Fortsetzung des Brief- und Blog-Romans PUNK PYGMALION (Kapitel 1-26): hier.
In
den letzten zwei Wochen hatte ich keine Zeit, um von dem Abend mit Björn in Berlin zu erzählen. Es drängt mich ja auch niemand mehr, mich zu beeilen, um
diese Geschichte im Blog zu Ende zu bringen. Das Material wird knapp, ohne dass
eine Auflösung sich andeutet. Nur noch zwei Briefe des ´rough guys´ sind unveröffentlicht.
Emmi ist seit Dezember verstummt, ohne ihr Geheimnis zu offenbaren. Was mich weiter
antreibt, ist allein meine Neugier, die sie allerdings geschürt hat: Wohin
verschwand Ansgar im Sommer 1984, nachdem sie ihn bei Barcelona besuchte? Was trieb
sie im Spätsommer des vergangenen Jahres mit Ansgars Sohn im Süden Frankreichs? Und
warum kehrte sie mit Lars zurück nach Berlin, mietete eine Wohnung, wo sie mit
ihm lebte – oder noch lebt? Weiß der junge Mann, dass diese Frau die letzte
Geliebte seines Vaters war? Seine äußere Erscheinung, wie sie von jenen Leuten beschrieben
wird, die ihn mit Emmi in Südfrankreich sahen, entspricht exakt der des Vaters,
wie ich ihn im Sommer 1984 getroffen habe. Ist das Emmis Werk? Welchen Plan
verfolgt sie? Ist er gescheitert an meiner Unfähigkeit, ihr das zu schreiben,
was sie unter einem „Happy End“ versteht, und schweigt sie deshalb?
PUNK
PYGMALION. Es war Emmi, die der Serie in meinem Blog den Titel gab. Ich dachte,
es gehe um Ansgars Übergriffe auf sie, darum, wie er sie aus der Ferne durch
seine Worte zu seinem Geschöpf machte, den blonden Lockenkopf in eine blasse
schwarzhaarige Punkerin verwandelte. Ich hatte nur bruchstückhafte Erinnerungen
an Ansgar gehabt; er war mir als faszinierende, aber auch abstoßende Urgewalt
erschienen, die in Emmis Leben einbrach, sie überflutete und als kraftloses Bündel auswarf, dem Leben
nur noch seine Briefe aus dem Norden einzuflößen schienen. Doch er war Episode
geblieben. Ich hatte das verdrängt.
Emmi kehrte im Herbst ´84 aus dem Süden zurück und schien frei zu sein. Wir
nahmen unser Studium auf, an verschiedenen Orten, und sahen uns nur noch selten.
Bis zu jenem Abend im Oktober 2010, mit dessen Beschreibung diese Serie im Blog
beginnt, erwähnte sie Ansgar nie mehr.
Emmis
Ex-Mann Björn und ich trafen uns vor zwei Wochen in einem Weinlokal in
Kreuzberg. Er wohnt noch immer in der Wohnung, die er mit Emmi teilte. Diesmal
stellte er die Fragen. Als wir uns zuletzt gesprochen hatten, war ihm klar
geworden, wie wenig er in den Jahren ihrer Ehe Emmi gekannt hatte. Eine Skizze
ihres Lebenslaufes hatte sie ihm gegeben und sich ansonsten seinen Bedürfnissen
und Wünschen angepasst. Außer mir kannte er keine alten Freunde von Emmi und zu
ihren Kolleginnen in der Kanzlei war sie distanziert und sachlich gewesen; effizient, strukturiert, ergebnisorientiert, so wurde sie beschrieben. Björn
wollte durch mich ein Bild von der Frau gewinnen, mit der er einige Jahre verheiratet
gewesen war und die er rückblickend nicht mehr erkennen konnte.
Und
ich erzählte. Ich erzählte die Geschichten aus unserer Kindheit auch mir
selbst. Ich wollte mich erinnern, wie Emmi war und wer, die Freundin, die ich
fast mein ganzes Leben lang gekannte hatte. Ich suchte nach Erinnerungen, die noch
nicht zu den Lügengeschichten geworden waren, mit denen wir uns selbst eine
Kette von Ursachen und Wirkungen vormachen: Wie wir wurden, was wir sind.
Ich
sehe Emmi und mich auf dem Weg zu Schule. Am Morgen klingelte ich und hüpfte ungeduldig
auf den drei Treppenstufen zur Eingangstür des zweistöckigen Fachwerkhauses
herum, das meinem Elternhaus gegenüber stand und in das Emmis Familie im Sommer 1976 gezogen war. Meine Mutter
wunderte sich, dass sie sie sich nichts am Kirchberg gesucht hatten, wo die „besseren“
Leute wohnten in modernen Bungalows. Aber dort gab es nichts zu mieten, wer
dort wohnte, hatte gekauft oder gebaut. So machten es auch Emmis Eltern kurze
Zeit später. Meine Knie waren damals immer ein wenig verschruppt, ich hatte das
Rollhockeyspielen auf der Gasse noch nicht aufgegeben. Ich trug kurze Röcke,
wie sie Mode waren, und enge T-Shirts mit riesigen stilisierten Blumen im
Pril-Stil drauf, aber ich wirkte nicht mädchenhaft. Ich war hoch aufgeschossen,
schmal und drahtig. Mein Körper war immer in Bewegung; ich kickte Steine vor
mir her, balancierte über den Bordstein, nahm zwei Treppenstufen auf einmal,
mindestens. Dann kam Emmi heraus, kleiner als ich, mit blonden Locken um das herzförmige
Gesicht, in einem flirrenden Kleidchen und bunten Sandalen. Sie trippelte neben
mir her, während ich große Schritte machte, sie hielt meistens den Mund,
während ich meine Reden schwang. Wir sollten den Dernbach umleiten, einen Stamm
quer legen direkt vor der Weide unter der Ziegelei. Das wäre ein Ding. Wir
könnten so vielleicht den Bunker fluten. Dann müssten sie ihn endlich
aufsperren, das wollten wir doch mal sehen. „Willst du denn nicht wissen, Emmi,
was da drin ist?“ „Doch“, sagte Emmi. Und ich redete weiter und weiter. Ich war
immer voller Pläne, die meisten undurchführbar, ganz offensichtlich, aber Emmi
sagte: „Ja.“ und „Doch.“ oder „Schon.“ Mit Emmi an meiner Seite fühlte ich mich
stärker und zuversichtlicher. Alles, was mir durch den Kopf schoss, die wirren
Gedanken, Träume, Pläne, die sich in der Nacht, beim Frühstück und beim
Zähneputzen aufgestaut hatten, purzelten heraus. Indem ich sie Emmi vortrug, die etwas
kurzatmig neben mir her rannte, verpufften sie wie die lustigen Fehlstarts der
Ente von Emmis Mutter, ohne viel Dreck oder Ärger zu hinterlassen und machten
Platz für neue.
Björn
hörte mir aufmerksam zu. Ich weiß nicht, ob er sich uns beide, Emmi und mich
vorstellen konnte Mitte der 70er Jahre, wie wir als unzertrennnliche allerbeste
Freundinnen (wie jedes Mädchen
eine braucht und hat sie keine, ist sie verloren) jeden Morgen gemeinsam zur Schule gingen, ein Pult teilten,
nach Schulschluss die Abkürzung über den Friedhof hinter der Kirche nahmen, wie
ich auf der riesigen Grabplatte der Bodenstegfamilie posierte, während Emmi an
der Hecke stand, mich beobachtete und aufpasste, dass mich keiner erwischte.
Gelegentlich
machte ich eine Pause in meinem Redefluss und nippte an dem Riesling, den Björn ausgesucht hatte. „Dann war
sie schon damals so?“, fragte er schließlich. „Was meinst du?“ „So formbar?“
Ich dachte darüber nach. „Sie kam mir biegsam vor, wie Bambus, biegsam und
stark.“ „Aber sie richtete sich ganz nach dir.“ So wie ich es erzählt hatte,
wirkte es so. War es wirklich so gewesen?
Ich
war gern bei Emmi drüben. Es war so anders als mein Elternhaus: die
Bücherwände, das Klavier, die unordentlich über das Sofa geworfenen
Kleidungsstücke, wie Emmis Vater ihre Mutter vor unseren Augen küsste „mit
Zunge“, wie ich meinem staunenden Bruder erzählte. Emmis Mutter, die sich als
Künstlerin verstand, war oft monatelang abwesend, malte in dem Haus in der
Provence, das sie sich gekauft hatte. Emmis Vater trug weiche Anzüge und Hemden
mit Stegkragen, wenn er aus dem Haus ging. Was an meinem Vater steif und
verkleidet wirkte, strahlte bei ihm Selbstbewusstsein und Eleganz aus. Nie sah
ich ihn in einem gerippten Unterhemd im Garten arbeiten, was mein Vater nicht
lassen konnte, obwohl meine Mutter und ich uns für ihn schämten. Ich fühlte
mich stark in dieser Freundschaft, weil Emmi zart war und freundlich, wo ich
aufbrausend und halsstarrig wurde, weil Emmi keine Einwände machte gegen meine
ausufernden Phantasien und unrealisierbaren Pläne, weil Emmi so schön war und
ich so herb. Trotzdem spürte ich schon damals, dass meine Kraft nicht
ausgleichen konnte, was sie hatte: Dieses Elternhaus mit Büchern und Musik und
Freizügigkeit, so unordentlich und eigentümlich, ein Reich für Entdeckungen und
Zweifel, wo bei mir daheim Ordnung und Antworten waren. Darum beneidete ich
sie, daran wollte ich teilhaben, so stellte ich mir vor, dass man „etwas aus
sich machen könnte“.
Björn
aber, war mein Eindruck an diesem Abend in Berlin, konnte nicht nachvollziehen, was ich ihm zu erzählen
versuchte. Emmis Vater hatte er nie kennengelernt. Emmi hatte ihm auch so gut
wie nichts über den erzählt. Emmis Mutter fand Björn nervig, ihre
fehlgeschlagenen Versuche, sich als Künstlerin zu etablieren, die in
Sparkassen-Foyer-Ausstellungen gemündet waren, schienen ihm lächerlich. Was für
eine Sensation Emmis Eltern und ihre Lebensweise in den 70er Jahren in einer
Kleinstadt wie D. gewesen waren, konnte er sich nicht vorstellen. Björns Vater
war Anwalt gewesen, wie Emmis Vater es gewesen war, und wie es dann auch Emmi wurde
und Björn selbst einer war. Für Björn waren Emmis Eltern ein typisches bürgerliches
Paar jener Jahre: linksliberal und in vertretbaren Grenzen - kreativ, künstlerisch, sozial,
sexuell - auf einem ein wenig exaltierten Trip. Aus seiner Sicht entsprachen
sie einem Klischee und einer Realität, die er zu gut kannte, um sie interessant
zu finden. Für mich dagegen war der Einzug von Emmis Familie in das
gegenüberliegende Haus einer Offenbarung gleichgekommen. Schon das Sammelsurium
an Möbeln, chaotisch gepackten Bücherkisten, Decken und in Kartons gestopften
Kleidern, die aus dem Umzugswagen auf den Bordstein gehievt wurden, wirkte wie
ein Einbruch aus einer anderen Welt in unsere geordnete
Kleinbürger-Kleinstadtidylle. Emmis Mutter kochte nicht und ließ den Garten
verwildern, sie konnte sich keine Namen und keine Verwandtschaftsverhältnisse
merken und war also gegen den Tratsch immun. Sie hörte nicht zu, wenn über die
„Blocks“ geklagt wurde, wo die Türken, Italiener und Jugoslawen wohnten,
sondern summte „Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst“ und die Frauen begriffen es als das was es
war, eine Beleidigung. Dafür bewunderte ich sie.
Meine
Mutter war eifersüchtig, nicht auf das Leben dieser anderen Mutter, sondern
darauf, dass ihre eigene Tochter die „Rabenmutter“ anhimmelte und auf diese
Weise ihre Anstrengungen entwertete. Aber sie sah auch klarer als ich, was mit
Emmi los war. „Das Kind ist ganz auf sich gestellt.“, sagte sie. Emmi war zu
Hause fast immer allein. Wenn die Mutter weg war, richtete sie ihrem Vater das
Abendessen. Ihre Mutter traute ihr alles zu. Dass das eine Zumutung war und
keine Freiheit, begriff ich damals nicht. Emmi beklagte sich nie darüber, dass
ihre Mutter sie wochenlang mit dem Vater allein ließ. Eine Zugehfrau kam und
putzte, kochte auch gelegentlich ein Mittagessen für sie. Wenn die Mutter da
war, drückte sie Emmi an sich, bat sie um Rat bei der Auswahl des Lippenstifts
oder ihrer Schuhe. Das hätte ich mir auch gewünscht, damals, eine Mutter, die
eine Freundin sein will und niemals ermahnt und sich sorgt. Während ich immer
darauf drängte, in Emmis Elternhaus herumzuhängen, die Plattensammlung durchzugehen,
an den Bücherwänden entlang zu spazieren oder Emmi beim Klavierspielen
zuzuhören, wollte Emmi gerne bei mir sein, wo meine Mutter an die Zimmertür klopfte
und mit Fragen nervte, ob wir was zu trinken oder zu essen haben wollten, ob
wir noch raus gehen würden oder drinnen bleiben und uns einfach nie in Ruhe
lassen konnte. Mir war es peinlich, wie meine Mutter Emmi aushorchte: Wie lang
ihre Mutter weg sei und wie sie zurecht kam allein mit dem Vater. Ich dachte:
Das geht sie doch gar nichts an. In meinen Ohren hörten sich Mutters Fragen wie
Vorwürfe an und ich hielt das für spießig. Aber Emmi sagte: „Deine Mutter ist
nett.“ Meistens waren wir bei uns daheim an den Nachmittagen, wenn wir nicht
draußen waren, wo ich Fußball spielte oder Hockey und Emmi zusah und meine
Mannschaft anfeuerte.
Ich
konnte es Björn nicht richtig erklären. Emmi sprach nicht viel und hörte sich
alles an, aber am Ende machten wir nichts von dem Quatsch, den ich vorschlug.
sondern saßen in meinem Kinderzimmer oder bei meiner Mutter im Esszimmer. Emmi
war mir um Jahre voraus. Sie ließ sich zwar von mir einiges erzählen, sich aber
in nichts reinreiten. Es schien, als hielte ich die Zügel in der Hand und
damals war ich auch fest davon überzeugt. Wenn ich jetzt zurückschaue, sehe ich
etwas anderes. Ich sehe einen Wirrkopf, mich, der von einer überlegenen Hand
geführt wird, an so einem langen Gängelband, dass er sich weiter einbilden
kann, frei zu sein. Vielleicht aber ist das auch die Projektion, die ich jetzt
über diese Erinnerungen werfe, jetzt, nachdem ich mich von Emmi verraten fühle.
Sehr wahrscheinlich ist das so, ich sortiere um, damit es wieder passt, mein
Bild von Emmi und mein Bild von mir, damit die Gleichung wieder aufgeht, wie
wir wurden, was wir sind: Emmi, die Betrügerin und ich die Betrogene.
Wir
fluteten den Bunker nie. Wir stiegen auch nicht, wie ich ein andermal plante,
über eine Luke im Dach in ihn ein. Nachts aber lag ich wach und stellte mir
vor, wie wir die Leiter hinunterkletterten in den dunklen Schacht, uns auf den
rauen Boden fallen ließen (natürlich stützte ich Emmi ab) und dann durch die
Gänge krochen, die Taschenlampen zwischen den Zähnen. So arbeiteten wir uns
vorwärts vorbei an geplatzten Rohren und schimmeligen Wänden, einem Licht
entgegen, das von Weitem lockte. Immer schlief ich ein, bevor wir es
erreichten. Emmis aufgerissene Augen, wenn sie mir zuhörte, weckten meine
Abenteuerlust, ihre Aufmerksamkeit ließ mich zur Hochform auflaufen, aber sie
hielt mich auch davon ab, Risiken einzugehen. Einige Wochen nach meinem
vierzehnten Geburtstag aber im Sommer 1979, als Emmi mit ihren Eltern in der
Provence war, gelang es mir mit einem Jungen aus unserer Klasse das Schloss
eines Seiteneingangs zum Bunker zu knacken. Es war nichts drin, was die Mühe
gelohnt hätte, aber ich ließ mich im Dunkeln dort, mit der Taschenlampe im
Hosenbund und den Füßen im Brackwasser zum ersten Mal „richtig“ küssen.
Das
Letzte erzählte ich Björn an jenem Abend in Berlin nicht. Er wirkte
unzufrieden; was ich ihm gesagt hatte, erklärte nichts. Ich wusste, dass wir
uns nicht wiedersehen würden. Ich hatte ihn ebenso sehr enttäuscht wie er mich.
Emmi hatte ihm gepasst und sich passend gemacht, das war genug für ihn gewesen.
Ihr unerklärlicher Abgang hatte ihn verwirrt und bedrückt. Er wollte einen
Grund erkennen, eine pathologische Störung, die ihn entlastete und die Sache
abschloss. Das hatte ich nicht liefern können. Stattdessen fühlte ich mich nach
dieser einseitigen Unterhaltung entleert und böse, ein weiteres Mal böse auf
Emmi, die sich mit so einem abgegeben hatte.
Erst
als er schon bezahlt hatte, fiel mir ein, was ich ihn eigentlich hatte fragen
wollen. Ich zog den Flyer der Galerie heraus, in der Lars ausgestellt hatte.
„Kennst du die?“ Björn nahm ihn in die Hand. „Das ist in Mitte? Nein, bin ich
nie gewesen. Kann mich jedenfalls nicht dran erinnnern. Vor Jahren haben wir
mal einen Galerienrundgang als Kundenevent gemacht, kann sein, dass die dabei
war.“ „Es geht mir um die Ausstellung ´Godfather´ im Sommer 2010. Die
Vernissage war am“, ich schaute in mein Notizheft, „9. Juli.“ Björn hatte von
dieser Ausstellung nie gehört. Er verstand auch nicht, was meine Fragen mit
Emmi zu tun hatten und ich wollte ihn nicht aufklären. Die Krise zwischen den
beiden hatte schon vorher begonnen, aber endgültig gebrochen hatte sie
tatsächlich Mitte Juli, wenn Björn sich recht erinnerte. „Ich kann das
überprüfen“, sagte er, „ sie sagte es mir, direkt nachdem ich von einer
Geschäftsreise aus Warschau zurückkam.“ Er tippte mit dem Plastikstift auf
seinem Blackberry herum. „Ja, das war ein Donnerstag. Der 15. Juli.“ Wir
standen auf. Björn half mir in den Mantel. „Wie man es auch sieht“, sagte er. „Ich
bin sie los.“ Wir verabschiedeten uns an der U-Bahn-Station.
Seine
letzten Worte hallten nach. Das hatte ich auch gedacht, als Emmi in die Ferien
fuhr im Sommer 1979, bevor ich in den Bunker stieg: „Jetzt bin ich sie mal los.“
Beides war in diesem Satz: Verlust und Befreiung. Diesmal aber, das spürte ich,
würde ich sie nicht loswerden. Nie mehr.
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