Ein Beitrag von BenHuRum |
Ding und Spülung. Reinliche Vorgänge
Ein Beitrag von Prof. Dr. Martina Holzschlag aus Aftersteg
Der Mensch ist kein Ding, es sei denn er wird ein junges Mädchen geheißen und das Menschsein an ihm von älteren Herrschaften vorgeblich vermisst, seine Dinghaftigkeit indes aufs Äußerte wahrgenommen und aus der Distanz (Wir bleiben an dieser Stelle optimistisch.) genossen. Denn nur wo dem Herrn ein Ding begegnet, vermag er sich seiner selbst als Un-Ding zu vergewissern. Das Ding aber, also das Mädchen, soll sich vom herrlichen Denken in seiner Bestimmtheit gewisslich eine Scheibe abschneiden und aus seiner leblosen Bloßheit heraus sich zu dem hin bewegen, der sich seiner Dinghaftigkeit in der Sprache und außerhalb von ihr mit solcher Hingabe und Gewalt annimmt. Dann traut sich am Ende gar das Ding, also das Mädchen, das keines mehr ist und vielleicht niemals eines war, sich als Gleichursprüngliches einzusetzen und mutig seinerseits das Geschwätz vom Sein zu durchpaddeln. Das fällt den Denkenden, sofern er ein Herr ist, als ein Befremdendes an und bringt ihn zum Erstaunen, freilich, wenn das Ding, also das Mädchen, das allerDings eine Frau ist, sich durch das Wörtermeer bewegt mit ihrem Pizzapaddelboot. Die Collage des BenHuRum verweigert solcherart sich dem Zugriff auf das Ding, wie ihn der Herr sich gedacht hat, fällt aber auch nicht knechtisch über es her. Stattdessen setzt der Künstler das Ding, das eine, aber eben nicht die Frau ist, mittig unter das herrliche Geschwätz und verhindert auf diese Weise die Wirksamkeit aller kernigen Behauptungen. Das Ding durchqueert die Ur-teile wie eine plätschernde See und lässt es mit seinem Gepaddel nicht zu, dass sich die hergestellte Sprache eine Form gibt und zum Text wird. Auch hier wiederum begegnet uns in der Schau des BenHuRumschen Schaffens eine die Granitblöcke der ästhetischen Bildung mit sanfter Bejahung wegschwappende Kraft, deren verheerende Wirkung die VerHerrlichung des Sich-Ins-Werk-setzens gleich einer Toilettenladung hinwegspült.
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