Und abermals rührt sich heftig unter den Mikroben, die die Darmflora des geselligen Lebens bevölkern, das politische Tier, der unersättliche Parasit. Es nistet im Verborgenen; dort überlebt es noch die fürchterlichste Zerrüttung des Wirtskörpers. Das politische Tier ist prinzipiell demokratisch, weil es jeden nimmt, den es kriegen kann und konsequent (markt-)wirtschaftlich, weil es sich am Verwertungsoptimum orientiert. Jederzeit vermag der Mikroorganismus sich jedoch auf andere Organisationsformen der Macht einzustellen. Was das politische Tier infiziert, wird verdaut und verkotet ausgeschieden. Es gibt kein Mittel gegen das Tier als Darmverschluss oder Aushungerung. Wer die Selbstkasteiung scheut, bleibt ihm ausgeliefert. Die Inkubationszyklen beschleunigen sich. Das Verhältnis von Theorie und Praxis kann sich unter dem Befall des politischen Tiers nur als Durchfall gestalten. Noch kennen wir keinen Impfstoff. Es hülfe allein Abstinenz und Ignoranz, sagen meine Freunde, die Hedonisten. Doch gerade von ihnen mag kaum einer alleine schlafen. Es erforderte übermenschliche Kräfte, sein Eremitenlager sauber zu halten, um sich nicht von den Darmhygienikern korrumpieren zu lassen. Vergeblich warten die Massen weiterhin auf Superhelden mit unverwüstlicher Verdauung.
("Die marxistischleninistische Medizynforschung zeigt an diesem Thema kein Interesse.")
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