Dienstag, 6. Juli 2010

Tagebuch (12)

MACGUFFIN, DUNGA UND ICH

Heute früh bin ich in Eile. Ich werde viel unterwegs sein. Da, was ich eigentlich einstellen wollte, immer noch nicht abgeschlossen ist, gibt es heute einen McGuffin.

Ein MacGuffin, erklärt Hitchcock Truffaut in dem berühmten Interview-Buch: "Wie haben Sie das gemacht, Mr. Hitchcock?"  (Immer noch das Buch, indem man am meisten lernen kann über Filmemachen. Dies hier ist die Luxusausgabe. Der Link führt zur preiswerten Taschenbuchausgabe. € 9,90)

Und woher kommt der Begriff des MacGuffin? Der Name erinnert an Schottland, und da kann man sich folgende Unterhaltung zwischen zwei Männern in der Eisenbahn vorstellen. Der eine sagt zum anderen: "Was ist das für ein Paket, das Sie da ins Gepäcknetz gestellt haben?" Der andere: "Ach das, das ist ein Mac Guffin." Darauf der erste: "Und was ist das, ein MacGuffin?" Der andere: "Oh, das ist ein Apparat, um in den Bergen von Adirondak Löwen zu fangen." Der erste: "Aber es gibt doch keine Löwen in den Adirondaks." Darauf der andere: "Ach, na dann ist es auch kein MacGuffin." 



Das ist mein MacGuffin: 

Die 123people-Wolke für "Melusine Barby" 
vom 6.Juli 2010, 7.10 Uhr













Tochter    Dunga    Leere Barca



Herbsts  Guido Talents Hediger Web. 20


Barbu Beliebt Gedicht Fontanes Treiben 


Fontane Roman  Bedankt 


Barbuto Pastor Mücken Bodil

Einige Punkte erklären sich mir oder gefallen mir auch: Der doppeldeutige Pastor, Web 2.0, Talents (Hallo Frau Kiehl), Fontane natürlich (+ Genitiv ?), Guido (Rohm?), (Markus A.) HedigerHerbsts (im Genitiv?), Leere (na klar), Treiben (aber immer), Tochter (fehlt mir), Beliebt (ja?), Gedicht (un-leidlich?). Aber was ist mit: Mücken, Barbu, Bodil und Barbuto (na gut, das könnten Zwergwerfer sein) und vor allem supergroß und fett: DUNGA. Ich gebe zu, ich mag seine Fußballphilosophie vom Rasenschach nicht. Aber habe ich mich dazu im Netz schon geäußert? Bin ich etwa schuld an seinem Rauswurf?

Fragen, die ich jetzt nicht klären kann (vielleicht haben Sie, liebe Leserinnen und Leser  Ideen dazu), denn ich muss meinen Zug kriegen. Und unterwegs, wenn ich Zeit finde, den Laptop auszupacken, will ich weiter schreiben an der "Schneeballschlacht von Austerlitz" (Arbeitstitel) - jener durch Hans1962 angeregten Geschichte aus der Assoziationskette Waffe, Stilmittel, Idiom, aus der ein "Roadmovie" (naja, das ist ein bisschen angeberisch) von Wien über Brno nach Zlin geworden ist, vorbei an der Stätte von Napoleons Triumph, der - wie alle Siege auf Kosten anderer - jedoch nur vorübergehend war. Denn Borodino kam. Unvermeidlich.


Nun muss ich aber flitzen!




13 Kommentare:

  1. naja - es gibt ja diverse häute.
    retina, sclera, choroidea, cornea ( auge )
    trommelfell ( myrinx - grad nachgeschaut )
    hm gehirnhaut
    aber auch nasenschleimhaut
    naja ich schau jetzt nicht zum uterus
    oder gar zur zelle ( hinsichtlich permeabilität )
    usw.
    was aber wachsender anteil von übertragungshäuten wäre, also das erschliesst sich mir nicht ad hoc.
    ich hab schon mühe das bild vom dritten körper
    zu verstehen, also das medium in all seiner wellenverankertheit von hertz nach angström als
    körper definiert zu bekommen und das in konnexion mit mir ( körper 1 ) dem medium ( körper 3 )- aber welchem zweiten körper - innerhalb der netzvirtualität ?
    befinde ich mich in einem raum mit einem realen anderen menschlichen körper, so komme ich wohl nicht auf die idee, dass beispielsweise die luft
    zwischen unseren körpern ein dritter körper wäre.
    oder die schallwellen einer musik aus den speakern ein körper wäre, es sei denn ein körper der beherbergt, den raum erfüllt und somit nicht nur zwischen mir und dem anderen körper ist sondern drum herum genauso.
    naja - nur mal so kurz dazugeschaltet, schau mir den text über theweleit noch mal genauer an so die tage.

    dir einen netten tag, melusine!

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  2. Hallo Lobster!

    Dieser letzte Satz von Theweleit, der erschließt sich mir auch nicht. Ich dachte Du als Musiker hättest vielleicht eine Idee.

    Zu den drei Körpern: Es ist immer an zwei Personen bzw. eine Person und einen artifiziellen (meinethalben elektronischen, aber auch ein Musikinstrument geht) Sender gedacht, die zwischen sich diesen dritten Körper erzeugen. Theweleit meint nun (und die Hirnforschung stützt ihn dabei), dass dieser gedachte Körper nicht nur eine Metapher ist, sondern tatsächlich durch die körperlich erzeugten Schwingungen der beiden "Sendenden/Empfangenden" auch materiell entsteht. Also: eine naturwissenschaftliche Analyse der "Gedankenübertragung", was man ja für Voodoo hielt. Die These ist einfach: Unsere Gedanken sind nicht immateriell, sondern bilden sich in der Materie und deren Bewegung durch unser Denken ab.
    Zu Körper (also Teilchen) vs. Welle --das ist ja ein physikalisches Problem, das nach wie vor ungeklärt ist. Letztlich sprechen wir über diese Vorgänge eben doch - selbst in der Wissenschaft - in Metaphern.

    Viele Grüße, erzeuge angenehme Wellen, Teilchen, Körper!
    Melusine

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  3. ich seh das wohl viel simpler.
    da gibt es ein individuelles bewusstsein des künstlers.
    dieses bewusstsein ist ein individuelles bewusstsein, weil es nicht sämtliche bewusstseinsformen des menschlichen geistes "verkörpern" kann.
    das bewusstsein im allgmeinen sinn ist für mich die summe der erfahrbarkeit der korrspondenz von materie ( körperlichkeit jedweder form ) und geist.
    wenn also jemand von "dem bewusstsein" spricht, so ist das über das abstrakte allgemeine hinaus für mich quatsch.
    bewusstsein ist individuell, und damit unglaublich schwer für einen aussenstehenden betrachter an jemand anderem zu "erfassen".
    .........
    dieses individuelle bewusstsein des künstlers formt also eine art message über ein kunstprodukt.
    dieses kunstprodukt inkl. dessen messagee erzeugt bei mir als rezipienten schwingungen, egal über welche wellen.
    und jetzt ginge es konkret weiter.
    z.b :
    die messages sind meist kulturell grundiert.
    also da schaut man sich vielleicht ethnologie an oder soziologie und stellt fest : schon dem kind im mutterleib werden kulturell zuschreibbare musikalische codes ( z.b. ) übertragen.

    gab mal für mich hirnrissige diskussionen darüber ob die präferenz des westlichen menschen für dur- moll tonalität eine genetisch verankerte wäre.
    ich halte das für absurd.
    naja ich bewege mich ungern in höchstspekulativen bereichen.
    es geht darum was mir als erwachsenem gefällt, und das haben ja künstlerisch meist schon andere vor mir gemacht.
    und wenn mir das gefällt dann baue ich das ( als künstler ) aus.
    natürlich verbinde ich mit der kunst "haltungen zur welt".
    diese im einzelnen zu durchschauen ist das schwierige - und das will durchaut werden -, gerade wenn ich weiss, dass ich es nicht in gänze durchschauen werde.
    ich will nicht die rezipienten mit meiner kunst beschäftigen sondern ich will selbst mit meiner kunst beschäftigt sein um anderen die rezeption einfacher zu machen.
    ich will wohl philosophisch kunst machen und nicht schaffensfreude repräsentieren.
    sogesehen beanspruche ich nur einen ausschnitt der kunst.
    aber das wäre dann echt ein anderes kapitel, verfolgt man dazu mal den gedanken der synchronizität als ablösung eines historisch-linearen, was wohl festgestellt wurde.
    oje - geht mir so auf die schnelle irgendwie zu weit.

    lieben tag dir melusine

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  4. Hallo Lobster, (Baby)!
    Das mit dem Bewusstsein leuchtet mir ein - ich verstehe nur nicht so ganz gegen wen Du Dich hier positionierst. -Den Überlegungen zur Produktion von Kunst (hier wohl Musik) kann ich erst mal nur bedingt folgen. Philosophische Kunst ist in der Regel die von mir nicht so unbedingt bevorzugte. Ich höre Musik (z.B.), um zu "schwingen" oder auch sowas wie "Ekstase" zu erleben, also in gewissem Sinne "aus mir herauszutreten", mit Theweleit gesprochen, wenn Du so willst, hinein in den "dritten Körper". Aber ich mache ja auch keine Musik und kann dazu eher weniger sagen.

    Viele Grüße, muss heute ein paar Berichte zu den gestrigen "Amtsgeschäften" schreiben und dann geht´s raus an den See.

    Melusine

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  5. naja ich beharre auf qualität.
    und qualität erkenne ich persönlich aüsserst selten an künstlern die quantität produzieren.
    nun müssen die meisten leute auf quantität setzen.
    letztes konkretes beispiel.
    war vor ein paar monaten in einem hiphopstudio.
    erzählen mir die leute doch glatt sie hätten schon stunden material, ein paar leutchen, in ein
    paar monaten zusammengeschaufelt.
    ich selber arbeite an vielleicht an vier takten pro tag, mal mehr mal weniger.
    da bin ich aber am brüten.
    nun ich weiss nicht wieviele songs weltweit an einem tag entstehen aus unreflektierter laune heraus - meist dann ja düster, welbst wenn es nur traurig ist, die traurigkeit des schaffenden
    die geworfenheit aufs subjekt.
    vielleicht 1000, vielleicht 10000.
    das interessiert mich nicht.
    mich interessiert die sache.
    da stehe ich gegen was, ohne es aber zu wollen.
    meistens steht halt mein geschmack gegen was.
    naja.

    hey - der see !
    cool für dich, schön !
    hier gibts nur den öligen, brackigen halensee um die ecke, naja mein element ist eh mehr die luft, möglichst thc geschwängert gelegentlich, du weisst.

    viel freude heute
    ( und nicht über mein postingzeugs nachdenken, bitte )

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  6. meistens - wie in dem fall der erwähnten hiphopper
    ist dieses quantitätsschaufeln mit selbstgefälligkeit verbunden.
    nun darüber bin ich hinaus, über selbstgefälliges schaffen.
    ich liebe mein können.
    das schaffen weihe ich anderen, nicht mir selbst.
    mit anderen hab ich lieber spass fern der kreativität.
    und wenn sich das dann in mein schaffen einspeist, dann kann ich zufrieden sein.
    die frage ist dann, mit wem ich unter welchen bedingungen spass haben kann, der wirklich so etwas wie weltläufigkeit repräsentiert.
    das ist es eigentlich.
    naja.
    never mind

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  7. @Lobster
    Ich selbst höre keine Hiphopmusik, mein Sohn aber schon. Er hört eine Variante, die - behauptet er - nur in einem bestimmten Londoner Stadteil produziert wird. Die Texte immerhin, die er mich lesen lässt, sind so schlecht gar nicht, wie mein mittelalterliches Vorurteil angenommen.

    In welche Richtung geht die Musik, die du machst oder machen möchtest? Ich will keine Schubladen, nur Vergleichsmöglichkeiten, um sich eine Vorstellung machen zu können.

    Take care
    Melusine

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  8. ja die jungs von denen ich da sprach sind ja eigentlich echt smooth - fast schon zu lieb.
    ging mir in deren fall nur um die technik.

    naja also ich arbeite am liebsten saisonal so auf
    die nächste zeit hin.
    sogesehen ist der kram den ich bislang machte vorbei.
    und jetzt bin ich lang schon am überlegen.
    überleg mir ob ich mir nicht die tonalität mancher boulez klavierstücke mal vornehme, weil da hab ich echt keinen check, wie da was funktioniert - also das wäre so meine evident vorliegende "bildungslücke" - hab da aber nur was von auf video zur zeit.
    ansonsten schreib ich gerne grooves auf.
    aber mir fehlt grad ne vision.
    beides zusammen dance-mässig zu machen ist vielleicht ein wenig zu extrem.
    naja sollte sich mal was ergeben, stelle x vielleicht ins netz.
    hab hier allerdings technische probleme und ein wohl zu hohen anspruch an soundqualität.
    für mich ist der sound mit der digitalisierung ab anfang der 80er erledigt.
    da fingen die leute mit dem synclavier an usw. und machten nur noch plastik für meine ohren.
    um das zu vermeiden braucht man halt eigentlich ein richtig gutes studio mit allerhand guter analoger technik.
    tja.

    ja aber danke der nachfrage.
    schöner post heute find ich das zum fussball und c.

    heute wieder baden ?
    viel spass !

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  9. p.s.
    also für mein gefühl steht boulez musik doch ziemlich oft weit ausser einer art weltläufigkeit -
    sie sucht wohl absichtlich die erhabenheit, die reinheit.
    verstehe ich völlig.
    verbände ich sowas mit dance-grooves so wäre das
    wohl eine art beleidigung an welche art von weltläufigkeit auch immer.
    von daher - rein theoretisch - wäre das dann zu extrem.
    naja.
    übersteigt eh meine augenblickliche kompetenz"breite".

    alles liebe

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  10. @Lobster(Baby) Boulez und Dance grooves - ich formuliere mal als Laie vorsichtig: Das halte ich nicht für abwegig. Das kann gehen. Beleidigend fände ich das nicht. Es käme, wie du selbst weißt, eben auf die Qualität an. Also darauf, dass das "Material" nicht einfach zitiert wird, sondern zu etwas Neuem transformiert wird. - Entschuldige, ich kann mich da nicht so gut ausdrücken.

    Ich höre selbst so eine Bandbreite, die man mit "Obscure Punk and Indie" bezeichnen könnte. Von Half Japanese, Jesus & Mary Chain, Dinosaur Jr. über The Fall, The Smith, The Go Betweens (deren Songs mich ja zu meinem Roman-Projekt "Melusine featuring Armgard" inspiriert), Sonic Youth, Lo Ya Tengo, Maximo Park, Joanna Newsom, The Pains of Being Pure at Heart... Na ja, ich nenne jetzt einfach spontan, was mir so einfällt und es gehörten noch ungefähr 100 andere dazu. Vor allem noch Ältere wie: Velvet Underground, Joni Mitchell und und und....Außerdem fange ich seit einigen Jahren an, mich in klassische Musik einzuhören.
    Danke für den Link zur Kojak-Erkennungsmelodie. Lange nicht gehört...

    Gestern ein bisschen viel getrunken, daher komme ich heute nur langsam in Schwung. Falls überhaupt bei der Hitze.
    Liebe Grüße
    Melusine

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  11. schwierig.
    also ein gutes drum bewegt sich mindestens in 32-tel bereichen ( eher 64-tel - das sind dann aber sowas wie vorzieher, die 2 te viertel wird zb. um ne 64tel vorgezogen, also nicht auf dem punkt gespielt - man kann sie genauso auch "verschleppen" usw.usw. - ist allerdings schon mal en wahnsinnsarbeit das zu notieren will man das - trotz grideditor egal )
    sogesehen hat das aber eine affinität zu komplizierten e-partituren.
    die bewegen sich in ihrer notation in ähnlichen bereichen.
    naja das ist also erstmal das was man können muss, damit prinzipiell umzugehen.
    die frage ist ja was man wem dadurch mitgeben will, dass man auf diesen ebenen operiert -
    und alleine das weiss ich schon mal nicht.
    ausschliesslich für europäer musik zu machen hab ich keinen bock.
    das hält nur auf - zumindest mich in meinem spirit soweit vorhanden.
    über platter tagespolitik will ich schon mal drüberstehen, das ist was für politiker:innen.
    weltmusik zu machen wäre mir zu hoch - also so im prinzip durchschaue ich schon den umgang mit tonalitäten verschiedener kulturen, aber ganz konkret überhaupt nicht - also man will ja niemand zunahetreten.
    sogesehen bleiben eben nur musikalische texturen übrig, welche noch nicht kulturell vereinnahmt sind, aus gründen des respektes.
    naja mehr kann ich dazu nicht sagen.
    es geht ja in jedem fall auch noch ums feeling.
    weiss nicht ob ich wirklich noch mal mich in die vollen begebe, das raucht einen nämlich eh immer voll auf.
    imgrunde brauch ich halt vorstellungen, die von den täglichen diskussionen frei sind, klare astreine bilder die von einer grundsätzlich teilbaren sorge beschickt sind und keinen von lobbyismus oder sonstwas konflikttragendem beschickt sind.
    naja - muss soweit niemand interessieren.

    ja na du hast doch diesen schönen see in der nähe wa ?
    der wirklich nächste interessante ( weil saubere, aber auch leicht idyllische ) see in meiner nähe ist ja der teufelsse - möglichst nachts.
    du kennst ja berlin, ich hörte dass du hier wohntest.
    naja das ist einer der vorteile des landlebens, dass man kürzere wege hat.
    hey hab nen juten tag -
    also so lange mir nix einfällt hab ich ja jederzeit auch noch einphilosophisches interesse, allerdings halt deutlich schwierigkeiten, gedanken präzise auf den punkt zu bringen.naja

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  12. p.s.

    weiss gar nicht ob er überhaupt noch so sauber ist, schon längere zeit mich darüber nicht mehr schlau gemacht, *gesteh*.

    hey melusine ich wollte eben nicht schroff gewesen sein.
    hab nen lieben tag oder was du halt gerne hättest.

    bis denn

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  13. Hey L., ich wohne nicht in Berlin. Ich dachte, die "Wege durch meine Stadt"-Bilder verraten mich :). Ich habe viele Wochenenden in Berlin verbracht, daher kenne ich die Stadt ganz gut.
    Nachtbaden ist wunderbar.

    Bis denne

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