Vor mehr als einem Jahr (im
Januar 2011) habe ich diese Serie abgebrochen: „31 Fragen an Bücherleser:innen“.
Warum? Das weiß ich nicht mehr. Ich erinnere mich an keinen Beschluss.
Wahrscheinlich kam einiges dazwischen und dann habe ich es vergessen. Es ist
aber, denke ich, eine wunderbare Sommer-Serie – und ein großartiger
Lückenfüller (denn an dem Text über „Macht und Politik sind nicht dasselbe“ von der
Diotima-Gruppe für die Reihe „Erlesen. Buch-Empfehlungen") puzzle ich noch, das muss wohl
bis morgen (oder so) warten. Der Mastermind
hat meine Lektoratstätigkeit für eine Hausarbeit, die er nach den Ferien
abgeben muss, angefordert („Aber nicht vor drei Uhr nachmittags, damit das klar
ist.“ Vorher schläft er - aus.) Über die „Perspektive als symbolische Form“
werde ich nachdenken, wenn ich jetzt in die Stadt radele (Ich kann überhaupt
nur beim Gehen oder Radfahren oder Schwimmen nachdenken und niemals im Sitzen
am Schreibtisch). Aber gestern Nacht habe ich drei Seiten an „EMMI“ (dem letzten Teil von "PUNK PYGMALION") geschrieben, die ich mich aber noch nicht getraut habe heute früh noch einmal
anzuschauen. Außerdem habe ich mir vorgenommen, - bevor ich mich dem Mastermind widme - ein wenig Ordnung in meine
„Schreibtischablage“ zu bringen, die sich seit dem letzten Versuch (wie lange
ist das her???) zu drei völlig unübersichtlichen Türmen entwickelt hat.
Diese Fragen dagegen sind
ruckizucki beantwortet (nicht meh als 15 Minuten, habe ich mir vorgenommen für
diesen Post, dann geht´s ab zum Wochenmarkt) – und
setzen dennoch Erinnungsflashs in Gang, zaubern ein Lächeln ins Gesicht, beim
Anblick eines schönen Buches, das man lange nicht mehr aus dem Regal gezogen
hat, bringen auf neue Ideen und falten die Stirn, wenn einer ein Buch in die
Hände fällt, an das sie sich kaum mehr erinnern kann. Vielleicht haben Sie,
liebe Leserin, lieber Leser, ja auch Spaß daran und beantworten die Fragen für
sich selbst. Auf die Antworten BenHuRums müssen wir vorerst verzichten, der
weilt noch in Schottland, wird aber in Bälde zurück erwartet und dann damit genervt.
Seine Antworten werde ich nachliefern.
Frage (sic?) 14 lautet:
Ein Buch aus
deiner Kindheit
Da fällt mir spontan natürlich
sofort Astrid Lindgrens: Pippi Langstrumpf ein. Das Erinnerungsbild dazu ist nicht etwa Pippi, wie sie auf
dem „Kleinen Onkel“ reitet, sondern die Hand im Limonadenbaum. (Für Gäule hatte
ich noch nie was übrig.) S. und ich haben so einen Baum einmal
einen ganzen Sommer gesucht. Morel fragt am Telefon: „Was für
eine Serie?“ - und stöhnt. „Ach die. Na gut. Ein Buch aus meiner Kindheit? Da
gibt´s viele.“ „Eins.“ „Dann: Otfried Preußlers Krabat.“
Frage (sic?) 15 stellte mich
vor ein Problem:
Das 4. Buch in deinem Regal von links
Wer, bitte schön, hat denn nur
ein Regal? Ich habe spontan entschieden, mich an die Regale direkt neben
unseren Betten zu halten. Aber auch die haben ja noch mal verschiedene Reihen.
Nehme ich also mal das vierte Buch aus der obersten Reihe: Alice Munro: Kleine Aussichten. Regelmäßige
Leser:innen wissen es: Alice Munro ist meine Lieblingsautorin (unter den
Lebenden) und es ist insofern kein Zufall, dass ich eines ihrer Bücher ziehe,
denn die halbe erste Reihe besteht aus Büchern von Alice Munro. Bei Morel wird
zur Abwechslung aus der vierten Reihe von oben gezogen: Michel Leiris: Das Band am Hals der Olympia. „Na ja“, sagt er, „da
habe ich mal reingelesen. Stimmt.“ So richtig begeistert klingt das nicht.
Frage
16 lautet:
Das 9. Buch in
deinem Regal von rechts
Jetzt greife ich mal weiter
untern zu: Peter Weiss: Rekonvaleszenz.
Auch das war zu erwarten. Denn diese Reihe füllen ausschließlich die Bände zweier
Schriftsteller: Peter Weiss und Uwe Johnson. Auch bei Morel wird die Reihe
gewechselt: Harold Brodkey: Stories in an almost classical mode. „Ja. Besser.“, er klingt deutlich mehr angetan
als beim vorigen Werk.
Frage 17 unterscheidet sich nur
unwesentlich von den vorherigen:
17. Augen zu und irgendein Buch aus dem
Regal nehmen
Ich ziehe: Claire Beyer: Rosenhain. Hmm, was war das? Ich kann mich an die Lektüre dieses Buch kaum erinnern. Nur daran, dass ich es auf eine Empfehlung einer Freundin
hin gekauft habe und es mir nicht so gut gefiel. Kennt jemand die Autorin (ich
meine: ihre Bücher)? Bei Morel ist es Walker Percy: Der Kinogeher, den der Zufall findet. Ein Glücksgriff! Ich erinnere
mich daran, wie ich im ersten oder zweiten Studienjahr (1984/85) Walker Percy gerade zu
verfallen war. Ich werde seien Bücher bald einmal wieder lesen, nehme ich mir fest vor.
Die nächste Frage ist es, die
mir das Lächeln (s.o.) entlockt
18. Das Buch mit dem schönsten Cover,
das du besitzt
Ich weiß es sofort: Heide Schlüpmann: Abendröthe der Subjektphilosophie vom Verlag Stroemfeld/Roter Stern. (Eine schöne Rezension des Buches, die auch auf den Einband eingeht: hier)Ich habe Heide
Schlüpmann bei meiner Disputation kennengelernt. Vorher hatte ich einige ihrer
Aufsätze und eben dieses Buch gelesen, das nicht nur schön aussieht, sondern mich
damals auch sehr beschäftigt und bereichert hat. Ich ziehe es wieder aus dem
Regal, ich blättere darin, ich lese mich fest (ha, 15 Minuten!) Ich lege es
beiseite, ganz oben auf meinen Bücherstapel und freue mich darauf, auf heute
Abend, auf die Wiederbegegnung mit Heide Schlüpmann. Morel fällt eine Antwort auf
die Frage (sic!) zunächst schwer. Dann nennt er die zwölfbändige Werkausgabe von Frieda Grafe vom Verlag Brinkmann & Bose.
Na, das ging doch – trotz allem
– ganz zügig. Und noch 13 Fragen stehen aus!
Frederik Weitz hat die Fragen 14- 18 in seinem Blog auch beantwortet:
AntwortenLöschenWerkzeugkasten: 31 Fragen an Leser:innen
Ich mag solche Frageserien. Wenn ich jetzt nicht schwimmen gehen würde, würde ich mich glatt an eine eigene Beantwortung machen.
AntwortenLöschenSchade. Aber: Ich würd´auch gern schwimmen gehen. Heut´ geht´s leider nicht.
LöschenDie Fragen: Vielleicht heute Abend???
Ich fürchte bei mir wäre die Beantwortung der Fragen relativ zeitaufwändig und so lange die Ferien nicht vorbei sind, kehrt hier keine rechte Ruhe ein, aber ich behalte es im Sinn und irgendwann werde ich sie beantworten diese Fragen. Heute abend nur Danke für Anregung und Ermunterung.
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