Ein Beitrag von BenHuRum |
Anglizismen, wo der Text gescannt wird. Alle mit Absicht. Denn: Gerade jetzt ist der Deutschtümelei auch im Sprachbild entschieden entgegenzutreten ("Ach was.") Die Puristen der vollständigen Sätze und ausufernden Romane werden hier sattsam (ein Wort für den Schatz!) ausgelacht. Es muss noch viel mehr überschrieben oder gelöscht werden. Zu viel Text/e allenthalben und zu wenig nächtliche Streich-Orgien. Alle sind dauernd in ihre eigenen Schriftstücke verknallt. Die Liebe zum Ungesagten (Achtung. Hier nicht: Unsagbaren) wird gänzlich verlernt. Stattdessen stellen Leute (alternativ) ganz unverstellt ihre Bosheit im Schaukasten aus. Hinter alldem stecken verletzte Kinderseelen. Auch ich kann (mich) nicht frei denken und lieben, solange der Schmerz sich weiter ausbreitet. (Das ist trotz aller Abscheu doch auch zu berücksichtigen.) Wie außerdem: Nicht jeder, der eine Lederjacke trägt, ist ein Idiot. Es gibt nämlich auch Menschen, die sich schwarz/grau/weiß kleiden und einrichten, weil sie farbenblind sind (statt Intellektuellendarsteller zu simulieren). Noch ist er jedoch nicht ganz geschafft, der Übertritt ins sanfte Land der Resignation, von wo aus der Blick milde wird und alles verständlich. (Ich hoffe, mir bleiben noch Zeiten. Wäre ihr die Gott nicht gerade besonders unsympathisch, schriebe sie jetzt: Gott sei Dank!)
Jede/r folgt seit eben @tNetFlix, außer mir. Ich nehme mir ein Auszeit und höre auf, noch mehr über den "Propheten" zu lesen, was ihn mir noch unangenehmer macht. Stattdessen schaue ich mir endlich an, was ich mir lang schon versprochen habe: Whit Stillmans "The Cosmopolitans". Und freue mich auf die Verfilmung von Jane Austens "Lady Susan". Whit Stillmans "Metropolitan" ist übrigens nach wie vor ein Lackmus-Test (genau wie die Romane von Jane Austen): Mit Menschenfrauen und -männern, die damit nichts anfangen können, fange ich lieber nichts an. (Es sei denn, ich liebe sie/ihn schon länger.)
(Und: Nein, ich bin niemandem - besonders - böse. Oder unglücklicher als sonst. Nur müde. Die geringfügig verbliebene soziale Kompetenz wird derzeit vollständig professionell, d.h. in diesem Falle durch Erwerbsarbeit, vernutzt.)
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