"Die Schwundstufe männlicher Existenz wird nun als Schwundstufe menschlicher Existenz ausgegeben..."
(Ina Schabert in "Englische Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts" - die ich grade lese - über Samuel Becketts Romane und Dramen)
("Jetzt", sagt der Morel, "verstehe ich endlich, warum ich Beckett immer schon so öde fand." Hmmm..."Krapp´s last tape" hätte ich auch als Antwort auf Frage 21 von "31 Fragen an Bücher:leserinnen"geben können. Habe ich aber verdrängt. Ich halte viel von Verdrängung.)
Als sich vor geraumer Zeit die bürgerliche Klasse mit der ganzen Menschheit verwechselte, konnten die Männer immerhin noch mit Gott konkurieren.
AntwortenLöschenDas konnten sie sich einbilden. Ja.
AntwortenLöschenIch erinnere mich täglich daran: Auch Männer sind Menschen. Selbst wenn mir das gelegentlich schwer fällt, weil sie so sehr von der Norm abweichen.
Frau Schabert versteht offenbar nichts von moderner Literatur. Was beim Untertitel ihres "Werkes" kaum verwundert! Beckett hat sie ganz offenbar nicht gelesen, sonst hätte sie erkannt, wie er in seinen Stücken die abendländische Philosophie von Spinoza über Hegel und Kant bis zu Schopenhauer dekonstruiert.
AntwortenLöschenStimmt genau! Sie hat gelesen, wie super das alles dekonstruiert worden ist von Herrn Beckett, die ganze männliche Selbstverständigung als Philosophie (Spinoza, Kant, Hegel, Schopenhauer!) und was übrig bleibt ist: die Schwundstufe männlicher Existenz, die nun allerdings - wie Frau es von männlichen Autoren gewöhnt ist - als Schwundstufe der Menschheit (engl. "manhood") begriffen wird. Oder ist das ein Übersetzungsfehler? Meinte Beckett etwa ganz richtig: "Männerwelt"?
LöschenIch (Anonymus 1) gebe der Frau recht. Mein Gott, sie weiß wahrscheinlich gar nicht w i e recht sie hat!
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