Samstag, 14. Januar 2012

Catharina Schwenke über "Melusine featuring Armgard"

Catharina Schwenke hat an der Justus-Liebig-Universität Gießen eine informative und vielschichtige Magister-Arbeit über "Literatur im Netz. Gießen 2011" vorgelegt. Es macht mich nicht wenig stolz, dass „Melusine featuring Armgard“, meinem Roman-Projekt, ein Kapitel in dieser Arbeit gewidmet ist.  Schwenke geht dabei vor allem darauf ein, wie sich  die Struktur des Erzählens selbst hier aus dem Medium ergibt:

Dieses Weblog zeigt welche kreativen Möglichkeiten ein experimentierfreudiger Autor in einem Weblog nutzen kann. Vor allem das Spiel mit den verschiedenen Erzählern kommt hier zum Tragen. Genauso wie das Nutzen von Intertextualität, ja sogar von Hypermedialität. Besonders Hervorzuheben ist die Chronologie des Romans. Piveckova setzt bewusst die klassische Zeitstruktur eines Weblogs, mit seine datierten chronologischen Posts, außer Kraft, indem sie rückwärts ins Jahr 1989 schreibt, so dass erst, wenn der Anfang der Geschichte veröffentlicht wurde, der Roman dann von oben nach unten in chronologischer Reihenfolge gelesen werden kann. Erst dann kann sich auch der komplette Sinn der Handlungszusammenhänge entfalten.“

Es freut mich sehr, wie Catharina Schwenke die Form des Weblogs, die für mein Erzählen konstitutiv ist (oder werden soll), ernst nimmt und nicht als bloßes (oder gar minderwertiges) Surrogat des traditionellen Romans begreift.

Das Projekt ist in den letzten Monaten ins Stocken geraten, weil die Verbindungsschnur zu jenem Dunklen Ritter aus Down Under, der sich so vehement in die Ehe und den Ehe-Roman drängte, dünn und dünner wurde; vielleicht ist sie endgültig zerschnitten. Eine Romanfigur, die sich von der Nabelschnur der Erzählerin trennt, kann das sein? Wenn es so ist, werde ich seine Geschichte zurück nach 1989 recherchieren müssen, statt sie ihm gleich einer Vampirin auszusaugen. Er war ein williger Blutspender, bisher, und ich eine zügellose Säuferin. Es gibt auch eine Ausbeutung fiktiver Geschöpfe. Das wird mein Erzählen noch einmal verändern. (Getting to Boshack, Sydney im Winter, der ein Sommer war, Yarramundi...:  Yes, I surround your heart, my home...)

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5 Kommentare:

  1. Super! Kann man diese Magisterarbeit vielleicht auch irgendwann im Netz lesen?

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  2. Das weiß ich nicht. Ich werde Catharina Schwenke danach fragen.

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  3. Eine Arbeit über "Literatur im Netz" gehört doch dringend ins Netz.

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  4. Freut mich, dass dir meine Arbeit gefallen hat. Hoffe, dass sie bald veröffentlicht wird ;)

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