Donnerstag, 23. Juni 2011

TRANSSUBSTANTIATION


Ein Beitrag von BenHuRum



Durch frohe Leichenfeier am Bergesfuß wandelt das Fleisch in höhere Substanz sich und fährt in Himmelsweiten fort und fort. So lasst uns denn den Tag begehen: Wie wenn ein Landmann tiefe Erde pflügt und sie sich aufwirft unter seiner Hand, so wird uns Leib und Blut gegeben.  Und bleibend wird des Himmels Höhe uns gesprengt, wenn der Kadaver sich erhebt. Entrollt die Fahnen, entknittert die Gewänder und führt das Fest der hohen Leiche an. So werden wir gereizt zu glauben an  das Wunderwerk der Welt.  In frommer Einigkeit  wehren wir etlicher Ketzer, aus Näh´ und Ferne angereist, uns die sterbliche Hülle  madig zu machen. Selig wandeln wir in unserem Bekenntnis gegen die Fäulnis. Wir bleiben nicht allein daheim in unserer Kammer, sondern prozessieren fröhlich unser allerschädlichstes Fest mit Schmink und erdichteter Heiligkeit wider die Ordnung.

(Text: M.B.)

2 Kommentare:

  1. Irgendwo zwischen skurril und mystisch, diese großartige WortBildAssoziationsCollage

    AntwortenLöschen
  2. Danke! Brauchte grade ein bisschen Aufmunterung, lieber Metapher!

    AntwortenLöschen