Freitag, 30. März 2012

TANZEN LERNEN. Frau Barby übt



Man darf, sagte sie sich, nicht nur Forderungen an andere stellen, man muss es selbst versuchen. Also: Tanzen lernen! Doch, leider, hier gilt nicht, wie anderswo: "Einmal geübt, schon gekonnt."

Frau Barby fehlt alles, sie ziert sich und plumpst, der Schwerpunkt ist nicht, wo er sein sollte und gut und gerne muss sie ein wenig zuviel Gewicht (Tänzerinnen, verlangt die renommierte Waganowa-Ballettschule, sollten nicht mehr als 50kg auf die Waage bringen) auf die Zehenspitzen hieven, die nicht anmutig ihr Gleichgewicht finden, sondern von rudernden Armen höchst ungrazil vor dem Sturz gerettet werden. 

Es bleibt nur dieser Trost: "Solche Mißgriffe, setzte er abbrechend hinzu, sind unvermeidlich, seitdem wir von dem Baum der Erkenntnis gegessen haben. Doch das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist." (Heinrich von Kleist: Marionettentheater)


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Und grade lese ich den schönen Satz: "Jeder Frau, die noch FDP wählt, gehört das Gehirn aufgebohrt, liebe Leserinnen und Leser." - Da will ich doch gleich mal drauf verlinken, auf den Text, der so anfängt: Aus(ge)SCHLECKER(t).


Außerdem tauschten Morel und ich gestern Abend unsere lustigsten Netz-Funde aus. Während er sich entzückt zeigte vom Wahn-System des Maskulisten und bebenden Mannes Arne Hoffmann, auf dessen Ergüsse (u.a. "Onanieren für Profis") ich ihn hinwies (kein Link auf den Scheiß, googlen Sie selbst), machte er mich aufmerksam auf eine Studie der Bundesbank, über die die Financial Times unter dem Titel: "BUNDESBANK COMES OUT AGAINST WOMEN, WAR ON ALL GOOD THINGS CONTINUES. PUPPIES AND ICE CREAM TARGETED NEXT" berichtete. Hier wird endlich abschließend geklärt, wie es zur Finanzkrise kam. Es liegt daran, dass das Risiko einfach enorm zunimmt, seit mehr Frauen in Vorständen von Finanzinstituten sitzen. Wenn Sie sich durch das Zahlenwerk durchlesen, werden Sie auf die erschütternden Fakten stoßen. Tatsächlich waren in deutschen Banken bis in die 90er Jahre nur ein Prozent Frauen in den Vorständen vertreten. Goldene Zeiten. Dieser Anteil hat sich doch tatsächlich verdoppelt! Klar, warum wir so tief in die Krise gerutscht sind und der Euro weiter schlingert. Europaweit sieht es noch schlimmer aus: 14 % Frauen in Vorständen von Banken. Da steht uns noch einiges bevor. Es sei denn: Die Weiber kehren schnell zurück an den Herd und kümmern sich um Puppen und Eiskrem. Bevor die Bundesbank noch mal so viel Geld für eine Studie von dieser Qualität ausgeben muss. Immerhin gibt´s jetzt bald sogar die Herdprämie, wer wird denn da noch so gierig sein und ein Vorstandsgehalt wollen. Was müssen das für ätzende Frauen sein: geld- und machtgeil, echt!

3 Kommentare:

  1. oh, oh....es gibt wahrlich nicht viel, was ich bereue in meinem leben getan zu haben....


    außer vielleicht im september 2009, da hab ich falschgekreuzt...

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  2. obwohl, das war ja nicht mein erstes gelbkreuz. die standen mal für alles was mir wichtig ist. autonomie, mehr markt weniger staat, eigeninitiative, leistung, bildung, fortschritt..

    mittlerweile denke ich, die sind ein relikt aus einer vergangenen epoche, die checken gar nichts mehr und setzen prinzipiell auf immer falschere pferde.
    die haben sich genauc so überlebt wie das fernsehen, irgendwann schalten die sich selber ab und ich finds nicht mal schade...

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  3. Ja, irgendwann in den 70er Jahren gab es mal eine FDP, die für einen Liberalismus stand, dem es um Emanzipation ging statt um bloße Profitvermehrung. (Vielleicht. Ich war ein Kind und habe von Ludwig von Friedeburgs Bildungsreform in Hessen persönlich profitiert. Abitur wäre ohne das nicht drin gewesen. Das hat die FDP unterstützt, wie die Ost-Politik von Willy Brandt, den meine Eltern verehrten. Als indessen Leute wie Graf Lambsdorff mehr und mehr das Gesicht der FDP prägten, pfiff mein Vater Genscher mit einer Trillerpfeife aus ;-).) Gewählt habe ich die FDP niemals. Selbst zu sozialliberalen Zeiten wäre das in meinem Umfeld ein Tabubruch gewesen. Meine Mutter, glaube ich, hat es damals einmal getan, was eine Ehekrise heraufbeschwor.

    Zwar halte ich mich für eine Radikalliberale, doch ist gerade das für mich nicht unvereinbar mit einer grundsätzlich linken Position. Freiheit ist nicht nur eine Frage der Bürgerrechte, sondern entscheidet sich daran, ob diese faktisch in Anspruch genommen werden können.

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