Ein Beitrag von BenHuRum |
ZARTE SCHLÄGE GEGEN DIE MORSCHE, SELBSTZWEIFLERISCHE GEGENWART
Selbst Nietzsche kam aus dem Wasser. Wir nennen ihn trotzdem nicht Amöbe. Das lassen wir uns nicht durchgehen. Auch der Kränkliche braucht Liebe, vor allem. Und einen Lidstrich, selbstverständlich, nicht mal am Hindukusch geht´s ungeschminkt ins Freie. Dann peitschen wir liebevoll, bis uns die Arme wehtun. So wird´s gemacht. Damit geht die Zeit rum und das Phrasen-Drescher-Sparschwein wird voll. Meine schönen High Heels treffen auf deine dicken DocMartens. Du solltest trotzdem mal abnehmen. Es wächst ein Wohlsteinsbäuchlein unter deiner Gürtelschnalle, das kann die Lederjacke auch nicht mehr lang verstecken, Babe. Karl-Heinz ist jetzt schon süßer als du und kann außerdem mit den Wimpern klimpern. Das wird vom "Neuen Mann" verlangt. Und mehr. Bloß entsagen darf er nicht. Oder nach Sils-Maria reisen. Das ist ungesund. Leider weckt so was nämlich das eklige Mitleid, das der Bergtourist schon abstoßend fand. Ach, und wie Recht hatte er: Nur ein kleiner Schritt ist es für die Menschin vom Mitleid zur seelenlosen Verachtung. Soweit wollen wir es nicht kommen lassen. Noch einen Hieb! Aufgerichtet, Herrchen! Zum Schluss darfst du auch unter die Decke kommen (Aber nicht unter meine!). Doch vorher üben wir das noch mal: "Schau mit deiner entsetzlichen Kälte auf die Dinge! Was siehst du?" Schweigen. "Na? Was siehst du?" "Schweinelende." "Aua." "Schwerleidende." "Aua."
(Text: J.S.P./M.B.)
(Text: J.S.P./M.B.)
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