Ein Beitrag von BenHuRum |
Auch heute wieder mit einem Gastbeitrag von Dr. Dora Imgrunde aus Amorbach
SELBSTTÄUSCHENDE ERINNERUNGEN
Voranzustellen ist der heutigen Bildbesprechung der Hinweis, dass in dieser Collage, welche sich - im wahrsten Sinne des Verbs - der Serie "Blitzgescheite Busenwunder" einzureihen vermag (einer geschickten und phänomenalen Tänzerin gleich, die selbst noch im Zustande der Blindheit ihren Platz in der Choreographie des Ganzen findet) eine Traversie statt hat zu einer anderen Modellform des BenHuRum, welche ebenfalls und selbstverständlich als eine Serie begriffen ist, um eben hierdurch dem Narzissmus des Bildes Einhalt zu gebieten. Aufmerksamen Betrachterinnen kann das Fragment der silbern schimmernden Gestalt im Vordergrunde kaum entgangen sein und ebenso wenig werden sie gefehlt haben, in dieser die Kyrenaische Hyndin wiederzukennen, von der vor Zeiten nicht nur die Rede, sondern auch ein Anblick war.
Doch ist dies - und auch so gemeint - Selbsttäuschung. Ein nur dämmerndes Freiheitsbewusstsein nährt sich von derart archaischen Erinnerungen, ohne indes dem hartnäckigen Schein des metallenen Panzers sich mangels Immanenz entziehen zu können. Nicht nur bleiben solchermaßen die Subjekte der Betrachtung mit der eigenen Körperlichkeit fusioniert, sondern liefern sich im Schein des Ichfremden noch an ihrer Seele dem Nichtich aus. So groß auch unter diesen die Sehnsucht und die Liebe zum Leben sein mag, so bleiben sie doch angekettet auf dem Gängelwagen der Urteilskraft, wie schon unser Ahn schrieb, möge dieser sich auch vor unserem inneren Auge in einen modernen Helikopter vom Typ MI-8 verwandelt haben. Je mehr das Subjekt unter dem Wüstenhimmel zu einem für sich Seienden wird und vom ungebrochenem Einklang mit vorgegebener Ordnung sich distanzierend wähnt, desto weniger (sehen Sie unter diesem Aspekt die Figur im Vordergrunde links) gelingt es, ein volles theoretisches Bewusstsein zu erlangen, welches allein in den Stande versetzte, wahre Praxis zu vollziehen.
Im tiefsten Grunde blitzt an dieser Stelle ein affirmatives Verhältnis zur Naturkausalität auf, von woher auch sich die logische Verbindung zur Kyreanischen Schule und andererseits zu deren vollem Antipoden, dem Schwarzwälder Buben, ergibt. (Doch davon später mehr. Wir werden diesen Teil des Feldes - und das heißt die Serie: "Kyreanische Antipoden" - unserer werten und geschätzten Kollegin Prof. Dr. Martina Holzschlag aus Aftersteg überlassen.)
Lassen Sie uns an dieser Stelle und für heute mit einem Zitat schließen: "Indem deterministische Wissenschaft kausal erklärt, was im Idealismus Freiheit zum unableitbaren Zwange erniedrigt, steht sie real der Freiheit bei: ein Stück von deren Dialektik."
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