Donnerstag, 20. September 2012
Der Amazing zieht aus
Donnerstag, 10. Mai 2012
ARBEIT AM ICH (Nachtrag 11: 46 Uhr: In your face!)
Die Kehle ist rau und rot wie ein blutiges Reibeisen. Wunden, an die sie glaubt, ohne sie zu sehen. Linkes Nasenloch und rechte Stirnhöhle füllt der Schleim. Kein Mangel an Empfehlungen für wunderwirkenden Hausmittel: Wadenwickel, Pellkartoffelpackung, Sanddornsaft und heiße Zitrone. Sie pfiffe drauf, wenn sie noch aus dem letzten Loch pfeifen könnte. Sie schleppt sich ins Bad. Aus seiner Vorhölle schreit der Mastermind: „Nix da. Ich bin dran.“ Sie zieht sich maulend zurück ins Schlafzimmer. Der Mastermind duscht. Sie sehnt sich nach einem Erkältungsbad. Sie hat das Laken durchgeschwitzt. Sie schnüffelt. Der Geruchsnerv ist dahin. Der Amazing steht um halb neun im Schlafanzug vor ihr. Mottotag. Heute: sleepy. Morgen: business. Montag: schrill. Dienstag: Kinderhelden (Amazing kommt als Pirat.), Mittwoch: 1. Schultag (Amazing hat sich eine Maulwurf-Schultüte im Internet bestellt.). Vielleicht gibt´s auch einen Abi-Streich. Hierzu muss eine Versicherungssumme hinterlegt und ein Formular in 3facher Ausfertigung ausgefüllt werden. Selbst Schulstreiche werden heutzutage erfasst und verwaltet.
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11:46 Uhr Nachtrag: Die nicht gesundheitsförderliche Beinahe-Lektüre der ersten Seite der "Zeit"
Wisst Ihr was, Leute? Der Staat ist pleite, weil ihr nicht genügend Steuern zahlt! Weil ihr an eure nichtsnutzige Verbraucherbrut vererbt, statt Erbschafssteuer abzudrücken, weil ihr in sagenhafte Abschreibungsprojekte investiert, statt in Bildung und Infrastruktur. So simpel ist das, stupid! Der Staat wäre gar nicht mehr pleite, ratzfatz, wenn einmalig auf alle Vermögen über, sagen wir mal, 100.000 € eine 10% Vermögenssteuer erhoben würde. Nur mal als Beispiel. Nur einmalig.
Samstag, 25. August 2012
Ich muss mich dran gewöhnen...
Donnerstag, 19. September 2013
Tagebuchschnipsel: Auto.Perdu.Epik.Neubegehren.Nachruf.KeinTrost
Er ist alt geworden. Die Alten sollten gut gehen können.
Freitag, 28. September 2012
I DO NOT DENY THE SUN... (Literarische Reisen nach Neuseeland)
Meine Empfehlungen zur Buchmesse:
Entdecken Sie Janet Frame (An Angel at my Table, Poems, Short Stories)
For Creation is movement (Janet Frame: towards another summer)
Te Mutunga - Ranei te take. Das Ende ist der Anfang (Keri Hulme: Bone People)
Mittwoch, 1. Februar 2012
PC, PLEASE BITCHES !? (What a treasure of a kid)
Samstag, 20. Oktober 2012
WAS FÜR EIN GLÜCK... (Über nostalgisches Kneipengucken, ein neues "intellektuelles Niveau" und intrinsische Motivation)
Intrinsische Motivation. Das ist fast das erste Mal, dass ich sie bei ihm wahrnehme. (Die 12 Jahre Schule hat er schlicht ´absolviert´. So animiert war er zum letzten Mal, als er über seine Praktika oder den Aufenthalt in Neuseeland sprach.)
Sonntag, 20. Oktober 2013
DIE MACHT UND DAS KIND (noch einmal: Königliche Körper)
Dienstag, 19. Juli 2011
Reisejournal Rom (11): MORBID. MONDÄN. MODISCH. MUNDEND.
Donnerstag, 25. August 2011
THE AMAZING MASTERMIND (Der ultimative Superheld)
Montag, 10. Dezember 2012
Wenn einem soviel Gutes widerfährt,....(Glücksmomente)
Im Gegensatz zu seinem Bruder (der aber zu diesem Autor seine beste Deutsch-Arbeit ever schrieb) findet er Kafka "ganz gut", dagegen ist der "Prinz von Homburg einfach nur grausam". "Aber wir ham ´ne tolle Vorstellung gegeben bei der szenischen Interpretation, so als Reiter mit Super-Hufgeklapper und ich war ein Spitzen-Homburg. Der Lehrer hat gesagt, dass ich die Verwirrung prima rüber gebracht habe." "Warte nur", sagte der Amazing, "das Schlimmste kommt noch: ´In seiner frühen Kindheit ein Garten´. Das war dermaßen öde." Der Mastermind triumphierte: "Das haben ´se von der Liste gestrichen bei uns. Wir haben ´Das Parfüm´. " Der Amazing zuckte die Achseln. "Kenn ich nicht."
Montag, 18. März 2024
DORNBUSCH. Ein Frankfurt-Krimi von Jan und Jutta Pivecka
Der Amazing und ich schrieben zusammen einen Frankfurt-Krimi.
Langjährige Leserinnen und Leser erinnern sich: "Amazing" ist mein älterer Sohn. (Siehe auch, in freilich notwendig verfremdeter Form unter "Artgerechte Männerhaltung". Sein jüngerer Bruder ist in diesem Blog als "Mastermind" bekannt.). Dieses Blog, wie auch das Schwester-Blog "MelusinefeaturingArmgard", entstand, nicht ganz zufällig, als der Amazing für ein halbes Jahr ans andere Ende der Welt ging, nach Neuseeland. Und die verlassene Mutter begann, sich "in diesem Internet" zu tummeln, Social Media zu nutzen und eben: zu bloggen. Wonach sich das verselbstständigte und alles, alles, alles fiktionalisiert wurde. Es gab ein Leben als Bloggerin Melusine und ein anderes, mit Spiegelungen, Verzerrungen und Fantastereien.
Aus dem Bloggen heraus entstand der Blog-Roman "Punk Pygmalion", der 2014 bei etk-Books veröffentlicht wurde. Und viele Begegnungen, Bekanntschaften, ja Freundschaften, die aus der digitalen Welt herüberschwappten in die analoge, dort eine andere Gestalt annahmen und sich teilweise auch vollständig von dieser lösten.
Prioritäten verschieben sich; das Älterwerden (damit verbunden: körperliche Einschränkungen und seelische Verwundungen) führt zu Energieverlusten; Zeiträume, um aufzutanken werden länger, auch die beruflichen Belastungen werden anders empfunden, schmerzhafter und sinnloser, die Kommunikation in "diesem Internet" zusehends hässlicher, die kleine, feine Blogger-Welt zusehends leerer, stiller. So auch hier, bei den Gleisbauarbeiten.
Die Hoffnungen, dass eine neue Form von Öffentlichkeit entstehen möge, zerschlugen sich, zumindest für mich, ja, in vielerlei Hinsicht verwandelten sie sich in einen Alptraum. Dass eine ihre fiktive Welt braucht und in ihr lebt, das hat sich nicht geändert, wie sich das aber ausdrücken soll, wo "alternative Wahrheiten" Furore machen und Demokratien ins Wanken bringen, das ist noch nicht heraus. Sie, die das schreibt, liest also (wieder) Popper.
Der ***Amazing*** und ***ich*** schrieben einen Krimi. Ganz klassisch. Ganz schlicht. "Realistisch" fast, ohne jede Fantastik. Eine faszinierende Erfahrung: Gemeinsam schreiben. Hätte ich gar nicht für möglich gehalten, wie das - und wie gut - gehen kann. Stritten uns auch über Formulierungen und Charaktere, Plot-Wendungen und mehr. Jetzt ist er fertig. Und wir planen Fortsetzungen. Die Frankfurter Stadtviertel hindurch.
DORNBUSCH
Unser Ermittler-Team aus der missmutigen Kerstin Semmelroth, einer Mittfünfzigerin, und dem ehrgeizigen Finn Martins, der Anfang 30 ist, muss sich am ersten gemeinsamen Arbeitstag zusammenraufen, um den Mord an der Rentnerin Gertrude Pander zu klären, die in ihrer Parterre-Wohnung im Frankfurter Stadtteil Dornbusch erschlagen worden ist. Sie finden heraus, dass nur ein Mitglied der Hausgemeinschaft den Mord begangen haben kann. Treppauf, treppab lernen sie die Mietparteien kennen: ein homosexuelles Paar aus dem Bildungsbürgertum, einen rechtsradikalen, verwahrlosten Incel, nette WG-Bewohner, einen Zahnarzt, der Schmerzmittel nimmt, den Sohn des Opfers, der ehemals eine große Hoffnung der Frankfurter Eintracht war, einen hektischen Agility Manager, eine Altergenossin der Semmelroth, die von Beruf geschieden ist und den schweigsamen Alper Özdemir, der alles im Haus mitbekommt.
Was soll ich sagen? Unsere Ermittler lösen den Fall in Rekordzeit, weil Semmelroth verbissen und gemein ist und Martins sich geduldig an ihre Fersen heftet.
Ab heute über all im Buchhandel und als E-Book.
Dornbusch
Der erste Fall für Semmelroth und Martins. Ein Frankfurt-Krimi
Paperback
234 Seiten
ISBN-13: 9783758325946
https://buchshop.bod.de/dornbusch-jan-pivecka-9783758325946