schoener jungeling, mich lustet din
Mechthild von Magdeburg
Jahr um Jahr war hingegangen und sie hatte geliebt. Als das Dach einstürzte im Feuer und sie gestählt davon ritt in die Nacht, streiften die Äste der Linde ihre Arme und streichelten die Blätter ihr Haupt. Sie mied die Städte und blieb dunkel im Waldgestöber. Den Sohn leugnete sie nicht, wohl aber Vater und Mutter. Unbereut den einen gefreit und mit jenem sich wilden Muts im Laub gewälzt. Mann, den ich rief, Wildermuth. Liegt erlegt jetzt zu meinen Füßen. Wie kalt und weiß die tödlichen Hände des Jägers auf ebenem Holz. Das Blut so purpurn aus deiner Kehle rinnt. Was trankst du dem rothen Löwen zu, der seine Zähne in meiner Schwester Kehle grub. Arg sprechen meine Elben von dir. Und doch jammerst du mich, mein Unglücksmann. Noch nach deiner Leiche gelüstet es mich. So sinke ich hin, dein Blut zu trinken feurigen Sinns.
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