloss (was mir Gelegenheit gibt, auf die Erzählung „Der Andere“ zu verlinken, die auf das Kafka-Verbot in der Tschechoslowakei Bezug nimmt und das Manifest der 1000 Worte, indem sich Künstler für eine Rezeption Kafkas in seiner Heimat einsetzten.)


Denken Sie dran: Man muss nicht immer Neuerscheinungen schenken. Drei Bücher, die es lohnt, kennenzulernen oder wieder zu lesen:

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