Dienstag, 11. Juni 2013

KYRENAISCHE ANTIPODEN: Zärtliche Handentspannung


Ein Beitrag von BenHuRum

HANDREICHUNG 

von Prof. Dr. Martina Holzschlag aus Aftersteg


Die Sache hat uns in der Hand, wie Leserinnen ohne Eigenschaften wissen, doch bedarf es nun eines rechten Begriffes von Hand und Sprache, um zu sehen, was als nicht Gemeintes, dennoch zum Seienden wird. Denn wo immer die Sprache als eine Notlüge west, kreuzt sich das Nichtseiende mit dem Offenen und wird erst durch die Benennung zu seinem Sein gebracht. Zwischen den Enden lugt, einem ersten Hinweise gleich, das Stiftende hervor, denn das Wesen der Kunst ist Dichtung aus zweiter Hand. Aus dieser fällt ein Geworfenes uns in den geöffneten Schoß, der sich nicht als ein Grund verschließt, sondern aufruht, um aus dem Bezug des Daseins zur Unverborgenheit das Sein walten zu lassen. Das Seiende im Ganzen wird jetzt in die Hand genommen und gerade zu lässig durch den vor- und her-stellenden Menschenmann erzeigt als sein Welt-Bild, jene Entscheidung zur Welt nämlich, der es und alles Wurst ist. Überall dort aber, wo das Seiende nicht in diesem Sinne ausgelegt werden kann, kann auch die Welt nicht ins Bild rücken, sondern wird ans Kreuz genagelt. Die so bezogene neue Stellung ins Unentfaltetbare ist als solche dem Gegenständlichen verhaftet und folglich ohne Sinn. Ein Kunst - Werk, lässt sich folgern, welches aber diesen noch behauptet, kann nur als amerikanisierender Pop sich deuten lassen: eine riesige Hand in einem schattenlosen Reich. Hier aber wird der Betrieb nicht abschätzig gemieden, sondern gierig-geil sich in ihn gestürzt, todesmutig sich der Gefahr der Betriebsamkeit gestellt. 

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Nasenspitze! 

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